Review: American Airlines Business Class Boeing 777-300er „Flagship Business“

American Airlines hat eine ganze Reihe von verschiedenen Business Class Sitzen in ihren Flugzeugen verbaut. Diese sind zwar in allen Langstreckenflugzeugen lie flat, lassen sich also in ein komplett flaches Bett verstellen, allerdings unterscheiden sich die Sitze je nach Flugzeug im Detail.

In der Boeing 777-300er hat American Airlines die sogenannte „Flagship Business“ verbaut, welche das top Produkt von American Airlines darstellt. Auf dem Flug von Los Angeles nach London Heathrow hatte ich das Glück mit genau diesem Sitz fliegen zu dürfen.

Auch wenn es gewisse Unterschiede in den Business Class Sitzen von American Airlines wie z.B. in der Boeing 777-200 oder der Boeing 787-8 gibt, muss man ganz ehrlich sagen, dass die Unterschiede marginal sind und es macht nur wenig Sinn, wegen einem bestimmten Flugzeug einen Umweg zu fliegen. Wenn man allerdings die Wahl zwischen der Flagship Business und einer anderen American Airlines Business Class ohne Abstriche bei der Flugzeit hat, dann würde ich immer die Flagship Business in der Boeing 777-300er vorziehen. Diese bietet insbesondere zum Schlafen einfach das beste Produkt.

American Airlines Business Class Boeing 777-300er | Boarding

Ich habe die Zeit bis zum Boarding in der American Airlines Flagship Lounge verbracht, welche sich nur drei Minuten von meinem Abflugsgagte entfernt befand. Als ich am Gate angekommen bin, hatte das Boarding schon begonnen und man war gerade bei Gruppe drei angelangt, sodass ich sofort einsteigen konnte. Als Business Class Passagier steigt man bei der Boeing 777-300er in Gruppe 2 ein.

American Airlines hat gleich neun Boarding Gruppen, wobei Gruppe 1 bis 4 die Statuspassagiere, sowie Premium Passagiere und Gruppe 5 bis 9 die Economy Class Gruppen sind, je nach Sitzplatz und gebuchtem Tarif.

Besonders bei der Boeing 777-300er verläuft der Boarding Prozess etwas anders, da das Flugzeug über eine First Class verfügt. Hier dürfen die acht First Class Passagiere mit Gruppe 1 alleine einsteigen und erst danach folgen in Gruppe 2 Business Class und Emerald Passagiere.

Gerade dass Emerald und First Class getrennt einsteigen ist bei oneworld eher unüblich, allerdings halte ich es für sinnvoll der First Class ihre eigene Boardinggruppe zu geben, sodass diese Passagiere in Ruhe einsteigen können.

American Airlines Business Class Boeing 777-300er | Sitz & Kabine

Die American Airlines Business Class in der Boeing 777-300er verfügt über 52 Sitze, in einer 1-2-1 Anordnung. Hierbei verteilen sich die Sitze in zwei Kabinen, eine kleine Kabine mit nur acht Sitzen direkt hinter der First Class und eine deutlich größere Kabine mit 44 Sitzen.

Ich hatte einen Fensterplatz in Reihe vier reserviert. Dieser befand sich allerdings recht nahe an den Toiletten und der Küche. Wenn man sehr lautstärkeempfindlich beim Schlafen ist, sollte man entweder Reihe 3 wählen oder einen Sitz in der hinteren Kabine.

Ich war mit meiner Wahl glücklich, zumal die kleine und private Kabine irgendwie ruhiger wirkt und man hier meist einen schnelleren Service erlebt.

Eine Sache die den Flagship Business Class Sitz von American Airlines in meinen Augen so gut macht ist, dass man hier etwas mehr Platz hat, als auf allen anderen Sitzen von American Airlines und auch im Vergleich mit vielen Mitbewerbern. Besonders als Bett bietet der Sitz viel Freiraum und der oft kritische Fußraum ist bei diesem Sitz sehr üppig. Bei einer Bettlänge von über zwei Metern ist dieser Sitz auch für große Menschen bestens geeignet.

