Review: Emirates First Class A380 Bangkok nach Hong Kong

Für den Flug von Bangkok nach Hong Kong gönnte ich mir ein Dauerangebot von Emirates. Einen Flug in der A380 First Class. Dieser 5th Freedom Flug von Emirates findet sich immer wieder als Schnäppchenvorschlag und ich hatte mir vorgenommen einmal zu probieren, ob die Emirates First Class auf einem 2,25 Stunden Flug tatsächlich ein First Class Erlebnis bietet. Oder ob es sich dabei lediglich um einen First Class light Flug in großen Sitzen handelt. Wie mir dieser Flug gefallen hat, erfahrt Ihr in dieser Review.

Emirates First Class A380 | Buchung

Den Flug habe ich auf der Seite von Emirates gebucht. Damit konnte ich sicherstellen, dass ich im Fall der Fälle (Flugverspätung, -ausfall o.ä.) nur Emirates als Ansprechpartner habe und die Buchung komfortabel auf der Website von Emirates bzw. in der App verwalten kann.

Daten
Flugnr.: EK384
Sitz: 2K (Gang & Fenster)
Reiseklasse: First Class
Konfiguration: 14 First Class Suiten
76 Business
399-429 Economy
Buchungsart: www.emirates.com
Abflug (Tatsächlich): 14:05 (14:10)
Ankunft (Tatsächlich): 18:05 (17:21)
Reisezeit: 02:10
Vielfliegerprogramm & Status: JAL Mileage Bank
Gesammelte Meilen: 1.574
Flugzeug: Airbus A380-800
Registrierung: A6-EOW
Champagner: Dom Perignon 2013

Emirates First Class A380 | Check-In

Der Emirates Check-In am Suvarnabhumi Airport liegt im Bereich U. Es gibt dort extra ausgewiesene First Class Check-In Schalter. Eine Schlange gab es dort nicht und so dauerte das ganze Procedere keine zwei Minuten. Die Dame am Check-In wies mich noch auf die Emirates Lounge hin, auf die Nutzung der Fast Track Sicherheitskontrolle und Ausreiseschalter hingegen nicht. Benutzt habe ich sie trotzdem, was mir bestimmt fünf Minuten Zeitersparnis gebracht hat.

Emirates First Class A380 | Boarding

Das Gate für den Abflug von Emirates befand sich a) weit vom Gate entfernt und b) öffnete bereits eine Stunde vor Abflug. Wie an manchen Flughäfen üblich, sollen die Passagiere sich vor Abflug in dem Gatebereich versammeln und dann zügig an Bord gehen können. Da es in dem Gatebereich außer People-Watching wenig zu tun gibt, begab ich mich erst spät dorthin. Allerdings mit dem Resultat, dass ich erst relativ spät an meinem Sitzplatz eintraf, denn so ein A380 transportiert eine Menge Passagiere und an den Drehkreuzen zum Flugzeug gab es dann keine Unterscheidung mehr nach Reiseklassen.

Emirates First Class A380 | Kabine

Emirates verbaut im Oberdeck des A380 14 First Class Suiten. Es gibt jeweils vier Suiten entlang der Fenster und einen Block aus zweimal drei Suiten in der Mitte. Für Einzelreisende sind die Plätze am Fenster tendenziell attraktiver, für zusammenreisende Paare diejenigen in der Mitte, da es dort eine bewegliche Trennwand gibt, sodass man sich bei Bedarf etwas näher fühlen kann. So eng wie in der Economy Class sitzt man allerdings nicht zusammen.

Im vorderen Bereich der Kabine, wo sich die Treppe zum Unterdeck befindet, sind auch die beiden Toilettenräume untergebracht, wobei der rechte Raum eine Dusche aufweist und so groß ist, dass er als Bad bezeichnet werden kann.

Emirates First Class A380 | Suiten

In den Suiten erwartet einen viel „Gold“ und Wurzelholzoptik. 

Der Stauraum für Handgepäck ist überraschend unglamourös. Dieses wird einfach unter die Fußablage gelegt und bleibt somit den Flug über in Sitzposition sichtbar. 

