Im Juni gab es gleich mehrere ähnlich gelagerte Vorfälle, über die ungeplanten Zwischenstopps auf Flügen von Condor und Lufthansa haben wir berichtet. Ende des Monats musste ein Linienflug erneut zweimal unterbrochen werden, betroffen waren die Passagiere einer Boeing 747-8 von Lufthansa.
Der Jumbo-Jet mit der Kennung D-ABYU war am 27. Juni für den Flug LH511 von Buenos Aires (EZE) nach Frankfurt (FRA) eingeteilt. Für die Strecke werden 13 Stunden und 15 Minuten eingeplant, es handelt sich um einen der längsten Flüge im Netz der Lufthansa. Am jenem Dienstag waren die Insassen der 747 allerdings fast 21 Stunden unterwegs.
Nach dem pünktlichen Start verlief der Flug zunächst normal, der Jumbo war schon fast 5 Stunden in der Luft und bereits über dem Atlantik. Wie der aeroTELEGRAPH erfuhr, ereignete sich im Verlauf ein medizinischer Notfall an Bord der Maschine, dieser war offensichtlich so gravierend, dass sich die Piloten zu einer Zwischenlandung entschlossen haben.
Der Stopp erfolgte dann in der brasilianischen Küstenstadt Natal (NAT) und dauerte ungewöhnlich lange, die Reise konnte erst nach über 4 Stunden fortgesetzt werden. Während der zweiten Teilstrecke wurde dann klar, dass man nicht mehr bis Frankfurt durchfliegen kann. Man hätte so die vorgeschriebene maximale Dienstzeit der Crew überschritten, daher musste dieser Flugabschnitt ebenfalls vorzeitig beendet werden.
Als zweiten Ausweichflughafen hat man sich dann für Paris (CDG) entschieden, hier wurde dann die Besatzung des Fluges ausgetauscht. Dieser Vorgang konnte rechtzeitig eingeplant und vorbereitet werden, da die Bodenzeit am Flughafen Charles de Gaulle relativ kurz ausgefallen ist. Nach etwa einer Stunde am Boden hob der Jumbo ab und landete mit insgesamt etwa 8 Stunden Verspätung am finalen Zielort in Deutschland.
Lufthansa Boeing 747 muss auf dem Weg nach Frankfurt zwei Mal zwischenlanden | Frankfurtflyer Kommentar
Die paar Minuten hätte die Crew doch auch noch durchgehalten- ein Gedankengang der für einige Leser auf der Hand liegen mag. Doch irgendwann ist Schluss, die maximal möglichen Dienstzeiten für Piloten und Flugbegleiter sind geregelt und müssen streng eingehalten werden.
Theoretisch hätte es auch auf der letzten Teilstrecke noch einmal zu einem Zwischenfall kommen können, welcher von der Besatzung alles abverlangt hätte. Ob technische Probleme, ein Durchstartmanöver (das die Flugzeit weiter verlängert hätte), eine Evakuierung oder ein weiterer medizinischer Notfall, der nach einer so langen Zeit im Flugzeug nichts Ungewöhnliches gewesen wäre.
Sicherlich wollten alle Beteiligten nach dem ungeplanten Stopp in Natal schnell weiterreisen bzw. in den verdienten Feierabend, die Mitteilung über einen weiteren Stopp in Paris dürfte sicher keine Begeisterung ausgelöst haben. Die Verantwortung für Fehler einer übermüdeten Crew will aber bestimmt niemand übernehmen.
Wenn es hier um die sicherheit der paxe geht:
ein grossteil der unfälle passiert doch bei start oder landung.
D.h. ein zusätzlicher stop erhöht das risiko eines unfalls.
Wenn man mir als passagier die wahl liesse würde ich also lieber weiterfliegen da ich mir dabei eben einen zusätzlichen start/landezyklus spare.
ist der in CDG nciht gelandet sondern „eingeschwebt“?
Jetzt nochmals zum mitdenken: jemand hat 2000 oder früher die maximale Läönge, die crews „arbeiten“ dürfen auf 20h begrenzt. Beginn „ab ins Flugzeug einsteigen“ Anreise/Abreise gehört nicht dazu!!
wieso nicht? Die Festlegung dieser Arbeitszeit ist willkürlich udn wurde von Bürokraten am Schreibtisch festgelegt, die null Ahnung von der Realität und schon gar nicht von der Relität 2023 hatten!
Ich darf nach dt. Arbeitzeitgesetz auch nicht mit dem Auto ALLEINE länger als 10h reisen, weil ALLEINE die Arbeitszeit beginnt, wenn ich ins Auto steige bzw. wenn ich das Haus verlasse, falls ich zuhause losfahre… oder doch erst wenn ich im Auto sitze? Egal: sobald ein zweiter Kollege dabei ist, darf man bis 14h reisen, weil ja dann der andere fahren könnte – nachweisen muss man das nicht. Super geschickt eingefädelt oder?
