Mein Rückflug nach Frankfurt sollte nur wenige Stunden nach Landung in New York erfolgen. Ich widerstand allen Verlockungen Meilen einzusetzen oder für Upgrades zu bezahlen und zog den Flug in der Economy Class durch. Und damit meine ich so richtig. Kein Geld für einen Sitzplatz, keine Vorabreservierung, sondern Sitzzuteilung bei Check-in. Ob ich diese Sturheit nun bereue oder mich freue, erfahrt Ihr in dieser Review.
Lufthansa Economy Class Boeing 747-400 New York JFK nach Frankfurt | Flugdaten
Flugzeug: | Boeing 747-430 (B744) Jumbo |
Konfiguration: | 67 Business Class
32 Premium Economy Class 272 Economy Class |
Registrierung: | D-ABVM |
Alter: | 24 Jahre |
Flugnr.: | LH401 |
Abflug Ist (Plan): | 16:11 (15:55) |
Ankunft Ist (Plan): | 05:12 (05:15) |
Reisezeit: | 7:02 h |
Reiseklasse: | Economy Class |
Sitz: | 45D (Gang) |
Ticketpreis: | XXX Euro / Meilen / Steuern+Gebühren |
Vielfliegerprogramm & Status: | Aeroplan |
Gesammelte Meilen: | 1.921 |
Champagner: | — |
Lufthansa Economy Class Boeing 747-400 New York JFK nach Frankfurt | Buchung
Der Flug war Teil der Frankfurtflyer 4-4-4 Aktion bei Lufthansa. Christoph hat das Ticket mit Hinflug nach Washington und letztendlich dem Rückflug ab New York bei American Express online gebucht.
Lufthansa Economy Class Boeing 747-400 New York JFK nach Frankfurt | Upgrademöglichkeiten
Lufthansa bot mir bis zum Check-In Upgrades in die Business Class und die Premium Economy Class an.
Für die Business Class sollte ich ca. 1.100 EUR berappen. Für 4 Stunden effektive Schlafzeit war mir das zu teuer. Zumal es nur noch Sitze in der Mitte der 3er Sitzkombinationen gab.
Die Premium Economy Class war mit 145 EUR Upgradekosten anfangs sehr moderat, zum Zeitpunkt des Check-ins stiegen sie dann auf 340 USD. Allerdings fragte ich mich, ob es auf dem kurzen Nachtflug auch den Preis wert war. Da ich in der Premium Economy nicht länger oder wesentlich komfortabler schlafen könnte, war ich bereits etwas verhalten. Da die Economy Class noch nicht einmal zur Hälfte gebucht war, habe ich einfach mal auf eine freie 3er oder 4er Bank gezockt.
Lufthansa Economy Class Boeing 747-400 New York JFK nach Frankfurt | Check-In
Der Check-In per App funktionierte reibungslos. Die Schalter am Flughafen öffnen 3 Stunden vor Abflug.
Erst spät brach ich zum Boarding auf. Als statusloser Reisender mit Platz hinten im Flugzeug war ich lieber noch in der Lounge als lange anzustehen. Aus irgendeinem Grund wurden die Passagiere am Gate in zwei Reihen getrennt – nur um 10m weiter wieder zusammengeführt zu werden.
Sinn und Zweck der Maßnahme werden wohl für immer im Verborgenen bleiben.
Die Economy Class im 747-400 Jumbo bei Lufthansa befindet sich vollständig im unteren Deck und beginnt hinter der Premium Economy Class.
Die Hauptfarben in der Kabine sind Grau und Blau. Und es überwiegt der Eindruck, dass es sich hier um eine gut in Schuss gehaltene alte Kabine handelt. Klar, Lufthansa investiert nicht mehr groß in das Bordprodukt eines Flugzeugs, dass die Airline absehbar ausflotten möchte.
Die Sitze haben Stoffbezug und die Kopfstütze lässt sich nach oben ausfahren. Außerdem kann man die Seitenteile nach vorne klappen, was gerade auf Nachtflügen das Schlummern erleichtern kann.
