Der Flug im Airbus A380 von Qatar Airways kam durch eine unerwartete Umbuchung und sollte das Highlight meiner Reise werden. Die Fluggesellschaft hat – genau so wie Lufthansa – acht Superjumbos in der Flotte. Bei dem oneworld Mitglied werden hier drei Klassen angeboten, wobei sich die First- und Business Class vollständig im Oberdeck befinden. Aushängeschild ist die Bar, die den Gästen der Premiumklassen offen steht. Wie der Flug von Doha nach Bangkok verlaufen ist, möchte ich Euch gerne in diesem Reisebericht vorstellen.
Vor dem Flug
Wir haben für den Flug bereits zuvor in Tunis eingecheckt und konnten daher gleich nach der Ankunft mit Royal Jordanian in die Lounges von Qatar Airways. Wir hatten drei Stunden Zeit und waren unter anderem in „The Garden„, ein riesiger Bereich mit Duschen und sogar Fitnessstudio. Eine gute Stunde vor unserem Abflug füllte sich der Airport, in Doha gibt es über den Tag mehrere solcher Wellen an denen zahlreiche Maschinen in etwa zur gleichen Zeit ankommen und kurze Zeit später wieder abfliegen.
Auch die Lounges wurden zunehmend voller, fast jede Ecke war besetzt, das Personal hatte gut zu tun. Am Gate war es hingegen entspannt, da der Airbus A380 von zwei Etagen geboardet wird. Passagiere der First- und Business Class erhalten über einen eigenen Schalter Zugang zum Oberdeck. Qatar Airways fliegt sechs Mal täglich nach Bangkok, meistens setzt man den Superjumbo ein.
Qatar Airways Business Class im Airbus A380 | Flugdaten
| Flugnr.: | QR828 |
| Sitz: | 10F (Gang) |
| Reiseklasse: | Business Class |
| Konfiguration: | 8 First Class 48 Business Class 461 Economy Class |
| Buchungsart: | RJ.com |
| Abflug (Tatsächlich): | 07:50 (08:08) |
| Ankunft (Tatsächlich): | 18:25 (18:32) |
| Reisezeit: | 6:25 h |
| Vielfliegerprogramm & Status: | British Airways Gold |
| Gesammelte Meilen: | 4.084 Avios + 1.634 Tier Points |
| Flugzeug: | Airbus A380 |
| Registrierung: | A7-APH |
| Alter: | 9 Jahre |
| Champagner: | Laurent Perrier |
Kabine & Sitz
Das Boarding verlief pünktlich und geordnet ab. Die Business Class besteht aus 12 Reihen mit je vier Sitzen in einer 1-2-1 Anordnung.

Wir hatten einen Doppelsitz in der ersten Reihe (10E&F). Die Trennwand konnte man (mit viel Kraft) absenken bzw. anheben, wer alleine reist, ist dennoch am Fenster am besten aufgehoben.

Auf dem Sitz lagen schon diverse Komfortartikel wie Kissen, Decke und Amenity Kit. Eine Wasserflasche und Kopfhörer sind unter der Armlehne.
Die 48 Sitze befinden sich in einem einzelnen relativ großen Abteil zwischen den ersten beiden oberen Türpaaren.
Insgesamt stehen den Gästen vier Toiletten zur Verfügung, diese waren sauber und mit zusätzlichen Kosmetika ausgestattet.

Unterm Strich war die Einrichtung zwar gepflegt aber stellenweise sehr abgenutzt. Angerissene Polster, fehlendes Dekor, Flecken, abgeblätterter Lack usw. fallen aber meist erst bei genauerem Hinsehen auf.
Amenities & Inflight Entertainment
Bei dem Amenity Kit lässt sich Qatar Airways nicht lumpen, man bekommt eine praktische Tasche mit dem üblichen Inhalt wie Socken, Schlafmaske, Ohrstöpsel und Zahbürste. Zusätzlich dazu findet man auch Kosmetika und sogar ein Parfum darin. Auf Wunsch erhalten Gäste auch einen Pyjama sowie Matratzenauflagen.
Das Entertainment Programm ist durchschnittlich bis gut, Bildschirme und Steuerung sind aber in die Jahre gekommen. Das Internet war extrem instabil und für die meiste Zeit des Fluges nicht nutzbar. Qatar Airways gönnt den Kunden auch nur eine Stunde kostenfreies Messaging- wenn es denn funktioniert.

