Review: Finnair neue Business Class im Airbus A350 von Helsinki nach Singapur

Der neue Finnair Business Class Sitz. Foto: Sebastian

Nun stand mit dem Finnair Flug AY131 im Airbus A350 mit der neuen Business Class die erste Bewährungsprobe an. Für unsere Kinder sollte es erstmals auf die richtige Langstrecke gehen. Mit Singapur standen ab Helsinki insgesamt dreizehn Stunden Flugzeit an, da der Luftraum über Russland auf Grund des Kriegs in der Ukraine immer noch gesperrt war. Mehr als genug Zeit blieb uns also, um uns ein Bild über den Komfort der neuen Finnair Business Class zu machen, über den andere bisher nur in der Theorie oder aus Presseterminen berichtet haben.

Los ging es in Hamburg mit einem Finnair Nordic Regional Flug, der uns nach Helsinki brachte. Die drei Stunden bis zum Weiterflug verbrachten wir in der Finnair Business Class Lounge im Non-Schengen-Bereich, da der Platinum-Wing erst in der Woche darauf wiedereröffnen sollte.

Heute nehme ich Euch mit in der neuen Finnair Business Class nach Singapur. Foto: Sebastian

Finnair neue Business Class im Airbus A350 von Helsinki nach Singapur | Flugdaten

Flugnr.: AY131
Sitz: 7H und 7L
Kabine: Business Class
Abflug: 0:25 (Plan: 0:15)
Ankunft: 17:57 (Plan: 18:20)
Reisezeit: 12:32 h
Typ: Airbus A350-900 (A359)
Registrierung: OH-LWS

Finnair neue Business Class im Airbus A350 von Helsinki nach Singapur | Buchung

Bei unserem FInnair-Flug in der neuen Business Class nach Singapur handelte es sich um einen Prämienflug, den wir dementsprechend direkt bei Finnair gebucht haben. Da Finnair auch Lapinfant-Buchungen mit Punkten online erlaubt, haben wir über die Webseite von Finnair gebucht.

Leider hatten wir vor der Aktion gebucht, bei der es 30% Rabatt auf Prämienflüge bei Finnair gab. So haben wir die vollen 80.000 Finnair Plus Punkte pro Person aufwenden müssen. Dafür war jedoch ein Zubringer inklusive, so dass wir die Reise direkt in Hamburg starten konnten. Zusätzlicher positiver Nebeneffekt: Kinder unter 2 Jahren reisen auch auf Meilentickets kostenlos mit.

Die Steuern und Gebühren verteuerten sich auf Grund des Zubringers etwas und lagen bei knapp 83 Euro Person. Für die gesamte Reise von Hamburg über Helsinki nach Singapur in der Business Class haben wir also 160.000 Meilen und 166 Euro für zwei Erwachsene und zwei Babys bezahlen müssen.

Dokumenten-Check am Gate. Foto: Sebastian

Finnair neue Business Class im Airbus A350 von Helsinki nach Singapur | Check-In und Boarding

Den Check-In hatten wir schon vor dem Flug von Hamburg online durchgeführt. Beim Online-Check-In von Finnair lassen sich auch alle benötigten Covid19-Dokumente hochladen. Das war zwar zunächst etwas herausfordernd, aber irgendwann hat er dann sowohl den Impfnachweis als auch die digitale Einreisekarte erkannt.

Bei der Ankunft in Helsinki erreichte uns allerdings noch eine Textnachricht, mit der Bitte am Transferdesk in der nähe des Gates 52 alle Dokumente zu checken. Das taten wir dann auch, war allerdings überflüssig, da unsere online hochgeladenen Daten bereits registriert waren. Die Nachricht ging also vorsorglich an alle Fluggäste.

Von der Finnair Business Class Lounge im Non-Schengen Bereich waren es dann noch ein paar Minuten Fußweg zu unserem Gate 45A. Spannenderweise wurde schon deutlich mehr als eine Stunde vor Abflug „Go to Gate“ an den Fluggastinformationen angezeigt. Den Grund erkannten wir bei der Ankunft am Gate. Es bildeten sich dort Schlangen beim finalen Dokumenten-Check. Für Status- und Business Class Gäste gab es eine separate Priority Lane, die uns schnell zum Wartebereich im Gate beförderte. Hier warteten dann auch Business Class und Economy Class Gäste in getrennten Bereichen auf das Boarding.

