Condor nach Dubai: So will ich sieben Stunden auf dem „Klappstuhl“ im Airbus A320neo überstehen

Mit dem Airbus A320neo von Condor geht es nach Dubai. Foto: Condor

Viel wurde über die neuen Berlin-Verbindungen nach Dubai geredet. Sowohl Eurowings als auch Condor haben sich das Ziel in den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgesucht. Beide Fluggesellschaften entschieden sich dazu, auf der Strecke sogenannte Schmalrumpfflugzeuge einzusetzen – also Flugzeuge, die primär für die Kurz- und Mittelstrecke gedacht sind. Wer schon einmal auf die Kanarischen Inseln oder nach Hurghada geflogen ist, weiß, wie mühselig solch ein Flug sein kann. Der Flug nach Dubai ist noch einmal bis zu zwei Stunden länger. Das klingt nach einer echten Qual. Ich habe mich in dieses Abenteuer gestürzt und den Condor-Flug DE2500 von Berlin (BER) nach Dubai (DXB) im Economy-Light-Tarif gebucht.

Nun sind lange Economy-Class-Flüge für mich kein neues Erlebnis. Doch in den vergangenen Jahren sind sie eher seltener geworden. In ein Langstreckenflugzeug wie den Airbus A330 oder eine Boeing 777 setze ich mich entspannt sieben Stunden lang. Doch die knapp 4.500 Kilometer nach Dubai in einem Flugzeug, das normalerweise für Flüge nach Mallorca eingesetzt wird, fühlte sich wenig motivierend an. Daher tat ich etwas, was ich normalerweise nicht mache: Ich überlegte mir im Vorhinein, wie ich diesen Flug vorbereite. In diesem Beitrag gebe ich Euch unter anderem einen Überblick, was alles in mein Handgepäck gewandert ist, wie meine Sitzplatzstrategie aussah und wie ich mir die Zeit während des Fluges vertreiben wollte. Vielleicht habt Ihr ja sogar noch einige gute Tipps, wie ich diesen herausfordernden Flug überstehen kann.

Berlin – Dubai ist ein ziemlich langer Flug für einen Airbus A320neo. Screenshot: gcmap.com

Wahl des richtigen Sitzplatzes

Der „Dubai A320neo“ von Condor hat eine Besonderheit bei der Bestuhlung der Kabine. In den vorderen Reihen wurden andere Sitze eingebaut als dahinter. Dabei handelt es sich zwar nicht um großzügig gepolsterte Business-Class-Sessel, aber um bequemere Sitze mit mehr Beinfreiheit. Diese Sitze in den Reihen 2 bis 6 schieden jedoch aus, da sie den Gästen der Premium-Economy-Class vorbehalten sind. Statt 30 Zoll Sitzabstand drohten daher enge 28 Zoll.

Sitzplan des Condor Airbus A320neo. Screenshot: Condor

Als Alternative zum Upgraden des Sitzkomforts blieben also noch die Sitze in den Notausgangsreihen (Exit Rows). Diese wurden an einer Stelle mit knapp 70 Euro und an anderer Stelle mit knapp 100 Euro bepreist. Nicht wenig Geld, und normalerweise investiere ich nur selten in einen kostenpflichtigen Sitzplatz. Da setze ich eher auf andere Strategien, wie zum Beispiel bei Eurowings, um mir kostenlos noch einen guten Platz zu sichern. Bei einem siebenstündigen Flug wollte ich das Risiko jedoch nicht eingehen.

Daher buchte ich einen Gangplatz in der hinteren Notausgangsreihe (13C). Das war auch bei Air Berlin schon immer mein„Glückssitz“, der auch in meinem Ehering eingraviert ist. Die Reihe 13 hat zwar mit 33 Zoll etwas weniger Beinfreiheit als die vordere Exit Row (34 Zoll), doch ich hoffte hier, dass sich der Sitz zurücklehnen lässt. Das ist ja bei den neuesten Kurzstreckenflugzeugen und bei eher Budgetorientierten Fluggesellschaften nicht mehr zwangsläufig so.