Kurz nach dem Flug habe ich bei CNN einen Werbespot von Qatar Airways gesehen, bei dem das Gratis-WiFi beworben wurde. Vielleicht habe ich es also nur ein paar Tage verpasst.
Was gab es zu essen und zu trinken?
Service schreibt man bei allen Golfcarriern groß, Qatar ist hier keine Ausnahme. Los geht es mit der Signature Mint Lemonade, Saft oder Champagner, dieser wird als Brut oder Rosé angeboten. Heiße oder kalte Tücher gibt es nicht mehr, stattdessen kommt die abgepackte Variante zum Einsatz.


Gegessen wird zum Wunschzeitpunkt, man muss sich aber ca. 30 Minuten vorher melden, damit u.a. der Hauptgang in den Ofen geht. Die Speisekarte ist üppig, zusätzlich dazu darf man sich online weitere Gerichte vorbestellen.
Ich persönlich mag die Getränkekarte inkl. der Abbildungen aller Weine. Im Sortiment sind mehrere Champagner, Weiß- und Rotweine, Port- und Dessertwein und jede Menge Spirituosen und Softdrinks sowie Heißgetränke.
Wir legten mit Vorspeisen los, darunter die arabischen Mezze, immer in der Karte steht.
Zum Service wird der Tisch manuell eingedeckt, dazu kommen Salz- und Pfeffermühle, Butter, Olivenöl in verschiedenen Geschmacksrichtungen und eine elektrische Kerze. Zum Hauptgang haben wir Lamm vorbestellt, die andere Wahl fiel auf das Rind:
Das Essen wird separat erwärmt und in den Küchen auf Tellern angerichtet.
Zum Abschluss gab es noch Dessert & Käse.
Die Präsentation war durchgehend ansprechend, das Geschirr wirkt wirklich edel. Wer auf einem Flug, der nur 6,5 Stunden dauert noch mehr Hunger hat, darf noch aus der Snackkarte bestellen. Ach ja, Frühstück hätte es zum Start auch noch gegeben, aber ich wollte zunächst lieber zwei Stündchen schlafen…
Die Bar für die First- und Business Class
Es ist nicht nur bei Emirates das Aushängeschild des Airbus A380. Die Bar für die Gäste der First- und Business Class ist etwas, was man sich auch bei demm Carrier aus Doha leistet. Ohne die Einrichtung könnte man locker acht oder gar zwölf zusätzliche Business Class Sitze einbauen.

Der Tresen, der übrigens mit frischen Rosen bestückt ist, befindet sich zentral in der Mitte des Raumes, dort sind auch einige Sitzmöglichkeiten mit Anschnallgurt vorhanden.
An der Bar sind auch alle Weine und einige ausgewählte Spirituosen ausgestellt, wer Hunger hat, kann in den Snackkorb greifen oder von der Karte warme Gerichte bestellen.

An den Seiten können jeweils bis zu vier Passagiere sitzen, hier sind auch Steckdosen und Cocktailtische verbaut.
Der Service bei Qatar Airways
Man merkt, dass die Crews eine sehr serviceorientierte Schulung erhalten. Einheitliche Abläufe sind der Airline extrem wichtig, so müssen sich alle Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter namentlich vorstellen und dem Gast den Sitz erklären, das Dine on Demand erwähnen, Matratzen & Pyjama anbieten usw. Beim Essen wird der Tisch immer in der gleichen Reihenfolge eingedeckt, gewisse Standards sind Pflicht.
Das mag unglaublich professionell sein, doch in einigen Fällen ist das unflexibel. Schnell etwas essen ist eher schwierig, da man gerne immer das ganze Programm auffährt. Wie nervig das sein kann, hat Christoph schon erlebt:
Ich bin 24 Stunden Qatar Airways QSuite geflogen und fand es furchtbar
Auf diesem Flug wurden wir als gemeinsam Reisende von zwei unterschiedlichen Flugbegleitern betreut. Das ist absolut in Ordnung, ich würde mir aber wünschen, dass man sich um Paare, gemeinsam sitzende Freunde, Kollegen oder Familien möglichst gleichzeitig kümmert.
So kam es, dass beispielsweise nur einer von uns einen Pyjama erhalten hat oder die Hauptgänge zeitversetzt serviert wurden. Ich würde das in der Business Class zwar nicht unbedingt erwarten, habe aber gleich gemerkt wie die Erwartungen steigen, wenn man die Messlatte hoch setzt, da man sich selbst als beste der Airline der Welt betitelt.