Das eigentliche Boarding begann dann für einen A350 auch erst mit einem sportlichen Zeitfenster zum geplanten Abflug. Auch bei Finnair gehen die Status-Gäste und Reisende in der Business Class vor den anderen Gästen an Board. Ein separates Boarding für hilfsbedürftige Personen und Familien mit Kindern gab es nicht. Zum Glück hatten wir diesmal keinen Kinderwagen zum Abgeben am Gate dabei. Daher gehörten wir mit zu den ersten Fluggästen die an Board gehen konnten, um noch einige Fotos von Sitz und Kabine machen zu können.

Blick in die neue Business Class Kabine. Foto: Sebastian

Finnair neue Business Class im Airbus A350 von Helsinki nach Singapur | Kabine und Sitz

Bis zum Betreten des Flugzeuges waren wir uns gar nicht zu 100% sicher, ob wir denn an diesem Tag in der neuen Finnair Business Class fliegen würden. An den Tagen zuvor waren immer größere Business Class Konfigurationen auf dem Flug AY131 nach Singapore eingesetzt. Ich war unsicher, ob auch die neue Finnair C in zwei Konfigurationen im A350 Platz findet.

Doch es war unser Glückstag. Die neue Finnair Business Class gibt es in einer kleineren Konfiguration mit 30 Sitzen. Während sich in Reihe 1 nur zwei Mittelsitze befinden, sind die weiteren sieben Reihen im 1-2-1-Layor angeordnet. Es gibt also in den Standardreihen je zwei Fenstersitze und ein Paarsitz vom Gang getrennt dazwischen. Jeder Business Class Traveller hat somit also direkten Zutritt zum Gang.

So sieht der neue Sitz in der Business Class bei Finnair aus. Foto: Sebastian

Viel wurde über den neuen Business Class Sitz berichtet, so auch bei uns. Und ich war hin und her gerissen. Auf vielen Fotos sah der Sitz echt eng aus. Und es gab von innereuropäischen Flügen schon berichte, dass der Sitz ohne zusätzliche Kissen echt hart ist, da jegliche Polsterung im Rücken fehlt. Auch der schmale Fußraum wurde im Vorfeld bemängelt.

Wenig Platz im Fußraum? Ganz im Gegenteil. Foto: Sebastian

Ich war ehrlich beeindruckt, als ich den neuen Sitz zum ersten Mal gesehen habe. Er wirkt riesig in seinen Dimensionen und bietet extrem viel Privatsphäre auch ohne Türen. Die Besonderheit am neuen Finnair Business Class Sitz ist ja, dass sich der Sitz nicht elektrisch verstellen lässt. Das ist aber gar nicht mal korrekt. Lediglich die Rückenlehne lässt sich nicht elektrisch anpassen. Ein Element, mit dem man den Sitz zu einem Bett vervollständigt, kann per Knopfdruck ausgefahren werden.

Sitz in Bettposition. Foto: Sebastian

Die Sitzfläche ist so großzügig gehalten, dass dort selbst das Sitzen mit oder neben dem Kind gar kein Problem war. Meine Frau saß zwischenzeitlich sogar mit zwei Kindern dort. Aber es ist trotzdem an bestimmten Stellen ein wenig eng. Der Zugang zum Sitz ist recht knapp bemessen und wenn der Tisch ausgeklappt und der Sitz in Betteinstellung ist, lässt es sich nur schwer mit den Beinen manövrieren.

Unbequem habe ich die nicht gepolsterte Rücklehne nicht empfunden. Während Start und Landung konnte ich dort aufrecht Sitzen, ohne dass es unangenehm im Rücken war. Mit den Kissen lassen sich tatsächlich zahlreiche gemütliche Sitz- und Liegepositionen finden. Einen Designfehler hat der Sitz jedoch in der Rückenlehne: Der Sitz ist mit einem Dreipunktgurt ausgestattet. Der Schultergurt ist direkt in der Rückwand montiert. Im Rücken drückt das Teil je nach Sitzposition.

