Review: Ein etwas anderer Emirates First Class A380 Erfahrungsbericht | Upgrades, Kinder & Challenges

Selfservice Bar in der A380 First von Emirates. Foto: Sebastian

Bitte nicht noch eine Frankfurtflyer.de Review der Emirates First Class! Halt! Es lohnt sich trotzdem weiterzulesen und zu erfahren, was wir auf unserem Emirates First Class Flug im Airbus A380 von Dubai (DXB) nach Hamburg (HAM) erlebt haben. Statt einer Beschreibung der Kabine im kleinsten Detail und einer Bewertung des Caterings will ich diesmal den Fokus auf die Buchung des Upgrades, die Kinderfreundlichkeit und meine Challenges an die Emirates Crew legen. Und vielleicht wird dabei auch geduscht.

Emirates First Class im Airbus A380 von Dubai nach Hamburg | Flugdaten

Da steht der Vogel. Foto: Sebastian
Flugnr.: EK61
Sitz: 3A
Kabine: Business Class First Class
Buchungsart: Emirates Skywards Award
Abflug (Ist): 15:00 Uhr (15:16 Uhr)
Ankunft (Ist): 19:45 Uhr (19:29 Uhr)
Reisezeit: 6 Std. 14 Min.
Typ: Airbus A380 (A388)
Registrierung: A6-EOC

Emirates First Class im Airbus A380 von Dubai nach Hamburg | Skywards Upgrades

In den vergangenen Wochen haben wir an vielen Stellen immer mal wieder darüber diskutiert, wie sich Emirates Skywards Meileneinlösungen besonders lohnen und wie das mit dem Upgrade mit Skywards Meilen in der Theorie funktioniert.

Ich bin weiterhin überzeugt, dass Skywards Meilen sehr nützlich sein können, wenn man Sie mit Upgrades nutzt. Und insbesondere für Familien mit Kleinkindern (unter zwei Jahren) lassen sich so mehrere Hundert Euro sparen. Denn Infants dürfen bei Emirates mit Meilen nicht in den Premium-Klassen gebucht werden. Für Kinder unter zwei Jahren fällt immer 10% des Ticketpreises an. Und bei einem First Class Ticket sind 10% in der Regel ein nicht unerheblicher dreistelliger Euro-Betrag. Und wenn man dann noch mit Kindern im Doppelpack gesegnet ist, wird es teuer.

Vor dem Hintergrund haben wir auf diesem Flug ein Economy Class Ticket für die gesamte Familie gebucht und versucht abermals das Doppel-Upgrade-Verbot zu umgehen. Vor der Buchung des Economy Class Tickets habe ich für unseren Flug Verfügbarkeiten in Business Class und First Class geprüft. Wichtig war, dass die First nahezu leer sein musste, da die Upgrades nur bei nicht voller Kabine am Abreisetag funktionieren konnten.

Aus der Economy in die Business Class. Foto: Sebastian

Bei der Business Class Verfügbarkeit war ich entspannter. Direkt nach der Buchung des Economy Class Tickets habe ich bei Emirates angerufen und das Upgrade bestätigen lassen. Das kostetet für die Erwachsenen jeweils 30.000 und für die Kinder je 3.000 Skywards Meilen. So waren wir schon mal sicher in der Business Class.

Aber das reichte nicht. Wir wollten das mächtige Emirates Upgrade Tool dazu nutzen, uns auch in die First Class zu katapultieren. Mein Wunsch war es seit langem im Emirates A380 First Class zu fliegen und auch hier den Duschtest zu machen.

Da Emirates Upgrades derzeit nur um eine Reiseklasse, also von der Economy in die Business Class oder von der Business in die First Class erlaubt, bietet sich nur der Last-Minute-Trick. Denn während die Mitarbeiter am Checkin, in der Lounge oder am Gate noch sehen, dass Du bereits ein Upgrade durchgeführt hast, spielt das an Bord keine Rolle mehr. Natürlich immer vorausgesetzt, dass noch genügend Sitze in der First Class frei sind. Was bei 14 Sitzplätzen in der First Class des A380 auf einem Flug nach Hamburg erstmal kein Problem sein sollte.

Hier geht es in die First Class. Foto: Sebastian

Und so war es im Grunde auch. Am Tag unserer Reise waren sechs von 14 First Class Sitzen gebucht. Schon nicht wenig gemessen an der Erfahrungen, die wir zuletzt auf der Route gemacht haben.