Ein weiterer sehr positiver Aspekt dieses Sitzes sind die vielen Staufächer für den Passagier, wodurch man eigentlich alles was man während dem Flug braucht am Sitz verstauen kann.

Direkt neben dem Sitz auf Schulterhöhe befinden sich alle Einstellknöpfe, die Fernbedienung für das Entertainmentsystem und ein USB Anschluss sowie eine Steckdose und eine Leselampe.

Das Entertainment System bei American Airlines ist tatsächlich eines der besten, welches ich kenne und man bietet hier unzählige Filme, Serien, Musik und Spiele. Ich würde behaupten, dass die Auswahl umfangreicher als bei Lufthansa ist, wobei Airlines wie Singapore Airlines oder Emirates noch etwas mehr im Angebot haben.

Sehr positiv ist auch, dass es viele Filme in diversen Sprachen gibt. Fast jeder Titel ist nicht nur in Englisch, sondern auch in Deutsch, Spanisch, Italienisch, Französisch und teilweise auch in Koreanisch und Japanisch verfügbar.

Auch wenn ich das Entertainment System nicht genutzt habe, sollten die von American Airlines verwendeten Bang & Olufsen Kopfhörer nicht unerwähnt bleiben. Diese verwendet z.B. auch Emirates, allerdings nur in der First Class.

Das Amenity Kit wirkte in seiner blauen Platikverpackung ein wenig wie „hingeschmissen“, allerdings ist dies tatsächlich der Standard bei American Airlines in der Business Class.

Der Inhalt des Kits war wiederum sehr gut und umfangreicher als bei vielen anderen Airlines in der Business Class.

Gut gestaltet fand ich auch die Toiletten in der Boeing 777-300er. Mit den richtigen Waschbecken und den Holzverkleidungen wirkten die Toiletten modern und waren auch in einem guten Zustand. Auf Amenities im Bad, wie etwa Handcreme, hat man bei American Airlines allerdings komplett verzichtet.

American Airlines Business Class Boeing 777-300er | Service

Nachdem mein Tag trotz des Abfluges am Nachmittag um 17 Uhr schon recht lang war, freute ich mich auf einen schnellen Service und dann auch auf mein Bett. Schon am Boden wurde mir kurz nachdem ich mich hingesetzte habe ein Willkommensgetränk gereicht, wobei dieses bei American Airlines immer in Einwegplastik kommt.

Der Start in Los Angeles erfolgte pünktlich und bot einen tollen Blick auf den Strand und den Pazifischen Ozean.

Kaum hatte das Flugzeug eine Höhe von 16.000 Fuß erreicht, durften die Flugbegleiter aufstehen und haben mit dem Service begonnen. Keine 15 Minuten nach dem Start wurden bereits warme Tücher verteilt. Kurz darauf wurden auch die ersten Getränke serviert, wie bei American Airlines üblich mit warmen Nüssen.

Wie bei amerikanischen Airlines üblich, wurde der Service sehr schnell fortgeführt, was die meisten Passagiere sehr angenehm finden, denn auch auf einem zehn Stunden Flug nach London wollen die meisten einfach nur schlafen.

Kurz vor dem Erreichen der Reiseflughöhe und dem Erlöschen der Anschnallzeichen wurde mein Tisch eingedeckt und meine Vorspeise mit einem Salat serviert. Hier hat man bei American Airlines in der Business Class übrigens keine Wahlmöglichkeit bei der Vorspeise.

Die Vorspeise mit „gerösteten Karotten und Schafskäse“ war überraschend gut und auch den Salat konnte man essen. Nachdem ich z.B. auf dem Flug von London nach Dallas noch fast das komplette Essen habe zurück gehen lassen, war das Catering ab Los Angeles durchaus gut.

Zum Hauptgang habe ich mich, wie all zu oft, für das Rindfleisch entschieden. Auch hier fand ich das von American Airlines in Los Angeles zubereitete Essen gut. Allerdings serviert man kein Steak, welches man übergaren kann, sondern eine geschmorte Rinderrippe, welche butterweich war und damit ein ideales Flugzeugessen, da man sie beim Aufwärmen kaum zerstören kann.