Nicht optimal gelöst: Der Schultergurt in der Rückenlehne. Foto: Sebastian

Nachdem wir die Lücke zwischen Sitzfläche und Fußraum per Knopfdruck geschlossen und noch einen kleineren Steg manuell ausgeklappt hatten, konnten wir auch die Bettauflage passgenau auf unseren Sitzen auslegen. Jeder Fluggast bekommt in der Business Class außerdem ein hartes und ein weiches Kissen, die dabei helfen sollen, die gemütlichste Position zu finden. Und die kann man finden. Auf dem neuen Sitz kann man so richtig schön rumhängen. Und das auch knapp 13 Stunden.

Nicht verstellbare Bildschirme. Foto: Sebastian

Der Bildschirm, über den Ihr das Inflight-Entertainment-Programm sehen könnt, ist schön groß und leicht angewinkelt am Vordersitz angebracht. Im Winkel verstellen lässt sich der Screen jedoch nicht.

Stauraum bieten zwei Fächer, die klug im Sitz verbaut sind. Eines in der Rückenlehne, in der sich auch die Fernbedienung für das IFW sowie Anschluss für Kopfhörer befinden. Und ein weiteres Fach vor der Armlehne im Sitzbereich versteckt. Hier lagert der Kopfhörer, eine Flasche Wasser und welche Kleinigkeiten ihr auch immer loswerden wollt. Größere Handgepäckstücke gehen in die Overhead-Compartments, die sich über den Fenstersitzen befinden.

Gepäckfächer über den Sitzen. Foto: Sebastian

Mein persönliches Highlight war allerdings ein kleines Detail: Jeder Sitz ist mit einer kabellosen Ladestation für Mobiltelefone ausgestattet. Wer schon mal den gesamten Koffer nach dem Ladekabel durchsucht hat, kann einschätzen, was das für ein Vorteil ist.

Ladestation für Smartphones. Foto: Sebastian

Wirklich gut sind die Sitze im Mittelblock gelöst. Pärchen können durch die offene Gestaltung während des gesamten Fluges Blickkontakt halten. Fremde wiederum können einfach den Teiler hochfahren und damit die Privatsphäre deutlich erhöhen. Ich rate jedoch dringen davon ab, die Mittelsitze in Reihe 1 zu buchen, da die Toiletten zwar durch einen Vorhang getrennt, aber fast direkt nebenan sind.

Gut gelöst: Gemeinsames Reisen. Foto: Sebastian

Demnach befinden sich die Toiletten natürlich im vorderen Bereich der Business Class. Die beiden Lavatories sind gerade mal so groß, dass der Wechsel in den (selbst mitgebrachten) Pyjama einigermaßen geklappt hat. Viel hat jedoch nicht daran erinnert, dass dies die Toiletten der Business Class sind. Deko und Amenities waren weitestgehend nicht vorhanden.

Eng wird es in den Lavatories. Foto: Sebastian

Nachdem das Signal „Boarding completed!“ erklang, waren wir etwas erleichtert. Sowohl mein Nebenensitz als auch der Sitz vor und hinter mir blieben frei. Das bot uns zusätzlichen Spielraum für die Unterbringung der beiden Zwillinge.

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Finnair neue Business Class im Airbus A350 von Helsinki nach Singapur | Amenities

Ganz klar der Schwachpunkt im Finnair Business Class Produkt. Als Amenity Kit gab es ein kleines Täschchen, wie ich es vielleicht noch in der Premium Economy Class akzeptabel gefunden hätte. Der Inhalt bestand aus einer Zahnbürste mit Zahnpasta, Feuchtigkeitscreme für Körper und Lippen, Ohrstöpseln und Schlafmaske. Socken beispielsweise waren Fehlanzeige, dafür lagen auf den Sitzen jedoch Slipper bereit. Auf Schlafanzüge wird leider selbst auf dieser Ultra-Langstrecke verzichtet.

Amenity Kit light. Foto: Sebastian

Auch auf den Lavatories gab es keine weiteren Produkte, die den langen Flug erträglicher machten. Lediglich Spender mit Seife und Handcreme.

Aber Slipper gibt es immerhin. Foto: Sebastian

Die Kinder sind übrigens komplett leer ausgegangen. Kein Spielzeug, kein Malbuch. Nicht einmal Babynahrung war an Bord. Gar nichts. Das ist mir erst im Nachhinein überhaupt aufgefallen (Kommentare zu meinen Vater-Skills bitte unten einfügen), empfinde ich allerdings als Armutszeugnis. Die beiden jungen Damen insistierten jedoch nicht und gaben dem Produkt dennoch eine Chance.