Der hintere Teil der Kabine des Airbus A320neo von Condor. Foto: Condor

Handgepäck

Ganze 8 Kilogramm durften in mein Handgepäck wandern. Das ist für zwei Nächte an einem Sonnenziel zwar grundsätzlich machbar, aber mit Sportschuhen und Notebook trotzdem eine Herausforderung. In dem Fall setzte ich auf Risiko und ging davon aus, dass Condor am Gate das Handgepäck nicht wiegt. Trotzdem packte ich den Rest mit eher leichten Kleidungsstücken und nur den wichtigsten Pflegeprodukten in Reisegröße.

Ich gebe es zu: Ich bin ein Nackenkissenverweigerer, und der typische junge Mallorca-Tourist mit dem Kissen um den Hals belustigt mich meistens. Doch in diesem Fall machte ich eine Ausnahme und plante genau so zum Gate zu marschieren. Auch die Schlafmaske gehörte erstmalig zur Ausstattung.

Wichtig war mir, dass im Handgepäck noch etwas Platz für den Flug ist.

Reisebekleidung

In der Jogginghose zum Gate!? Niemals. Doch was war die Alternative? In Jeans oder Chino zu fliegen wäre im Grunde kein Problem. In beidem fühle ich mich wohl. Ich schlafe aber ungern darin. Daher denke ich derzeit noch darüber nach, ob ich nach dem Start in die Trainingshose wechsle, die ich normalerweise sonst nicht mitgenommen hätte, da in Dubai auch die kurze Laufhose ausreicht. Oder aber ob ich stilecht und zur Belustigung der anderen Passagiere in den First-Class-Pyjama springe.

Falls es der Pyjama wird, stellt sich noch die Frage, welche Airline? British Airways, Emirates, Qatar Airways oder Lufthansa? Diese Optionen habe ich noch im Schrank. Wie ist Euer Vorschlag?

Verpflegung an Bord

Condor serviert auch in der Economy Class einen kostenfreien Snack an Bord. Außerdem sind Softdrinks gratis verfügbar. Für alle weiteren Dinge gibt es das „Buy on Board“-Angebot mit zahlreichen kostenpflichtigen Snacks und auch alkoholischen Getränken.

Theoretisch ist es möglich, im Vorfeld ein Premium-Menü zu bestellen, wie es in der Premium-Economy-Class serviert wird. Das Angebot kenne ich mittlerweile ganz gut, und mein Favorit ist der Rinderbraten. Die Gerichte haben jedoch alle ein wenig den Charme eines Mikrowellen-Fertiggerichts und sind für zwei bis drei Stunden Flugzeit gut – für mehr aber auch nicht.

Eines der besseren Premiumgerichte bei Condor: Rinderschmorbraten. Foto: Sebastian

Bei Flugreisen beschäftigt mich auch immer meine besondere Ernährungsgewohnheit. Ich versuche, weitestgehend auf Kohlenhydrate zu verzichten. Damit hat man es beim Fliegen allerdings schwer, da nahezu das gesamte Angebot immer aus Sandwiches, Nudeln und Reis besteht.

Das rote Thai Curry aus der Business Class auf der Kurzstrecke. Foto: Sebastian

Ähnlich sieht es zwar häufig in den Lounges aus, aber in diesem Fall werde ich es zunächst in der BER Tegel Lounge probieren, die ich nun endlich mit meinem Priority Pass der American Express Platinum-Kreditkarte besuchen kann. Anschließend werde ich mich im Mövenpick Café mit ein paar Speisen To-Go eindecken, die ich ebenfalls mit dem Amex Priority Pass bezahlen kann.

Das Mövenpick Cafe am BER. Foto: Priority Pass

Falls das alles nicht reicht und noch Platz im Handgepäck ist, reisen ein paar Salami-Sticks mit.