Etwas irritert war ich, als ich die Bettwäsche sah, die etwas lieblos zwischen Bordwand und Sitz gestopft wurde. Auch wenn es sicherlich toll ist, jederzeit Zugriff auf Bettwäsche zu haben und damit die Crew entlastet wird, halte ich die „Präsentation“ für eher nachteilig. Außerdem dürften nur selten Passagiere auf einem Zwei-Stunden-Flug am Nachmittag schlafen wollen.

Ein geschlossenes Staufach für Bordgepäck gibt es nicht. Mein Koffer fand neben der Fußablage Platz (dort konnte er sogar mit Gurten fixiert werden). Für kleinere Gepäckstücke gibt es ein Staufach neben der Sitzfläche. Mein Rucksack war dafür jedoch zu groß und lag während des Fluges auf der Ablage neben mir.

Emirates First Class A380 | Amenity Kit

In der First Class geizt Emirates nicht mit Aufmerksamkeiten. Das Amenity Kit, wenn man so will, besteht aus allerhand einzelnen Dingen, die man erhält. Zum einen gibt es unterhalb des Monitors ein kleines Fach (das mit dem beleuteten Schminkspiegel). Darin befinden sich (in ein Tablett eingeschweißte) Pflegeprodukte.

Dann gibt es eine kleine Schublade, in der Ihr ein Notizbuch und einen Kugelschreiber findet.

Im Badezimmer findet Ihr dann Seife, Shampoo, Duschgel, Rasierer mit Rasierschaum, Zahnbürsten mit Zahnpasta sowie viele weitere Artikel.

Wer die Dusche nutzt, erhält ein Bvlgari Amenity Kit. In dem Amenity Kit findet Ihr Taschentücher, eine Zahnbürste mit Zahnpasta, einen Schwamm, eine faltbare Haarbürste, einen Gilette 3-Klingenrasierer mit Rasierschaum, einen Rexona Deoroller und eine Nagelfeile. Außerdem gibt es von Bvulgari aus der Serie Le Gemme Gyan ein feuchtes Reinigungstuch, Flüssigseife, Körperlotion, einen Lippenpflegestift und Aftershave. Am meisten hat mich das Aftershave überrascht, denn das findet man nur sehr selten in Amenity Kits oder Lounges.

Emirates First Class A380 | Service und Catering

Auf dem gut zwei Stunden langen Flug nach Hong Kong waren alle Suiten der First Class gebucht. Die für meinen Platz zuständige Flugbegleiterin wies mich deswegen am Anfang des Flugs darauf hin, dass der Service sehr anstrengend werden würde und wahrscheinlich nicht alle Wünsche sofort erfüllt werden könnten.

Noch vor dem Pushback des Flugzeugs wurde ich dennoch mit arabischem Kaffee und Datteln versorgt, weitere Getränke nahm ich mir aus der Minibar am Platz. Diese sind zwar nicht gekühlt, aber dennoch gut genießbar. Gleichzeitig wurde ich nach meinen Essenswünschen und den jeweiligen Getränken zu den Gängen gefragt.

Ungefähr zwanzig Minuten nach dem Start begann der Service mit Nüssen und Schalenfrüchten (Mandel, Cashew, Pistazien und Macadamia) sowie wenigen Augenblicken später einem Glas Dom Perignon 2013.

Noch bevor ich die Nüsse aufgegessen hatte, wurde bereits die Vorspeise serviert – jedoch noch ohne Brotbeilage, die erst ein wenig später an meinem Platz eintraf. Auf das Tataki folgten die (fast) unvermeidlichen arabischen Mezze. Eine leckere Auswahl verschiedener Vorspeisen.

Dann stellte sich die Cabin Manager bei mir vor und erzählte mir, wie Emirates ganze Jahrgänge von ausgewählten Weinen aufkauft, um damit Passagiere exklusiv zu verwöhnen. Aus meiner Sicht ist das zum einen ein toller Gedanke und Marketing Gag, allerdings werden es solche Weine gegebenenfalls langfristig schwer haben, ihren Ruf zu verteidigen, sollten sie nicht regelmäßig unter regulären Bedingungen (d.h. am Boden und von vielen Menschen verkostet) ihren Geschmack unter Beweis stellen.