Wir gingen also an Bord und nahmen unsere Sitze in der Business Class ein. Bei diesem Flug wieder getrennt voneinander. Meine Frau mit den Kindern vorab und ich nach dem Zusammenpacken der Kinderwagen irgendwann später. Als glücklicher Ehemann hatte meine Frau zu diesem Zeitpunkt schon unseren Wunsch nach einem Upgrade bei der Crew platziert.

Es verging allerdings eine quälend lange Zeit, bis der Purser zu uns kam und uns informierte, dass die Plätze an sich frei wären. Allerdings würden die Meilen nicht ausreichen, um alle in die First upzugraden. Einer von uns ein Cash-Upgrade machen müsse.

Das kam mir komisch vor. Ich hatte exakt 66.002 Skywards Meilen auf meinem Konto und nach meiner Rechnung benötigten wir je Erwachsenem 30.000 und je Kind 3.000 Meilen für den Vorgang. Das wollte er noch einmal prüfen.

Geschafft. Es ging nach vorn. Foto: Sebastian

Und so vergingen wieder ein paar quälend lange Minuten und ein leichtes Zittern. Was war schief gelaufen? Wir wissen es nicht. Aber nach einer Weile kam der Purser erneut zu uns an den Platz und bestätigte das Upgrade gegen Meilen.

Wir suchten uns noch schnell die Sitze aus und machten uns auf den Weg nach vorne.

Emirates First Class im Airbus A380 von Dubai nach Hamburg | Kaviar, Cognac und co.

Ein wichtiger Aspekt aus Sicht von Emirates beim Upgrade ist das Catering. Ausdrücklich und auch mehrfach wurden wir darauf hingewiesen, dass für uns kein First Class Catering geladen sei, da man natürlich nicht mit uns gerechnet hat.

Das war uns klar und nicht selten bleibt ja trotzdem irgendein First-Gericht übrig. Was jedoch interessant war: Man hat scheinbar noch Kontakt mit dem Catering aufgenommen und versucht zusätzliches Essen zu laden. So wurde es uns zumindest erklärt.

Eine First Class Vorspeise gab es nach unserem Upgrade. Foto: Sebastian

Mit dem Disclaimer nicht unser Wunschgericht zu erhalten, durften wir uns trotzdem ein Gericht aus der Speisekarte auswählen. Jetzt waren die Hummerschwänze und der geräucherte Lachs mit Kaviar vielleicht nicht die beste Wahl mit Blick auf eine mögliche Verfügbarkeit, aber Hähnchenbrust oder Kürbisravioli hatten im Gegenzug aber auch nicht den ausreichenden Coolness-Faktor.

Ohne jetzt Nostradamus sein zu müssen: Es blieb zumindest zum Hauptgang bei unserem Business Class Essen. Was absolut passte.

Und Kaviar ist in der Regel selbst für Upgrades vorhanden. Foto: Sebastian

Kaviar

Um den Kaviar müssen sich First Class Gäste zweiter Klasse zum Glück keine Sorgen machen. Oder wir zumindest mussten das bisher nicht. Bei jedem Upgrade war ausreichend Kaviar geladen, dass wir diesen ebenfalls mit einem eisgekühlten Wodka und einem Gläschen Dom Perignon genießen konnten.

Als Begleitung ein Gläschen Champagner. Foto: Sebastian

Emirates hat hier übrigens ein sehr angenehmes Feature geschaffen: Es gibt in der First Class „all you can eat“-Kaviar. So lange noch Kaviar an Bord ist, wird dieser auch an die Gäste ausgegeben. Da sind andere Fluggesellschaften restriktiver und beschränken den Kaviar-Service auf eine Portion pro Gast. Auf einem anderen Flug wurde uns eine zweite Portion sogar pro-aktiv angeboten. Bei diesem Flug fand ich die Portion so groß, dass ich mit einer total glücklich war und die „Flatrate“ nicht weiter in Anspruch genommen habe. Sind ja auch nur weniger salzige Fischeier aus Zuchtbetrieben.

Erst etwas das IFE genießen… Foto: Sebastian

Emirates First Class im Airbus A380 von Dubai nach Hamburg | Kinder an Bord

Oha, dann waren da ja noch diese aktiven Kinder, die seit Bali nicht mehr still in ihren Sitzen verharren und lieber das Flugzeug erkunden wollten. Noch einmal über sechs Stunden Herausforderung auf einem Tagflug mit voraussichtlich wenig Schlaf.