In der vorderen Kabine hatte man die Hauptspeisen schon abgeräumt, während man diese in der hinteren Kabine noch servierte. Daher hat die Crew darauf verzichtet den Dessertwagen in die kleine Kabine zu rollen, sondern man hat einfach die Bestellungen der Passagiere aufgenommen.

Ich habe mich für den Eisbecher entschieden, welcher individuelle mit verschiedenen Toppings zubereitet wird. Hier kann man nicht viel falsch machen und American Airlines hat bei diesem Dessert auch nicht enttäuscht.

Nach meinem Dessert habe ich mich direkt in die Liegeposition gebracht und tatsächlich acht Stunden durchgeschlafen. Hier hat sicher auch das sehr bequeme Kissen und die große Decke geholfen. Auf diesem Flug hatte American Airlines übrigens keine Matratzen geladen. Diese gibt es laut Aussage der Flugbegleiterin nur auf den noch einmal deutlich längeren Flügen nach Asian.

Da ich viel zu gut geschlafen habe, habe ich eigentlich das Frühstück verschlafen und bin erst 40 Minuten vor der Landung in London zwischen Irland und England aufgewacht. Als die Flugbegleiterin sah, dass ich wach bin fragte sie ob ich noch schnell ein Frühstück und einen Kaffee wolle.

Ich habe gerne ja gesagt. Man brachte mir allerdings noch das komplette Frühstück, was ich einen sehr guten Service fand.

Nach meinem schnellen Frühstück habe ich mich noch umgezogen und 20 Minuten vor der Landung genau mit dem Einschalten der Anschnallzeichen wieder hingesetzt. In London sind wir dann sogar überpünktlich gelandet, was mir nicht viel gebracht hat, denn mein Weiterflug nach Frankfurt mit British Airways hatte leider eine Stunde Verspätung, aber hierfür kann American Airlines sicher nichts.

American Airlines Business Class Boeing 777-300er | Frankfurtflyer Kommentar

Ich muss tatsächlich sagen, dass mir dieser Business Class Flug genau das geboten hat, was ich von einem Flug aus den USA nach Europa erwarte. Ich konnte schnell etwas essen und dann möglichst viel schlafen. Dass man mir kurz vor der Landung noch ein volles Frühstück serviert hat, zeigt wie gut diese Crew war, denn ich habe auch schon Flüge erlebt, bei welchen man 90 Minuten vor der Landung noch nicht einmal mehr Kaffee servieren wollte.

Besonders das Bett und der viele Freiraum des Sitzes machen diesen zu einem der besten Business Class Sitze für mich. Der Service der US Airlines ist nicht jedermanns Sache, aber ich mag die Effizienz und in diesem Fall war die Crew auch noch extrem freundlich und serviceorientiert.


Dieser Tripreport besteht aus folgenden Teilen:

3 Kommentare

  1. Glück gehabt mit der Crew. Das kann auch ganz anders laufen. Und bloß nicht die Strecken mit Ex-US Air Metal nehmen. Das war nicht so toll.

    Bang & Olufsen Kopfhörer? Was ist denn mit Bose passiert? Hatte AA doch immer.

    • Crews in den usa sind (bei allen Airlines) oft Hit or miss. Die ex US Air 330 oder auch die ex US Air 767(gibt es glaube ich nicht mehr) versuche ich immer zu vermeiden. 787 und alle 777 sind aber recht gut.

      AA stellt gerade von Bose auf B&O Kopfhörer um. Hatte aber neulich auch mal wieder die Bose. Das scheint noch ein wenig zu dauern, bis alle die neuen Kopfhörer haben.

      • Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen erst vor kurzem, in solch einem A330 zu fliegen. Und ja, mit den Crews ist Hit or miss, aber nicht nur bei US Airlines. Leider bei LH auch immer mehr. Oder wie soll ich verstehen, dass man meint, ich könnte LAX-FRA auch in einem kaputten Business Sitz fliegen und patzig wird, wenn ich das nicht akzeptiere? Ich war ehrlich schockiert, vom AA Service auf dem letzten Flug wie auch vom LH Service.

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