Zum Hauptgang folgte dann ein Steak mit Kartoffeln und Bohnen, das zwar etwas zu lang erhitzt wurde, aber dennoch gut schmeckte.

Der Nachtisch ist dann irgendwie zwischen ein paar Getränkebestellungen und einm Pärchen, das ständig Clips in neuen Outfits produzierte untergegangen. Dafür entschuldigte sich die Flugbegleiterin bis zur Ankunft in Hong Kong bestimmt fünf Mal bei mir. War zwar nicht First Class, aber auch kein Problem. Ich hatte sowieso mehr als genug gegessen.

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Zum Abschied gab es noch eine kleine Pappschachtel mit arabischen Süßigkeiten.

Die First Class Bar, die sich vorne „im Treppenhaus“ befindet, war auf diesem Flug nicht bestückt. Dafür gibt es (bis auf den Kaviar) die komplette Karte von Emirates in der First Class.

Emirates First Class Schnäppchen | Entertainment

Das ICE System von Emirates bietet eine Vielzahl an Filmen, Musikalben, Podcasts, TV-Sendungen usw. Sehen kann man sie auf dem Monitor vor einem und/oder auf dem Tablet, das in jeder Suite zur Verfügung steht. Zum Start und zur Landung verfolgte ich die Flugzeugbewegungen über die Außenkameras, während des Fluges hatte ich die Karte auf dem Tablet aktiviert.

Bereits beim Boarding befinden sich Noise-Cancelling Kopfhörer von Bowers & Wilkins in einem Etui in der Suite, die mit drei Pins in der Buchse angeschlossen werden.

WiFi ist für Skywards Mitglieder gratis. Allerdings nur, wenn die Nummer in der Buchung hinterlegt wurde. Da ich den Flug bei einem anderen Meilenprogramm gutschreiben ließ, verweigerte mir das System den Login. Schade, aber bei 2,25 Stunden zu verschmerzen.

Emirates First Class Schnäppchen | Dusche

Wenn ich die Dusche nicht genutzt hätte, müsste meine Bloggerlizenz wahrscheinlich eingezogen werden. Daher reservierte ich mir gleich zu Beginn einen Zeitslot von bis zu 20 Minuten. Normalerweise vergibt Emirates 30 Minuten Slots, auf dem kurzen Flug scheint es etwas anders zu sein. Innerhalb der Badezeit erhält jeder Gast 5 Minuten (plus einen Minizuschlag) heißes Wasser.

Alles, was Ihr zum Duschen braucht, findet Ihr dann im Badezimmer. Obwohl das Badezimmer für ein Flugzeug riesig ist, ist die Duschkabine verhältnismäßig klein. Eine Anzeige in der Duschwand zeigt Euch an, wie lange ihr noch Wasser habt. Der Wasserdruck war bei mir nicht überragend – zum Waschen ausreichend, zum Kärchern ungeeignet.

Emirates First Class Schnäppchen | Was geht und was geht nicht?

Bei dem First Class Schnäppchenflug von Emirates erlebt Ihr echtes First Class Feeling. Viele Dinge sind genau so, wie sie auch auf längeren (und deutlich teureren) Flügen wären.

Ein paar (kleine) Einschränkungen müsst Ihr jedoch in Kauf nehmen. In Bangkok und in Hong Kong erwartet Euch keine gesonderte First Class Lounge, sondern Ihr teilt Euch die Emirates Lounge mit Gästen der Business Class und Statusinhabern.

Auch müsst Ihr den Weg zum Flughafen selbst organisieren, in beiden Städten bietet Emirates keinen Limousinenservice an. Allerdings ist es weder in Bangkok noch in Hong Kong sonderlich schwer oder anstrengend, zum Flughafen zu gelangen.

Im Flug entfällt der Kaviargang. Und damit notwendigerweise auch das „unlimited“ Kaviarangebot, das Emirates den Reisenden der First Class auf anderen Strecken bietet.

Beim Essen gibt es nur eine Mahlzeit, die jedoch aus dem üblichen First Class Essen besteht, da müsst Ihr keine Abstriche machen.

