Vor meiner Reise mit COPA Airlines nach Bogota ging ich ehrlich gesagt davon aus, das CoPa für Continental Panama steht. Die Airline hatte einfach zu viele Ähnlichkeiten mit Continental Airlines, welche später in United Airlines aufging. So hat COPA sogar bis vor wenigen Jahren das MileagePlus Vielfliegerprogramm verwendet und die Flugzeuge sehen sich immer noch zum Verwechseln ähnlich, wenn man nicht auf dem Schriftzug achtet.
In Wirklichkeit steht COPA für „Compañía Panameña de Aviación“, also Luftfahrtunternehmen von Panama. Allerdings gehörte man tatsächlich eine Zeit lang zu Continental Airlines. 1998 hat Continental 49% an COPA gekauft und 1999 diese Anteile sogar auf 51% erhöht und war damit Hauptanteilseigner von COPA Airlines.
Entsprechend hat man damals bei der Airline auch viel vom Continental Airlines Branding übernommen und auch das Vielfliegerprogramm. Inzwischen hält United Airlines noch etwa 10% an der Star Alliance Airline und COPA hat inzwischen auch ein eigenes Vielfliegerprogramm. Dennoch ist COPA die einzige Star Alliance Airline, bei welcher man United Regional Premiere Upgrades (RPU), welche man als United Vielflieger erhält, einlösen kann. Entsprechend hatte ich das Vergnügen, auch den Flug von Panama nach Los Angeles in der COPA Airlines Business Class zu fliegen.
Die Strecke von Panama City nach Bogota ist in etwa so weit wie von London nach Boston und damit fast an der Reichweitengrenze der Boeing 737-800. Auch wenn ich so lange Flüge in kleinen Flugzeugen nicht jede Woche machen will, freute ich mich auf diesen Flug, da ich es durchaus als etwas Besonderes empfunden habe.
COPA Airlines Business Class Boeing 737-800 Panama nach Bogota | Boarding
Panama City ist eigentlich ein extrem angenehmer Flughafen zum Umsteigen. So sind die Wege recht kurz und man muss nach der Ankunft nicht noch einmal durch eine Sicherheitskontrolle um zu dem neuen Flug zu kommen, was viel Zeit kosten kann. Eine Ausnahme sind die USA Flüge, denn bei diesen ist direkt vor dem Gate eine Sicherheitskontrolle, durch welche alle Passagiere müssen.
Diese Sicherheitskontrolle war dann auch so langsam, wie man es von Mittelamerika erwartet und entsprechend stand ich hier auch noch an, als das Boarding schon begonnen hatte, bzw. eigentlich auch beendet war. Nachdem allerdings regelmäßig der Gate Agent in die Schlange an der Sicherheitskontrolle „Anybody for Los Angeles?“ gerufen hat und etwa 50 Leute vor und hinter mir die Hand gehoben haben, war ich recht entspannt, und war mir sicher, dass man nicht ohne diese Passagiere nach Los Angeles starten wird.
So war es dann auch und ich konnte das Flugzeug zur Abflugszeit betreten. Der letzte Passagier ist 45 Minuten nach mir eingestiegen und entsprechend verspätet sind wir auch abgeflogen. Der Kapitän machte allerdings die Durchsage, dass man für solche Fälle 45 Minuten extra bei USA Flügen einplant und man daher eine fast pünktliche Ankunft in Los Angeles erwartet.
Copa Airlines Business Class Boeing 737-800 Panama nach Bogota | Kabine & Sitz
In den vorderen Reihe der COPA Airlines Boeing 737-800 befinden sich vier Reihe mit je vier Sitzen in der Business Class. Die Sessel in der COPA Airlines Business Class erinnern im ersten Moment sehr an die United (oder ehemalige Continental Airlines) First Class in der Boeing 737-800, allerdings hat man bei COPA in der Business Class doch spürbar mehr Platz.
Die Sitze haben mich sehr an die Business Class von Anfang der 2000er Jahre auf der Langstrecke erinnert, auch was den Sitzabstand angeht. Damit waren sie sehr bequem, allerdings natürlich weit weg von einem full flat Sitz.
