Review: United Polaris Boeing 777-200 Business (AMS-EWR) | Das war nix

Im Januar 2023 habe ich ein Lufthansa Group Business Class Special von Amsterdam (AMS) nach Südamerika gebucht, ich musste jedoch zwei Mal umbuchen und bin dann auf einem United Airlines Flug gelandet. Nachdem ich im letzten Jahr gute Erfahrungen mit der Polaris Business Class gemacht habe, freute ich mich auf den nächsten Trip mit den Amerikanern.

Ursprünglich hätten wir mit (damals noch) Eurowings Discover via Panama fliegen sollen, der Flug wurde jedoch eingestellt. Nach der Umbuchung musste ich die Reise krankheitsbedingt noch ein weiteres Mal ändern. Mit der Überlegung vielleicht ein paar Statuspunkte im neuen Miles&More Programm zu sammeln, war das Routing über die USA attraktiv. Die zwei Legs zählen als Langstrecken und bringen 400 Statuspunkte.

United Polaris Business Class | Check-In & Boarding

Ich hatte online eingecheckt, im Terminal angekommen hat uns ein Mitarbeiter angesprochen, die Gepäckanhänger am Automaten ausgedruckt und uns zu einem Schalter geschickt. Innerhalb von wenigen Minuten waren wir schon an der Sicherheitskontrolle, hier war heute wenig los. Dank der fortschrittlichen Technik muss hier niemand Laptops oder Flüssigkeiten aus den Taschen kramen.

Einige Leser haben ebenfalls das Südamerika-Angebot gebucht und sind bereits geflogen, die Berichte über das Erlebnis vor Abflug waren gemischt. Wer mit Lufthansa oder SWISS gestartet ist, darf die Star Alliance Lounge nutzen. Im non Schengen Bereich sieht es mit Lounges eher mau aus, die Aspire Lounge ist temporär geschlossen, berechtigte Kunden können in eine Art Cafe ausweichen, dieses war jedoch komplett überfüllt.

Das Boarding ging pünktlich los, Passagiere wurden nach Gruppen zum Einsteigen gebeten. Vereinzelt wurden noch Fragen zum Gepäck gestellt, ein Blick auf den Pass geworfen und schon ging es an Bord. Zum Einsatz kam eine fast 25 Jahre alte Boeing 777.

United Polaris Business Class | Flugdaten

Flugdaten
Flugnr.: UA71
Sitz: 1D
Reiseklasse: Polaris Business Class
Konfiguration: 50 Business Class

24/202 Plus / Economy Class

Buchungsart: Lufthansa Group Angebot ab AMS
Abflug (Tatsächlich): 09:15 (09:19)
Ankunft (Tatsächlich): 11:40 (11:18)
Reisezeit: 8:00 h
Vielfliegerprogramm & Status: Miles & More FTL
Gesammelte Meilen: 7.234, 100 Status Points
Flugzeug: Boeing 777-200
Registrierung: N78013
Alter: 24,5 Jahre
Champagner: Heidsieck Monopole Blue Top Brut

United Polaris Business Class | Kabine & Sitz

Die Gepäckfächer waren geöffnet, dadurch kam von der Deckenbeleuchtung wenig Licht durch. Auch die Sonnenblenden waren wie so oft bei den Amerikanern geschlossen, der erste Eindruck war also ziemlich dunkel.

Während sich an den Fenstern immer nur Einzelsitze befinden, sind in der Mitte abwechselnd zwei Sitze direkt nebeneinander oder etwas mehr am Gang liegend. Erstere sind perfekt für gemeinsam Reisende, man kann aber auch die Trennwand nutzen um etwas mehr Privatsphäre zu bekommen.

Auf den Sitzen lagen jeweils zwei Kissen und zwei Decken, auch Kopfhörer, Amenity Kit, Wasserflasche und Speisekarte waren da.