Die Bar im Oberdeck ist im Flug geöffnet und Duschen könnt Ihr auch. Jedoch nur, wenn Ihr Euch früh meldet und nicht alle anderen auch duschen möchten. Realistischerweise lassen sich ca. drei bis vier Duschgänge bewerkstelligen, bevor der Flug zu Ende geht. Die Bar schließt auch bereits ca. 90 Minuten vor der Landung, so dass Ihr dort nicht allzu viel Zeit verbringen könnt.

Das Amenity Kit, das Ihr bekommt, hat auf dem Flug standardmäßig nicht den vollen Umfang. Wozu auch? Allerdings erhaltet Ihr das komplette Kit, wenn Ihr duscht. In dem Fall steht eine Tasche mit allem Pippo für Euch bereit. Daher lässt sich dieser Punkt mit etwas Glück aufwerten.

Wenn man so will, wäre also die Ausnutzung von allen Vorzügen der First Class ebenfalls nicht leicht möglich, da dazu schlicht die Zeit fehlen wird.

Emirates First Class A380 Bangkok nach Hong Kong | Frankfurtflyer Kommentar

Der Emirates Flug von Bangkok nach Hong Kong bietet ein vollwertiges, wenn auch kurzes First Class Vergnügen. Im Angebot ist der Preis für das Gebotene sehr fair. Wer auch noch den Rückflug bucht, zahlt rechnerisch für den Rückflug oft ca. 250 Euro. Das ist dann konkurrenzlos günstig und schlägt alle anderen Airlines auf der Route, wenn man überlegt, was man für den Preis erhält.

Ein Flug im A380 ist für mich immer ein Highlight und dieser war keine Ausnahme. Der Service war leider nicht ganz perfekt, aber auch ohne die nicht gebrachten Beilagen war ich am Ende des Flugs (und für den Rest des Abends) satt.

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  18. Private Room Singapur
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  21. Garuda Indonesia Lounge Jakarta
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  25. Qatar Airways Boeing 777-200LR QSuite DOH-FRA
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6 Kommentare

  1. Hallo Alexander, kann Deinem tollen Bericht nur zustimmen, hab ihn Mitte Februar mit der Familie gemacht, alle Plätze belegt. Trotz der kurzen Flugzeit war der Service sehr gut (es gab auch Kaviar). Bin noch nie soviel rumgelaufen im Flieger, an die Bar Fotos machen, ins Bad die Dusche filmen, mit der Family unterhalten (wir hatten 3 Fensterplätze und einen in der Mitte – daher öfter aufstehen).Es war ein tolles Erlebnis, was ich nur jedem empfehlen kann, der auch nur etwas flugverrückt ist, richtig auskosten kann man es nicht, da ist der Flug zu kurz. Aber zu einem regulären First Flug wird es bei mir nicht reichen. Euch eine schöne Woche!

  2. komisch. dank eurem Tipp habe ich diesen Return schon 3 mal gemacht. November, Januar und jetzt im März. immer zum Schnäppchen Preis von rund 800 Euro. auf allen 6 Flügen gab es Kaviar und einmal sogar die ganze 3.6 Kilo schwere Pralinen Schachtel zum Mitnehmen. meist war viele bis alle Suiten besetzt und die Wartezeiten zu lange. hab dann dafür vor der Landung ein 2 dl Glas voll Hennessy paradis bekommen (Flaschenpreis über 1000 Euro). beim ersten Flug im November waren nur etwa 4 Leute in der First. eure Empfehlung hat sich wohl herumgesprochen.

    • Danke für Dein Feedback.
      Auf meinem Flug war die Crew irgendwie gestresst. Und das Pärchen, das ständig Videos aufgenommen hat, hat die Servicequalität sicherlich nicht positiv beeinflusst.
      Die Emirates First Class Pralinen Boxen sind echt klasse. Eigentlich müsste ich sofort wieder buchen und mal offensiv nach einer fragen.

    • Ist ja auch wieder Geschmackssache, aber mir hat der Tesseron Cognac seiner Zeit deutlich besser gefallen, als der Hennessy Paradis. Der hat mich brutal enntäuscht für den Preispunkt.

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