IFE in verschiedenen Sprachen verfügbar. Foto: Sebastian

Finnair neue Business Class im Airbus A350 von Helsinki nach Singapur | Inflight Entertainment System

Bei fast 13 Stunden Flugzeit ist ein gutes Entertainment-System schon Pflicht. Die Auswahl bei Finnair empfinde ich im Vergleich zu anderen Airlines weiterhin überschaubar. Zwar bietet das IFE auch eine Auswahl absolut aktueller Blockbuster, wie dem Bond-Streifen „Keine Zeit zu Sterben“, aber man ist mit dem Programm auch schnell durch. Ich weiß nicht, wie oft ich den Damen „Pets 2“ neu gestartet habe.

Beim Kopfhörer lässt sich Finnair aber nicht Lumpen. Die noise cancelling headphones sind von der Marke Bose. Wie gut sie tatsächlich die Geräusche absorbieren, das habe ich nicht austesten können. Ein Ohr war immer frei, um sicher gehen zu können, dass sich auf dem Sitz diagonal zu mir (ich hatte zwischenzeitlich auf 8H gewechselt) nicht eine Geräuschkulisse aufbaute. Meine bessere Hälfte fand die Kopfhörer super. Von dem Umgebungsgeräuschen sei außer einem seichten Rauschen nichts mehr zu hören gewesen.

Finnair neue Business Class im Airbus A350 von Helsinki nach Singapur | Service, Speisen & Getränke

Wer schon mal mit Finnair nach oder von Asien geflogen ist, wird nicht überrascht sein. Statt nordisch kühlem Service, gab es asiatische Gastfreundlichkeit (wenn man denn die Klischees nehmen darf). Die auf unserem Flug von Helsinki nach Singapore eingesetzte Crew war komplett im asiatischen Stadtstaat beheimatet.

So war der Empfang auch super freundlich und alle Fragen, die ich zum neuen Sitz hatte, wurden mir kompetent beantwortet. Was mir etwas gefehlt hat, war der Stolz auf das neue Produkt. Während ich ziemlich interessiert war, hat die Crew nicht einmal den neuen Sitz angepriesen. Das habe ich bei anderen Airlines in der Vergangenheit anders erlebt.

Ein Glas Champagner zur Begrüßung. Stilecht im Ultima Thule Glas. Foto: Sebastian

Nachdem wir angekommen waren und uns eingerichtet hatten, gab es zunächst einmal ein Gläschen Champagner zur Begrüßung. Kurz nach dem Start wurden dann auch warme Nüsse serviert.

Schälchen mit warmen Nüssen. Foto: Sebastian

Speisen

Auf dem Flug nach Singapur gibt es zwei Essens-Services. Das Dinner direkt nach dem Start, und einen Frühstücksservice ab etwa drei Stunden vor der Landung. Die angebotenen Speisen können vorab online eingesehen werden und innerhalb der Buchung auch die Wunschoption für den Hauptgang vorbestellt werden. Die Business Class Speise- und Getränkekarte für unseren Flug AY131 von Helsinki nach Singapore konnten wir hier einsehen.

Das Lunch-Menü bot zwei Vorspeisen, die beide serviert wurden:

  • Maispüree mit Edamame und dicken Bohnen
  • Kräutertörtchen mit Hähnchen und Senfkörnern

Als Hauptgang konnten wir aus drei Gerichten wählen:

  • Geschmorte Rinderbäckchen mit Zwiebelpüree, Spargelrisotto und dunkler Trüffelsoße
  • Leicht geräucherte Regenbogenforelle mit Erbsenpüree, Sommergemüse und cremiger Muschelsoße
  • Gebratenes Wokgemüse mit Cashew-Nüssen, Nudeln und Kokosnuss-Soße (vegetarisch)

Zum Dessert konnten wir aus einer Käseplatte plus Blaubeer-Mousse mit weißer Schokolade oder einem Cheesecake wählen.