Im IFE gab es einige neue Kinofilme und viele alte Klassiker. Das Internet ist gegen Cash oder Meilen buchbar, die Chatfunktion war kostenfrei, jedoch sehr langsam.

An den Gepäckfächern, Luftdüsen oder Waschräumen hat man der Maschine das Alter deutlich angesehen. Viele Dinge wie Teppichboden, Sticker, Trennwände und natürlich die Sitze wurden im Laufe der Jahre ausgewechselt.

United Polaris Business Class | Flug & Service

Wir wurden relativ schnell mit einem Willkommensgetränk begrüßt, es gab Sekt, Mimosa und Saft. Im Eiltempo hat schon einer der Flight Attendants die Essensbestellung aufgenommen und direkt nach einer Alternative gefragt.

Wer sichergehen möchte, den gewünschten Hauptgang zu bekommen, kann das Essen aus der Karte online vorbestellen.

Auf der Karte stehen auch die Weine, eine Übersicht der anderen Getränke fehlt. Nach dem Start ging es ziemlich schnell mit dem Service los, es gab zunächst wortlos ein heißes Tuch, danach wurden die Tische eingedeckt.

Leider waren die Flugbegleiter nur untereinander gesprächig, die Stimmung war den Gästen gegenüber fast schon kalt. Nach einem Aperitif mit Nüssen kam das Frühstück inkl. Obst und Müsli auf einem Tablett.

Danach wurden noch Dessert und Käse abgefragt. Während des Fluges konnte man sich Snacks und Obst aus der Galley holen.

Das Licht wurde schnell ausgemacht, die meisten Sonnenblenden blieben zu.

Vor der Landung dann noch ein zweiter Service mit Burger samt Pommes oder Chilli mit Reis.

Niemand hat gefragt ob man noch etwas benötigt, wie der Flug war oder ob man weiterfliegt. Es gab weder eine persönliche Begrüßung noch Verabschiedung. Wir landeten pünktlich in Newark, dort wurden wir von der strahlenden Sonne erwartet.

United Polaris Business Class | Frankfurtflyer Kommentar

Ein ziemlich glanzloses Erlebnis, wobei wir es an Bord ganz gemütlich hatten und Champagner, Essen & Filme genossen haben. Die Crew hat es leider komplett versäumt dem Service eine persönliche Note zu geben, Smalltalk zu betreiben oder die Rolle des Gastgebers zu erfüllen.

Polaris soll ein High End Produkt sein, mit der fehlenden Lounge bzw. schlechten Alternative ging es schon in Amsterdam nicht gut los.

Weitere Teile des Tripreports:

Gebucht: LH Group & Star Alliance Special von Amsterdam nach Südamerika

Umgebucht & Upgrade angefragt: Star Alliance Business Class Special von Amsterdam nach Südamerika

(Status-)Meilenoptimiert umgebucht: Star Alliance Special von Amsterdam nach Südamerika

United Polaris Business Class | AMS-EWR in der Boeing 777-200

Review: United Polaris Lounge Newark (EWR)

United Boeing 757 Polaris Business Class

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16 Kommentare

  1. Ich kann die schlechte Erfahrung nur bestätigen. Letztes Jahr bin ich auch auf einen United Flug umgebucht worden und habe mich auf das Produkt gefreut. Service sehr schnell, Tagesflug im dunkeln, Mitarbeiter eher uninteressiert, Essen grenzwertig und die Verabschiedung nach der Landung ist entfallen. LH ist mir in allen Belangen lieber,
    US Airlines haben ihren eigenen Stil Charme 🙂

      • Also das mit Lounge ist unverschämt, warum darf man als United Passagier nicht in die Star Alliance Lounge, hast du es überhaupt probiert? Ich hätte da richtig laut Ärger gemacht, ich bin als Star Alliance Airline Business Class Passagier noch in jede Star Alliance Lounge gekommen, die können in Amsterdam doch nicht eigene Regeln erfinden.