Aber ähnlich wie auf unserem Singapore Airlines Flug nach Dubai fühlte sich alles ein bisschen besser an. Noch ein bisschen besser sogar, denn so eine eigene Suite, die man einfach mal abschließen kann, macht das Leben schon einfacher. Und irgendwie war mit all den Giveaways, wie dem Kinderdecken und dem Kreativset sowie der Fotosession mit der Sofortbildkamera einfach mehr los, was eine entspannte Atmosphäre während des Boardings und Abflugs schaffte.

Eine kleine Aufmerksamkeit zur Beschäftigung der kleinen Gäste. Foto: Sebastian

Auch so hatten wir auf diesem Flug etwas mehr Phasen, um einigermaßen entspannt zu Essen, ein Filmchen zu schauen oder auch ein Gläschen zu trinken. Natürlich ging das nicht den ganzen Flug so und in einem Airbus A380 gibt es so viel zu entdecken.

Witzig finde ich dabei in letzter Zeit den Ausflugsdrang der beiden Mädels. Wenn wir durch die Gänge spazieren gehen, endet der Entdeckerdrang wirklich immer, wenn es in die anderen Kabinen geht. Dann machen beide Mädels erstaunlicherweise direkt die Kehrtwende.

Es gab so viel zu sehen. Foto: Sebastian

Bei der Crew fühlten sich die beiden Mädchen auf jeden Fall wie Stars. Sei es bei der zusätzlichen Foto-Session an der Bar oder bei der Bespaßung in der Kabine. Denn die für uns zuständige Flugbegleiterin schnappte sich wie selbstverständlich die jungen Damen, zog sie auf einer Decke durch die Kabine oder warf eines der Mädels in die Luft.

Aber es wäre ja nicht meine Review, wenn sich aus dieser Kombination nicht noch die eine oder andere Challenge für die Crew ergeben hätte. Die erste zu dem Zeitpunkt gar nicht so sehr gewollt, sondern aus der Situation heraus…

Emirates First Class im Airbus A380 von Dubai nach Hamburg | First Class Challenges

Es war nicht viel mehr als noch eine Stunde vor der Ankunft in Hamburg. Ich spazierte mit Larissa nochmals etwas durch die Kabine. Dieses Mal hielten wir uns im vorderen Bereich der First Class auf. Die Treppen nach unten waren total spannend, aber auch die Türen zu den Lavatories und Shower Spas.

Yeah, Seife! Foto: Sebastian

Dusch-Challenge

Naja, ich öffnete naiv eine der Türen zu einem der Badezimmer. Und der erste Weg ging natürlich direkt zu dem Tray, in dem liebevoll die Pflegeprodukte aufgebahrt waren. Warum das Kind sich ausgerechnet die beiden Seifen griff, das weiß nur der liebe Gott.

Genauso wie vermutlich nur er und das knapp zwei Jahre alte Mädchen wissen, warum darauf die 180 Grad Wende folgte und das Kind plötzlich vor der Tür der Duschkabine stand. „Kann man das machen?“ fragte das Engelchen auf meiner einen Schulter, während das Teufelchen antwortete „Fragen kostet nichts.“ Ein kurzer Blick aus der Tür heraus, die Flugbegleiterin erwischt und gefragt, ob so kurz vor der Ankunft noch der Gebrauch der Dusche möglich sei.

Natürlich! Und so dauerte es nur wenige Minuten bis die Dusche vorbereitet war und ein zweijähriges Kind völlig unnötig und einfach so zum Spaß auf 10.000 Metern Höhe ein 5-minütiges Pitsche-Patsche genießen durfte.

Shower-Spa im A380. Foto: Sebastian

Cognac-Challenge

Was viele wissen, ist dass Emirates mit dem Hennessy Paradis einen Cognac an Bord hat, der selten für unter 1000 Euro pro Flasche im Handel zu erwerben ist. Was aber viele nicht wissen, dass auch die zweite Wahl, der Tesseron Lot 29 Cognac mal eben mehr als schlappe 400 Euro auf der Kreditkarte verbucht. Beides damit die teuersten Getränke, die ich in meinem Leben hatte.