Ein wenig retro Charme kam auch dadurch auf, dass die Sitze zur Verstellung der Rückenlehne und der Fußstütze keine elektrische, sondern eine pneumatische Verstellung hatten.
Die Verstellknöpfe befanden sich in der Armlehne, neben einem USB Anschluss und dem Kopfhöreranschluss für das In-Flight Entertainment.
Auch deutlich moderner als die Business Class Sitze der 2000er Jahre waren die zwei 110 Volt Universalsteckdosen und auch die Lichter und Lüftungseinheit zeigten deutlich, dass man sich doch in einem modernen jungen Flugzeug befand.
Ein wenig nervig fand ich, dass man keine Laptoptasche oder dergleichen unter den Vordersitz verstauen konnte. Dadurch musste alles in die Overheadbins, was zwar grundsätzlich kein Problem ist, aber gerade bei einem kurzen Flug habe ich gerne meine Laptoptasche bei mir, um hier auch ein wenig arbeiten zu können.
Wofür die großen Kästen unter dem Sitz wirklich da waren, kann ich bis heute nicht nachvollziehen, aber sie werden schon einen Sinn haben.
In der Armlehne eines jeden Sitzes befand sich auch ein 9″ Monitor, auf welchem man Filme, Serien, Musik und nutzen sehen konnte. Ich habe mich bei diesem Flug auf die Flugkarte beschränkt. Sehr positiv ist mir allerdings aufgefallen, dass die Halterung des Bildschirms sehr lang war und dadurch der Bildschirm beim Essen oder Arbeiten sehr wenig stört, was bei ausklappbaren Monitoren gerne ein Problem ist.
COPA Airlines Business Class Boeing 737-800 Panama nach Bogota | Der Service
Die „Langstreckenflüge“ von Copa Airlines, haben einen etwas anderen Service, als die kürzeren Flüge innerhalb Mittel- und Südamerikas, wie z.B. mein Flug nach Bogota. So gibt es am Boden kein Begrüßungsgetränk für die Passagiere und das obwohl man über eine Stunde am Gate stand.
Stattdessen wird am Boden die Speisekarte für den Flug verteilt und die Essenswünsche der Passagiere aufgenommen.
Nach dem Start hat man auch direkt mit dem Service begonnen. Da es ein Morgenflug war, sollte es nach dem Abflug ein großes Frühstück geben und kurz vor der Landung in Los Angeles einen Snack.
Der Service in der Business Class wurde von nur einer Flugbegleiterin durchgeführt, welche zwar extrem freundlich war, allerdings auch alles andere als die schnellste. So hat man jedem Passagier einzeln die Vorspeise auf einem Tablett gebracht, was interessanterweise für die 16 Passagiere etwa 30 Minuten gedauert hat.
Der Früchteteller als Vorspeise war zwar gut, allerdings auch äußerst unspektakulär. Aber was soll man als Vorspeise zum Frühstück auch sonst servieren. Zu dem Früchten gab es ein Croissant und Joghurt.
Zu meinem Frühstück hat man mir ungefragt einen Orangensaft gebracht. Ich habe zusätzlich nach einem Kaffee gefragt, allerdings ging ich davon aus, dass man diesen vergessen hat, denn es hat volle zehn Minuten gedauert, bis dieser mich erreicht hat.
Zur Hauptspeise hatte ich den French Toast bestellt, nachdem Eierspeisen im Flugzeug immer so eine Sache sind. Leider war dies der seltsamste French Toast, welchen ich je gegessen habe, denn obwohl er süß war und mit Zucker-Sirup und einer Himbeersoße serviert wurde, war er mit Käse gefüllt. Das Ganze war also ein in Ei ausgebackenes gezuckertes Käsesandwich.
Die Amerikaner und auch die Mittelamerikaner haben durchaus eine Vorliebe für die Kombination von Süßem und herzhaften Speisen. Man denke nur an Pancakes mit Würstchen und Donuts mit Speck, aber ich konnte dem Ganzen absolut nichts abgewinnen und nach einem etwas überraschten Bissen habe ich es wieder zurück gehen lassen.