Die ersten drei Gänge werden auf einem Tablett serviert. Foto: Sebastian

Leider stellte sich hier heraus, dass das gesamte Konzept noch nicht eingespielt ist. Wir hatten die geschmorten Rinderbäckchen online vorbestellt. An Bord wurden wir so ziemlich zuletzt nach unseren Wünschen für den Hauptgang gefragt. Mit dem Hinweis, dass das Rind nur noch einmal verfügbar wäre. Auf meinen Hinweis, dass wir genau das im Vorfeld vorbestellt hatten, wurde uns geantwortet, dass man keine Menüwünsche für diesen Flug in der Business Class verzeichnet hätte. Die Bitte, dass wir die Bestätigung heraussuchen, war mir dann etwas unangenehm.

Gestartet wird mit einem Kräutertörtchen. Foto: Sebastian

Das Kräutertörtchen hätte man auch als „Amuse Bouche“ betiteln können und wäre in der Form auch völlig in Ordnung gewesen. Das Konzept des Maispürees habe ich bis jetzt noch nicht verstanden. Es war ziemlich süßlich und hatte geschmacklich schon fast etwas von einer Puddingcreme. Die Rinderbäckchen waren hingegen sehr lecker. Die Kombination mit dem Zwiebelpürree, Spargelrisotto und der dunklen Trüffelsoße traf genau meinen Geschmack.

Das gleiche Unkraut fand sich auch auf den Rinderbäckchen wieder. Foto: Sebastian

Als Nachtisch schaffte es nur noch die Käseplatte begleitet von einem finnischen Muscat Dessertwein auf meinen Tisch. Die weiteren Nachspeisen fielen dann meiner Müdigkeit zum Opfer.

Mini-Käse-Selektion mit Portwein-Ersatz. Foto: Sebastian

Zum Frühstück, was nach lokaler Zeit eher ein Nachmittagssnack war, gab es Blätterteigpastete, Salat, frischen Früchten und etwas Käse und Wurst.

Frühstücksservice vor der Ankunft. Foto: Sebastian

Getränke

Die Getränkekarte bot natürlich den etablierten Joseph Perrier Champagner und eine Auswahl von Weinen. Ich hatte selbst nur die Gelegenheit den Bordeaux und den portugiesischen Rotwein zu verkosten. Beide waren hervorragend.

Als Coktails bietet Finnair folgendes zur Auswahl:

  • Finnair signature: Northern Blush by Mikropolis
  • Negroni by Mikropolis
  • Helsinki Gin & Tonic
  • Helsinki LingonberryTonic
  • Bloody Mary

Weine und Champagner:

  • Joseph Perrier Royale Cuvee
  • Errazuriz Aconcagua Costa Sauvignon Blanc 2018
  • Labouré-Roi Chablis le Beaunois 2018
  • Pilliteri Gewürztraminer Riesling 2020
  • Tommasi Poggio al Tufo 2017
  • Château Puybarbe Côtes du Bourg 2016
  • Roquette & Cazes 2018
  • Nittnaus Beerenauslese 2013
  • Valamo XO

Dass Finnair auf die Auswahl alkoholische Getränke sehr viel Wert legt, merkt man dann auch an den Spirituosen:

  • Larsen XO Cognac
  • Kyrö Rye Malt Whisky
  • Helsinki Dry Gin
  • Finlandia Vodka
  • Bacardi Superior Light Rum
  • Cointreau Citrus Liqueur
  • Bailey’s Irish Cream Liqueur
  • Helsinki Lingonberry Gin Liqueur

Völlig unüblich für uns und sicher der Müdigkeit und dass wir beide sehr schnell nach dem Abflug mit Kopfschmerzen zu kämpfen hatten, verblieb die Auswahl an alkoholhaltigen Getränken fast ungetestet.

Eine absolute Katastrophe bietet Finnair allerdings bei den Heißgetränken. Zum Frühstück hatte ich einen Cappuccino bestellt. Der wurde auch serviert, stellt sich aber als schlechter Instantkaffee heraus. Etwas hat mich das Getränk an Caro-Landkaffee (vielleicht kennt das noch wer aus seiner Kindheit) erinnert.

Das neue Konzept bei Finnair setzt sehr stark auf Regionalität und Nachhaltigkeit. Besonders konsequent wird dies in den Plastikbechern umgesetzt, mit denen zwischendurch Wasser und Orangensaft an die Fluggäste ausgeschenkt wird.

Kurz vor der Landing in Singapur. Foto: Sebastian

Finnair neue Business Class im Airbus A350 von Helsinki nach Singapur | Reisen mit Kindern

Wer auch immer für das Bordprodukt von Finnair konzipiert hat, ist definitiv kein Familienmensch, kein Vater oder keine Mutter. An Kinder wurde überhaupt nicht gedacht.