Die Tischchen für die Tabletts beim Essen sind an den Rückenlehnen der Vordersitze befestigt. Ganz schön ist, dass es einen extra Getränkehalter gibt, den man ausklappen kann. Dann muss nicht immer der ganze Tisch ausgeklappt bleiben, nur weil man z.B. den heißen Kaffee nicht schnell trinken möchte.
Die 79cm Sitzabstand sind für mich das untere Ende von dem, was ich auf der Langstrecke tolerieren kann. Bei engerer Bestuhlung wird es für mich maximal unbequem und ohne freundliche Unterstützung der Nebensitzenden nicht möglich, längere Zeit zu sitzen.
Zur persönlichen Unterhaltung gibt es Monitore an den Rückseiten der Vordersitze. Die Monitore sind alles andere als aktuell. Sie sind klein und das Bild pixelig. Der Blickwinkel lässt sich allerdings verstellen. Alles was man dazu braucht, ist ein wenig Mut, wenn man den Monitor unten zieht.
Außerdem kann man vor dem Flug ein Journal kostenfrei auf ein eigenes Gerät laden. Dann hat man auch was zum Lesen mit dabei, das keinen physischen Platz verbraucht.
WiFi wäre theoretisch verfügbar gewesen, aber in der Praxis klappte irgendetwas mit der Verbindung nicht, weshalb dieser kostenpflichtige Service nicht genutzt werden konnte.
Spannend wurde es, als kurz vor der Landung das Sicherheitsvideo vom A340-600 abgespielt wurde. Da hat wohl jemand auf den falschen Knopf gedrückt.
Lufthansa Economy Class Boeing 747-400 New York JFK nach Frankfurt | Service
Bereits beim Boarding lagen Kissen und Decken auf allen Plätzen in der Economy Class. Vor dem Start wurden allen Passagieren In-Ear Kopfhörer gratis angeboten.
Kurz vor beginn der ersten Servicerunde ca. eine Stunde nach dem Start wurde uns Passagieren das Konzept erläutert. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass es in der Premium Economy ein kaltes Frühstück geben würde, in der Economy Class jedoch nur ein Frühstückssnack zu erwarten sei.
Auf diesem Flug war eine recht erfahrene, wenn auch nicht perfekt eingespielte Crew am Werk. Der Service wurde zügig und professionell durchgeführt.
Nach gut einer Stunde gab es die erste Getränkerunde, nach weiteren zehn Minuten wurden die leeren Behälter wieder eingesammelt. Eine halbe Stunde später (also ca. 5 Stunden 15 Minuten vor der Landung) begann das Essen, zu dem erneut Getränke serviert wurden. Ich schloss mein Essen innerhalb von 15 Minuten ab, nach zehn weiteren Minuten wurden die Tabletts abgeholt. Nur 5 Minuten später wurden allen Passagieren Wasserflaschen für die Nacht angeboten. Sobald die eine Flugbegleiterin damit fertig war, begann der Duty Free Verkauf. Ungefähr 4 Stunden und 45 Minuten vor der Landung wurde dann die Kabine verdunkelt.
Die Dunkelphase dauerte ziemlich genau dreieinhalb Stunden. Dann wurde die Kabine wieder hell und der Duft von frisch gebrühtem Kaffee zog durch die Kabine. Das Frühstück war nicht mehr allzu fern. Der Service für das Frühstück hat inkl. Getränkerunde mit Kaltgetränken und zweiter Runde mit Kaffee und Tee sowie dem Abräumen ca. 25 Minuten gedauert. Dann blieb noch ungefähr eine Dreiviertelstunde bis zur Landung im Frankfurter Nebel.
Lufthansa Economy Class Boeing 747-400 New York JFK nach Frankfurt | Catering
Die Flugbegleiter verteilten die erste Getränkerunde und es gab wieder Auswahl. Bei den Softdrinks war z.B. Ginger Ale wieder an Bord und bei den alkoholischen Getränken gab es immerhin wieder Bier und Wein.