Was lag also näher, als die beiden edlen Getränke gegeneinander laufen zu lassen. Damit begann eine kleine Geschichte von Missverständnissen. Denn ich bestellte parallel beide. Es kam aber zunächst nur – auf meinen Wunsch begleitet von Nüsschen, Oliven und Wasser – der Hennessy Paradis. Kommt wohl selten vor, dass ein Depp das „billige Gesöff“ bestellt. Ich bat daher nochmals darum, beide Cognacs vergleichen zu dürfen. Das schien etwas komplizierter, da der zweite Cognac aus der Business Class geholt werden musste.

Cognac Tasting. Foto: Sebastian

Da hatten wir dann das nächste kleine Missverständnis. Während ich mir dachte: „Boah, 400 Euro Cognac in der Business“, kam die Flugbegleiterin mit einem kleinen Fläschchen des normalen Hennessy Cognacs zurück. Alles klar, wir konnten das aufklären und plötzlich standen neben den beiden Hennessy auch noch der Tesseron auf der Ablage an meiner Seite.

Über Umwege hatte ich mir ein kleines Cognac Tasting gebaut. Und ich bleibe dabei: Der Hennessy Paradis mag ein edles Getränk sein, gemessen am Preis erkenne ich den Geschmacksabstand jedoch nicht. Ich würde sogar so weit gehen, dass mir der Tesseron Lot 29 besser geschmeckt hat.

Emirates First Class Cheeseboard. Foto: Sebastian

Käse Challenge

Mir war es bis zur Frankfurtflyer 4-4-4 Challenge nicht bewusst, dass die Käseplatte kurz vor der Landung eine Herausforderung sei. Nun ja, da baden ja bekanntlich hungrig macht, fragte ich einfach mal, ob auch das noch geht.

Und es ging bei Emirates natürlich. Wie eine Selbstverständlichkeit, dass der Gast deutlich weniger als eine Stunde vor der Landung noch die Käse-Selektion mit einem Gläschen Port bekommt.

Plötzlich fehlten allerdings meine Frau und das andere Kind. Beide fand ich nach kurzer Suche hinten an der Bar, wo sich meine Frau mit der Crew unterhielt. Ich hatte dabei total meine Käseplatte vergessen und war umso überraschter, dass mir die plötzlich am anderen Ende des Flugzeugs in der Bar serviert wurde.

Da war mir schon peinlich, als die Anschnallzeichen angingen und ich bis dahin nur einen Bruchteil gegessen hatte.

Wiedergefunden. An der Bar. Wo auch sonst? Foto: Sebastian

Emirates First Class im Airbus A380 von Dubai nach Hamburg | Frankfurtflyer Kommentar

In der Rückbetrachtung war das einer der besten Flüge meines Lebens. In meiner Zeit des Reisens mit der Familie, war es definitiv das beste Erlebnis.

Für jemanden, der die Fliegerei liebt und Spaß an außergewöhnlichen Erlebnissen an Board hat, ist die Emirates First Class definitiv genau das richtige. Die Fluggesellschaft bietet so viel Abwechslung und ein schon übertrieben hochwertiges Angebot an Speisen und Getränken.

Der persönliche und authentische Service hat uns so extrem begeistert, dass ich, ähnlich wie auf dem letzten Singapore Airlines Flug, direkt das Feedback-Formular der Airline ausfüllen musste. Dafür hatte ich mir natürlich vorher die Namen der für uns zuständigen Cabin Crew geben lassen.

Ich hatte ja immer ein gewisses Faible für Qatar Airways. Doch mittlerweile muss ich mir selbst eingestehen, dass ich mich bei Emirates deutlich besser aufgehoben fühle.

Eine kleine Überraschung erwartete uns dann noch bei der Ankunft in Hamburg. Zum einen wurde das letzte Teil unserer Kinderwagen erst lang lang nach dem letzten Gepäckstück des letzten Passagiers an der Sperrgepäckausgabe herausgegeben. Zum anderen sah der Koffer meiner Frau so aus…

Gepäck-Handling hanseatischer Art. Foto: Sebastian

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4 Kommentare

  1. ja leider, nichts schlimmeres als kleinkinder in der first, fliege sehr oft mit emirates in der first, hatte zum noch nie kinder und wenn dann waren es araber und die kinder waren schon älter, sprich keine schreihälse, zum glück kann ich ab und zu airlines buchen die keine kleinkinder in der first akzeptieren,

    • Welche Airline akzeptiert denn keine Kinder in der First? In quasi jedem lukrativen Markt der Welt bekommt man da ganz schnell Probleme, ganz zu schweigen davon, dass solch eine Einstellung in keiner westlichen, arabischen oder asiatischen Gesellschaft akzeptiert wird.

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