Das fängt beim fehlenden Pre-Boarding an, setzt sich bei fehlendem Kinderspielzeug fort und endet bei der Babynahrung, die ich nur ersatzweise für mein eigenes Essen hätte bestellen können.

Der neue Business Class Sitz ist aber auf jeden Fall auch ohne Nutzung eines Baby-Bassinets für kleine Kinder geeignet. Die Sitzfläche bietet ausreichend Platz, um auch nebeneinander zu sitzen und auch zu schlafen. Zumindest wenn es etwas kuschelig sein darf. Nun hatten wir das Glück, dass einige Sitze um uns herum frei blieben und wir ausweichen konnten, wir hätten den Flug aber auch ohne das überstanden.

Was wirklich hilfreich war: Sowohl in Helsinki, wo wir unsere Kinderwagen nicht im Transfer bekamen (Hasst Finnair vielleicht wirklich Kinder?), als auch in Singapur konnten wir auf bereit gestellte Kinderwagen zugreifen, um durch die Terminals zu gelangen. Das war in Dubai nämlich zuletzt eine Qual.

Finnair neue Business Class im Airbus A350 von Helsinki nach Singapur | Frankfurtflyer Kommentar

Mein erster Artikel überhaupt, den ich jemals für Frankfurtflyer.de verfasst habe, das war ein Erfahrungsbericht zu einem Finnair Flug in der Business Class. Damals ging es im Finnair A350 zurück von Hongkong nach Helsinki. Lange ist das her und so freute ich mich mal wieder auf die Finnair Business Class. Ganz besonders freute ich mich aber nun Erfahrungen mit dem neuen Finnair Business Class Sitz auf der Strecke nach Singapur zu machen.

Und ja, der Sitz ist schon irgendwie gewöhnungsbedürftig, aber er hat wirklich seine Vorteile. Dadurch, dass er ein großzügiges Platzangebot aufbietet, habe ich die verstellbare Rückenlehne nicht vermisst. Ganz im Gegenteil sogar. Es ist total angenehm mal eben von liegend auf sitzend zu wechseln, ohne dabei den Sitz vollständig verstellen zu müssen. Lediglich der Schultergurt im Rücken nervt dabei etwas.

Bemerkenswert ist die hohe Privatsphäre und auch das geräuschabsorbierende Design. Mit meiner Frau, die durch den Gang von mir getrennt war, konnte ich mich nicht mal einfach so unterhalten.Wir mussten uns erst beide so aufrichten, dass wir uns sehen konnten. Wem das als Paar jetzt Sorgen macht: Dafür sind auf den Mittelsitzen die Kommunikationsmöglichkeiten deutlich besser gegeben. Wenn man denn die Trennwand unten lässt.

Vielleicht um mal einen Vergleich zu ziehen: Als ich mit meiner Frau diese Review durchgegangen bin, meinte sie, dass das Platzgefühl in der British Airways First Class deutlich geringer war. Ebenso die Privatsphäre.

Wo Licht ist, fällt auch Schatten. Das Amenity Kit ist nicht der Rede wert und auch das Essen hatte Höhen und Tiefen. Das wiegt für mich aber weniger schwer. Unser Finnair Langstrecken-Flug in der neuen Business Class nach Singapur war ein echt positives Erlebnis mit einer tollen Crew und einem innovativen Sitz.

Und das Wichtigste: Auch die Kinder haben den Flug super verpackt, viel geschlafen und so gut wie gar nicht gequengelt. Das passiert im Alltag über 13 Stunden eher selten bis nie.

Früh übt sich. Foto: Sebastian

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16 Kommentare

  1. Also das Amenity Kit nehme ich sofort. 😀 Ich mag aber auch Marimekko. Und das Täschchen ist für mich ein Sammlerobjekt. Schade, dass die Slipper nicht mehr von Marimekko sind, wie es scheint.

    Ansonsten bin ich immer noch nicht überzeugt, obwohl ich jetzt mehrere Reviews gelesen habe. Ich werde den Sitz wohl mal selbst testen müssen.