Also zurück zu Luftfahrt: angenommen die crew is 20h plus 1min unterwegs und es passiert was. Dann haben sie die Regel gebrochen! Skandal! kann ja nicht sein, dass man das zulässt… waren sie 19h 59min unterwegs: es war alles zulässig, kein Problem, an dem kann es nicht gelegen haben – ganz sicher nicht! ein deutscher Beamter kann sich nicht irren = Perfektionismus und Obrigkeitshörigkeit der Deutschen!
Also wird man diskutieren: sind 20h doch zu lange, besser 15h oder gleich 10h wie „es sich gehört“
Was muss ich euch alles noch erzählen, damit Ihr meinen Punkt versteht!
Die Regel ist willkürlich gemacht und garantiert gar nichts! Das versteht aber in diesem Forum offensichtlich niemand?
Gesetze, von demokratisch frei gewählten Parlamenten verabschiedete Gesetze sind für Dich also „Willkür“. Das zeigt, welcher Gesinnung Du bist. Her mit einem Diktator und weg mit den Arbeitsschutzgesetzen. Hauptsache, der Rubel (pun intended) rollt für die Arbeitgeber. Is klar
Postest Du aus St Petersburg?
was für ein dummes Geschätz: natürlich sind Gesetze immer irgendwas festgelegt. Wie bei Corona einmal eine Inzdienz galt, dann wieder Hospitalisierung – das ist immer so: Gesetz = Festlegung nach „bestem Wissen“ (oder halt nehmen wir mal 20h, könnte auch mit 24h passen, aber jetzt nehmen wir halt mal 20h“
Was ist hieran so schwierig zu verstehen. Trotzdem kann jeder ein Gesetz nach bestem Gewissen auslegen und als Ausnahme auch mal 21h als ausreichend sehen.
Ausnahme = „über den Schatten springen“ = „Kirche im Dorf lassen“
Vorsatz = immer wieder machen, Gesetz absichtlich missachten
Letzteres ist nicht okay, erstes sollten auch deutsche Gehirne endlich mal einsehen. Scheint aber offensichtlich nicht zu funktionieren, wie man an den Antworten sieht. Deutschland will Führung durch detailierte Gesetze und Ausführungsvorschriften.
Finde ich halt schwach – na gut, ihr macht weiter so im Besserwisser Deutschland! „es steht geschrieben“ ja ja ja!! Genau!!!
Ich verstehe die Zwischenlandung in Paris auch nicht, wegen 30 Minuten extra zu landen, das ist typisch deutsch. In der 747-8 sind bei Flügen nach Buenos Aires 3 Piloten an Bord, da muss es ja wohl möglich sein, dass auch nach 20 h noch eine ausgeruhte Crew im Cockpit sitzt, man hätte ja ggf auf dem Flug öfters mal wechseln und ausruhen können. Und niemand braucht die Flugbegleiter für eine sichere Landung, das geht auch ohne. Ich hätte mich über die Landung in Paris auch wahnsinnig geärgert.
Ich verstehe die Zwischenlandung in Paris auch nicht, wegen 30 Minuten extra zu landen, das ist typisch deutsch. In der 747-8 sind bei Flügen nach Buenos Aires 3 Piloten an Bord, da muss es ja wohl möglich sein, dass auch nach 20 h noch eine ausgeruhte Crew im Cockpit sitzt, man hätte ja ggf auf dem Flug öfters mal wechseln und ausruhen können. Und niemand braucht die Flugbegleiter für eine sichere Landung, das geht auch ohne. Ich hätte mich über die Landung in Paris auch wahnsinnig geärgert.
Danke für die Unterstützung!
Allerdings sind „die Crew“ lt. Gesetz eindeutig notwendig für die Landung „all doors in flight“
Versuche mal während der Landung mit einem FA der deutschen Lufthansa zu unterhalten – da wirst du knallhart abgewürgt. Bei ALLEN anderen Airlines quatschen die FA mit Gästen auch bei Start und Lanudung – deutsche Gründlichkeit und Perfektionimus – unnötig,aber halt leider Realität und wie du siehst: fast alles sind stolz drauf (ausser ich)
Typisch deutsch:
– Angst weil ein paar Minuten „überziehen“ nicht geht (kein Spielraum vorgesehen, Interpretation nicht erlaubt – siehe Maskenpflicht)
– weil in der Crew die Denunzianten von der Gewerkschaft sind die dann zum Betriebsrat oder gleich zu den Aufsichtsbehörden sprigen
– weil man die Passagiere ja notfalls mit „es geht doch um Ihre Sicherheit“ trösten kann (so wie die Ärzte dir was von „es geht doch um Ihre Gesundheit“ vorkauen, wenn sie ihre überteuerte IGEL Leistung verkaufen wollen)