Beim Abendessen gab es die Auswahl zwischen Rindfleischgulasch mit Bohnen und Püree oder einem vegetarischen Nudelgericht. Begleitet wurde das Hauptgericht von einem kleinen gemischten Salat mit Balsamico Vinaigrette und einem Brötchen (mit Butter). Es gab außerdem noch ein Stück Cheddar und Cracker. Als süßen Nachtisch gab es ein kleines Stück Kuchen. Das Besteck war aus Metall, Salz- und Pfeffer gab es nicht.
Nach allen Mahlzeiten wurde noch Kaffee bzw. Tee angeboten.
Lufthansa Economy Class Boeing 747-400 New York JFK nach Frankfurt | Etikette
Ich verliere selten ein Wort über andere Passagiere. Auf diesem Flug hatte jedoch eine Mutter (70+)/ Sohn (35-45) Kombination die Idee des Jahres. Sie saßen nicht nebeneinander, sondern hintereinander. Der Sohn vorne, die einigermaßen schwerhörige Mutter hinter ihm. Leider sprach die Mutter keine Sprache, in der sich das Entertainmentsystem konfigurieren lässt. Also schrie sie alle paar Minuten nach Hilfe. Der Sohn brüllte zurück. So ging das auch bei der Essensbestellung, bei den Getränken usw. Als dann endlich das Licht in der Kabine gelöscht wurde, beschlossen die beiden, sich zu unterhalten und blökten glücklich drauf los. Zum Glück beendeten sie ihre Unterhaltung nach mehreren, immer lauter werdenden Beschwerden. Ich frage mich nur, wie man auf so eine Idee wie die beiden kommen kann. Bei einer halbleeren Kabine.
Lufthansa Economy Class Boeing 747-400 New York JFK nach Frankfurt | Frankfurtflyer Kommentar
Für mich war das ein sehr solider kurzer Nachtflug auf der Langstrecke. Der Sitz war ok und der Service war professionell effizient. Für mich gab es auf diesem Flug keine Highlights, aber die wieder angereicherte Getränkekarte sorgte dafür, dass ich auch keine Dinge vermisst habe. Nach Snacks habe ich diesmal nicht gefragt, aber auf so einem kurzen Flug reichen die beiden Mahlzeiten auch. Gerade in der Nacht.
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Grundsätzlich gute Review – danke! Allerdings etwas spät.. Der Flug liegt viele Monate zurück, bald nen Jahr.
bist Du Komiker?
Interessante Review!
„Kein Geld für einen Sitzplatz, keine Vorabreservierung, sondern Sitzzuteilung bei Check-in“
Sollte es nicht freie Sitzplatzwahl beim Check-in geben? Die Sitzzuteilung (ohne Änderungsmöglichkeit“) gilt bei LH doch nur auf kontinentalen Flügen, oder?
Das dachte ich eigentlich auch‘!
Vollkommen richtig. Meine Wortwahl ist missverständlich. Besser wäre: Sitzauswahl bei Check-in. (Wobei technisch ein Sitz zugeteilt wird, den man dann kostenfrei ändern darf.)
Schöne Review! Wie ging denn jetzt die Geschichte mit der „freien 4er Reihe“ aus? Hattest du noch Sitznachbarn?
Leider hat es nicht geklappt. Ein paar andere hatten Glück und konnten quer über den Sitzplätzen schlafen.
Schon etwas her der Artikel und der Flug ist ja wohl noch läger her.
Von daher: Was serviert LH denn aktuell als „Frühstück“ auf diesen Ostküsten-TATL? Waren das noch Corona-Folgen oder ist das auch der aktuelle Standard?
Das was hier gezeigt ist, ist doch wirklich eine Frechheit für eine Langstrecke, auch wenn es eine kurze Langstrecke ist. An einem Brötchen, ein Stück Butter und etwas Marmelade und ne Scheibe Käse würde LH nun auch nicht gerade pleite gehen.
Dass man selbst auf Redeyes von der Westküste in Business nichts Eihaltiges mehr im Frühstück serviert, ist auch frech finde ich. Aber was hier in der Eco gezeigt wird, ist doch wirklich für eine Netzwerk-Airline nicht mehr akzeptabel.
Wundert mich wirklich, dass ihr das so kommentarlos hingenommen habt….