  2. Hi Sebastian,
    Ich wollte nur einmal hervorheben, dass das eine sehr humorvolle, nice anzulesende Review war.. Würdest du nicht eh für eine Zeitung arbeiten, würde ich dir definitiv dazu geraten haben..
    Danke fürs Schreiben!

    • Hi Max,
      Danke für das Feedback. Tatsächlich ist mein Ziel zu unterhalten und zu informieren.
      Aber: Ja, ich arbeite für eine Zeitung, aber im Verkauf :-).
      Viele Grüße
      Sebastian

  3. Bin am 4.7. die gleiche Strecke geflogen, allerdings ab BER. Ich bin Rollstuhlfahrer UND es gab sowohl in BER als auch in HEL ein Prebording. Ärgerlich war, dass die Armlehne nicht beweglich war. Im A320 ab BER und auf dem Rückweg ab HEL war es eine Tortur auf den Sitz zu kommen, bzw herauszukommen. Auch im A350 gab es Probleme. Die Bedürfnisse der Rollstuhlfahrer werden viel zu wenig berücksichtigt. Ich fand den Sitz OK, obwohl ich 13 Stunden nicht aufstehen konnte. Ich habe meinen Flug über Oneworld gebucht und mit Avios bezahlt.

    • Das ist nochmal ein komplett neuer Aspekt bei dem Sitzdesign, an den ich bisher noch nicht gedacht habe. Ich kann mir vorstellen, dass es mit einem elektrisch verstellbaren Sitz deutlich einfacher ist. Denn bei dem Sitz kann man ja nur mit eigener Körperkraft die Position wechseln.

  4. Also dass Finnair Kinder hassen soll, kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Auf dem Flughafen in Helsinki gibt es einen riesigen Kinderspielplatz. Auch im Flugzeug habe ich es erlebt, dass man sich um die Kinder kümmert. Im Boardshop gibts auch etliche Spielsachen zu erwerben. Was die Verpflegung betrifft, Finnair weist deutlich auf der Webseite hin: Bringen Sie Ihre eigene Babynahrung mit, an Board gibt’s nur was für Notfälle. Und natürlich gibt’s auf Nachfrage auch Kinderwagen vom und zum Gate.
    Das Zielpublikum für die Business-Class dürfte doch eigentlich klar sein: Der Geschäftsreisende und als solcher fliege ich bevorzugt mit Finnair, da es dort die meisten Einzelsitze gibt und der Service fantastisch ist. Für mich ein Alleinstellungsmerkmal, aber gut.
    Was mich zum Schluss aber am meisten interessiert: Warum zum Teufel sollte man überhaupt mit Kleinkindern oder Babys verreisen und sich selbst und der Umwelt den Stress antun? Kinder kriegen doch in dem Alter noch gar nix mit. Ist das ein besonderer Coolness-Faktor: Hey, ich war mit 1 Jahr schon in Singapur? Ich versteh’s nicht.

    • Ich habe keine Erfahrung mit Finnair und Kindern, daher halte ich mich beim ersten Teil raus. Was ich aber sagen kann ist, dass auch sehr kleine Kinder natürlich bei einer Reise viel mitnehmen und mitbekommen. Unsere Kinder haben in allen Urlauben bisher enorme Entwicklungsschübe gemacht und wenn man den Kindern angepasst Reist ist es kein Stress für die Kindern. Ganz nebenbei sind Entspannte Eltern wichtig und da gehört nun mal auch Urlaub und „raus kommen“ dazu.

      Du musst es nicht verstehen und ich erwarte es auch nicht, sich aber aufschwingen und über andere Urteilen zu wollen, dass verstehe ich nicht und finde es auch massiv daneben. Ist das ein besonderer Coolnes-Faktor: Hey ich bewerte dein Leben?

    • Ganz mein Gedanke. Ich musste mal mit so einem Schreihals von Franfurt nach Vancouver fliegen. Brutal. Krieg schon die Krise, wenn ich auf Langstrecke am Check In lauter Buggies sehe.

  5. Warum sollte die Crew auch so einen erbärmlichen Sitz anpreisen?
    Warum ist Finnair denn momentan der mit Abstand billigste Anbieter nach Südostasien? Einmal mit denen geflogen und nie wieder 13h vergewaltigt zu werden. Anders kann man das bei diesem Sitz nicht bezeichnen. Und Etihad ist nicht viel besser…
    Sind es jetzt schon 4 Kinder bei dem Autor???

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