Die Crew war wirklich zuvorkommend, freundlich und auch immer ansprechbar. Smalltalk findet aber so gut wie gar nicht statt. Ein anderer Gast erzählte mir, dass er als jemand mit dem höchsten Status fast nie gesondert begrüßt wird und er die Atmosphäre generell eher kühl empfindet. Ich selbst war beeindruckt von dem Service, habe aber gemerkt, dass man sich sehr strikt an Vorgaben halten muss und dass man bei den Dingen außer der Reihe schnell an die Grenzen stößt.
Nachdem ich Nüsse gegessen habe, habe ich in der Schale ein kleines Insekt entdeckt und den Flugbegleiter darauf hingewiesen. Mir ist natürlich klar, dass dieser nichts dafür kann und so etwas einfach passieren kann. Der Mitarbeiter war damit aber überfordert und offensichtlich verunsichert. Viel kann man zwar nicht tun, daher habe ich ihn gebeten das einfach weiterzuleiten.

Mich würde interessieren was Ihr in dem Fall gemacht hättet und was man in so einer Situation erwarten darf. Hinterlasst uns diesbezüglich gerne einen Kommentar!
Qatar Airways Business Class im Airbus A380 | Frankfurtflyer Kommentar
Qatar schafft es im Service an Bord ein hohes Niveau zu bieten, die Standards sollen für Kontinuität sorgen. Bei der Hardware gelingt es dem Carrier leider nicht ein gleichbleibendes Level anzubieten, in der Business Class sind mehrere unterschiedliche Sitze in verschiedenen Kabinen unterwegs. Die hochgelobte Q-Suite ist nur auf einem Bruchteil der Flotte verfügbar, kurzfristige Typenwechsel kommen immer wieder vor.
Das Produkt im Airbus A380 kommt langsam etwas in die Jahre, die Bar ist hingegen ein absolutes Highlight. Ein toller Ort um insbesondere auf sich auf den längeren Flügen die Beine zu vertreten, ins Gespräch zu kommen oder bei einem Drink zu entspannen.
Qatar Airways spielt für mich nach wie vor in der oberen Liga mit. Verbesserungsbedarf und Luft nach oben bleibt bei jeder Airline, wirklich viel Platz ist im Fall von Qatar aber nicht mehr vorhanden. Zumindest nicht wenn es keine Probleme gibt.
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Ich bin Qatar Platin Member und kann bei vielen Punkten hier so gar nicht zustimmen. Ich bin dieses Jahr sechsmal im A380 zwischen Doha und Bangkok hin- bzw. zurückgeflogen, die Kabine und Toilette war nie abgenutzt, dine-on-demand funktionierte perfekt. Ich werde zu Beginn gefragt wann ich essen möchte und habe das Essen immer zur gewünschten Zeit am Platz. Oshibori (heisse Tücher) gab es jedesmal etwa drei Stück pro Strecke, hinzukamen mehrere verpackte Dypthiquefeuchttücher. Die Sitzauflage wurde Ende letzten Jahres verbessert und ist jetzt dicker und bequemer denn je. Im Gegensatz zu Lufthansa (da bin ich die letzten 5 mal nie als Senator begrüsst worden) wissen alle mich betreuende Flugbegleiter um meinen Status, der oder die Purser(in) kommen immer zu Beginn und zum Ende des Fluges nochmal vorbei um einem für die Treue zu Danken. Ungezwungenen Smalltalk erlebe ich in den letzten Jahren vermehrt, ganz selten dass man nicht ein paar Worte mit den Flugbegleitern wechselt. Zuletzt bot mir sogar der Purser seinen privaten Bluetoothadapter an, weil ich meine Apple Airpods Pro verwenden wollte und die B787-9 nicht in allen Versionen in der Biz Bluetoothanschlüsse bietet. Die Inkonsistenz bei den Sitzen und das miese Internet im 787-8 und in der A380 sind allerdings ein Ärgernis. Das kostenlose Internet bezieht sich nur auf die 777, hier ist das ultraschnelle Starlinknetz wirklich ein Gamechanger, ich hatte mehrfach bis zu 250 MB/s Downloadgeschwindigkeit. Bei 40 Business- und Firstclassflügen mit Qatar in den letzten 24 Monaten empfinde ich ansonsten die erbrachte Leistung als unglaublich konsistent, nie hölzern und roboterhaft wie bei ANA und JAL und ich fliege in der Zwischenzeit ungern mit anderen Fluggesellschaften. Am Montag geht es daher auch ab Berlin über Doha nach Hong Kong und ich freue mich schon auf die Flüge.