        • Man kann sicher auch als UA-Passagier in die Star-Lounge, die ist aber im anderen Bereich bei Schengen. Daher meine vielleicht nicht eindeutige Beschreibung:
          Wer ab AMS mit LH/LX startet, fliegt ja erst nach FRA/MUC/ZRH und daher ab Schengen.

  2. Ich frage mich immer, warum bei den meisten US-Airlines bei einem Tagesflug die Sonnenblenden geschlossen sind.

    Falls man diese öffnet, wird man von Crew blöd angeredet.

    • Weil man die anderen Gäste nicht beim Schlafen oder Filme schauen stören sollte? Was gibt es daran nicht zu kapieren? Ich wäre froh, wenn in allen Flugzeugen die Blenden zentral geschlossen blieben. Niemand hat einen Anspruch darauf aus dem Fenster zu schauen, wo es eh nichts während des Flugs zu sehen gibt, aber jede hat den Anspruch darauf, nicht von grellem Tageslicht gestört zu werden.

      • Wenn dich das Licht stört, setz halt die Schlafmaske auf. Niemand hat das Recht mich zu zwingen, tagsüber im Dunkeln zu sitzen, sodass ich komplett aus meinem Tagesrhythmus komme. Ich schaue auch immer raus. Das ist ein Teil der Faszination des Fliegens. Und die Sitze sind genügend abgeschirmt in der Business. Die Crew hatte bloß keinen Bock zum Arbeiten. Wenn mehr Leute schlafen, braucht man weniger tun. So einfach ist das.

    • Leider nicht nur bei US Airlines, sondern auch bei LH schon mehrmals erlebt. Zum arbeiten dann leider viel zu dunkel, aber es gibt ja wie man hier in den Kommentaren sieht auch Mitfliegende denen es gefällt.

      • Die Amerikaner sind inzwischen vielleicht auch darauf trainiert. Ich kenne aber sehr viele US Vielflieger die schon vor dem Start die Sonnenblende runter machen und sie auch nicht freiwillig wieder öffnen wollen. In den USA ist das tatsächlich üblich. Warum kann ich aber auch nicht sagen. Die allermeisten Passagiere machen das aber freiwillig und weil sie es wollen.

        Aber in den USA ist halt einiges anders. Für einen Amerikaner ist es auch akzeptabel, dass man gefragt wird ob man Eis zum Weißwein will und man schaut da nicht überrascht.

  3. Es gibt ja zum Glück genügend Alternativen zu den US-Airlines.

    Und wen das Tageslicht stört und den Blick auf unsere schöne Erde nicht genießen kann, der soll sich gerne in eine Sitzreihe ohne Fenster setzen.

  4. Bin am 25.2. von San Francisco nach Paris mit United in der Polaris- Klasse geflogen. Die Lounge in SFO war sehr gut besucht – im Ruhe- und Arbeitsbereich waren aber genügend Plätze vorhanden. Das Angebot selbst war besser als bei vielen anderen Airlines – ein Barbereich mit Bedienung ist auch nicht gerade Standard. Alte Maschinen bin ich auch von anderen Airlines gewohnt – die 777-200 war wohl auch älter, aber in sehr gutem Zustand. Das Servicepersonal bestand aus Damen mittleren Alters und auch ein wenig mehr. Ich wurde immer mit Familienname angesprochen und kurz vor der Landung gab es ein
    persönliches Dankeschön dafür, dass ich mit United geflogen bin. Es wurde im regelmäßigen Abstand nach Wünschen
    gefragt – mehr geht nicht. Auch das Essen war geschmacklich gut – bis zur Nachspeise hat es glücklicherweise einige Zeit gedauert. Auch das Frühstück war absolut in Ordnung. Ich fliege öfters mit US-Airlines – jetzt United. Speziell das Personal ist unaufgeregter und serviceorientierter als bei der vergleichbaren Fluglinie aus Deutschland.

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