Mein Plan für diesen Flug ist „Schlafen“. Daher wird Alkohol hoffentlich keine große Rolle spielen müssen. Lediglich ein Gläschen Rotwein werde ich mir wohl gönnen – und das werde ich schlicht und einfach an Bord kaufen.

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Unterhaltung und Zeitvertreib an Bord

Mein Entertainment-Programm werde ich mir personalisieren. Am Tag vor der Abreise werden noch ein paar Podcasts und Hörspiele den Weg auf das Smartphone finden. Vielleicht gesellt sich auch noch ein klassisches Point-and-Click-Adventure dazu, falls es mit dem Schlaf nicht so gut klappt.

Darüber hinaus bieten sieben Stunden auch genug Potenzial, um produktiv zu sein. Das abendliche Schreiben von Beiträgen für Frankfurtflyer.de macht mich immer besonders müde, und es wäre nicht das erste Mal, dass mir die Augen beim Schreiben zufallen. Gebt’s zu, Ihr habt es doch auch schon gemerkt, dass da plötzlich ein völlig sinnloser Satz in meinen Beiträgen auftaucht, weil die Synapsen plötzlich nicht mehr mitgespielt haben.

Wie wäre es zum Beispiel mit einer Review der BER Tegel Lounge?

Condor nach Dubai: So will ich sieben Stunden auf dem „Klappstuhl“ im Airbus A320neo überstehen | Frankfurtflyer Kommentar

Im Alltag packe ich kurz vor der Fahrt zum Flughafen und mache mir kaum Gedanken über den Flug. Die Reise von Berlin nach Dubai im Airbus A320neo von Condor ist da jedoch etwas ganz anderes. Ohne Vorbereitung kann es schnell ungemütlich und langweilig werden. Auch wenn Ihr Euch sicher wünschen werdet, dass ich sieben Stunden lang beim „Raw Dogging“ leide, mit diesem Beitrag habe ich mich hoffentlich gut vorbereitet.

Würdet Ihr diesen Flug so machen? Wie würdet Ihr Euch vorbereiten? Was habe ich vergessen? Ich freue mich auf Eure Kommentare.

Hier geht es direkt zu Condor

 

 

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9 Kommentare

  1. Condor war eine von meine Lieblingsfluggesellschaften für fliegen in Europa. Bis sie diese neue Maschinen bekommen – mit Sardinenkabine. Dann fliege ich lieber mit Ryanair – es ist fair und dazu noch günstiger.

  2. Nach Dubai gibt’s keine Alternative zu Emirates. Allein schon wegen dem A380 besser geht’s wirklich nicht.Auch mit dem Service kann Condor bei weitem nicht mithalten

    • Das mache ich auch. Wenn schon Dubai, dann auch komfortabel hinfliegen. Im A 380 gibt es eine angenehme Economy, und speziell im hinteren Bereich ist es schön ruhig. Die 777 von Emirates meide ich allerdings nach einem Flug mit einer alten Maschine, wo ich mich in einen engen Sitz quetschen musste, der störendes Metall im Fußraum hatte und bei dem meine Knie fast an den Sitz vor mir stießen. Das war null „Emirates-Feeling“, wo der Urlaub schon im Flieger beginnt. Deshalb: Triple seven – einmal und nie wieder…

  3. Lieber Sebastian: Wie kommst Du auf die Bezeichnung „Klappstuhl“?
    Als Airliner kenne ich Klappstuhl als Jumpseat, das sind die hochklappbaren Sitze an den Eingängen und sind normalerweise für die ‚Crews während Start und Landung.
    Hat man Glück, so kann man als PAD (Passenger Available for Disembarking) im „Notfall“ darauf den Flug geniessen.
    Oder gibt es jetzt schon Klappsitze für vollzahlende Passagiere?

    • Lieber Andreas, Der Klappstuhl soll wie der Campingstuhl als abwertende Bezeichnung für diesen unbequemen Sitz dienen. Auch wenn ich das Vergnügen auf dem Jumpseat mehrfach hatte, war mir der Begriff in diesem Zusammenhang nicht bekannt. Da habe ich wieder etwas gelernt.

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