Ich habe den Rest des Fluges dazu genutzt einen Film zu schauen und irgendwo in der Mitte von „Crazy Rich Asians“ bin eingeschlafen und erst hinter Mexico City wieder aufgewacht. Zu dieser Zeit wurde dann auch der Snack vor der Landung serviert.
Das Sandwich war im Wesentlichen ein Hamburger mit Gitterkartoffeln. Der Burger war gar nicht mal schlecht und deutlich besser als er aussah, wobei es sicher auch kein Highlight war. Wenn ich nicht so hungrig gewesen wäre, hätte ich in Erwartung der sehr guten Qantas First Class Lounge in Los Angeles, die ich dank meinem Emerald Status nutzen darf, vermutlich auf das Essen verzichtet.
Die Landung in Los Angeles erfolgte dann auch fast pünktlich, mit nur zehn Minuten Verspätung. Der Pilot hatte demnach sein Versprechen gehalten und meinem Weiterflug nach London stand nichts im Wege.
COPA Airlines Business Class Boeing 737-800 Panama nach Bogota | Frankfurtflyer Kommentar
Ich war vor meiner Reise nicht ganz sicher, was mich bei COPA Airlines erwartet. Ich ging hier davon aus, dass der Flug in etwa einem sechs Stunden Flug in der Domestic First Class von United Airlines entsprechen wird. Allerdings wurde ich von dem Sitz sehr positiv überrascht, welcher deutlich angenehmer ist, als ein normaler Inlands First Class Sitz in den USA.
Natürlich wäre ein Flug in einer Lie Flat Business Class angenehmer gewesen, allerdings will man bei dem günstigen Upgrade mit RPU Voucher nicht meckern.
COPA Airlines wird übrigens auch Lie Flat Sitze bekommen. Diese wurden mit der Boeing 737MAX eingeführt, welche auch täglich auf genau diesem Flug zwischen Los Angeles und Panama City eingesetzt wurde. Allerdings war das Flugzeug während meinem Flug gerade weltweit mit einem Flugverbot belegt. Sicherheit geht nun einmal vor Komfort und entsprechend musste ich mit der Boeing 737-800 vorlieb nehmen, welche auch nicht unangenehm war.
Dieser Tripreport besteht aus folgenden Teilen:
- Tripreport: Mit Upgrades nach Kolumbien
- Review: American Airlines Economy Class in der Boeing 787-8 Frankfurt nach Dallas
- Review: American Airlines Flagship Lounge Dallas
- Review: American Airlines Economy Class im Airbus A321 Dallas nach San Diego
- Review: Hilton Bayfront San Diego
- Review: Copa Airlines Business Class Boeing 737-800 Los Angeles nach Panama City (red rye)
- Review: Copa Airlines Business Class Boeing 737-800 Panama City nach Bogota
- Review: Hilton Bogota Conferias
- Review: Hilton Gaden Inn Bogota Airport
- Review: Avianca Lounge Bogota
- Review: Copa Lounge Bogota
- Review: Copa Airlines Business Class Boeing 737-800 Bogota nach Panama City
- Review: Club Copa Lounge Panama City
- Review: Copa Airlines Business Class Boeing 737-800 Panama City nach Los Angeles
- Review: American Airlines Flagship Lounge Los Angeles
- Review: American Airlines Flagship Business Class Boeing 777-300er Los Angeles nach London
„Die Strecke von Panama City nach Bogota ist in etwa so weit wie von London nach Boston“
Meinst du nicht von Panama City nach Los Angeles?
Danke für den Bericht….Reisebericht nach Süd und Zentral Amerika sind eher selten.
Nur am Rande. Mittelamerika ist sehr empfehlenswert. In den Hochebenen Guatemalas lässt es sich sogar klimatisch gut aushalten. El Salvador ist bis auf die „Ducha lorenzetti“ für Touristen sicher, nach Nicaragua kommt man gut per Schiff und vermeidet damit den Landweg über Honduras. Dort gibt es in Gestalt des Masaya einen Vulkan, dem man direkt in die frische Lavasuppe schauen kann und auf Lummerland (in Landessprache Ometepe) kann man dann die Beine baumeln lassen.
Zu Costa Rica muss man ja nichts sagen…