Review: Vagabond Club Singapore (Marriott Bonvoy)

In Singapur gibt es mehr als uniforme Kettenhotels in der Nähe der Marina. The Vagabond Club ist ein kleines Boutique Hotel im quirligen Stadtteil Jalan Besar und bietet das beste aus zwei Welten: Einen ausgeprägten eigenen Charme und die Möglichkeit, Statusvorteile zu genießen und Punkte zu sammeln. Daher freute ich mich, dass ich das Hotel, das in der Stadt für seine Whiskys(e)y Bar und den Jazzclub bekannt ist, endlich einmal persönlich kennenzulernen.

Vagabond Club Singapore | Buchung

Das Hotel habe ich über die Marriott Homepage gebucht. Da ich bei Marriott Bonvoy den Platinum Status habe, waren meine gewünschten Zusatzleistungen (Frühstück und Lounge) abgedeckt. Inzwischen würde ich allerdings über Frankfurtflyer Hotels buchen. Dort wären viele Benefits auch ohne Status schon inklusive und bei den Upgrades kann es nicht schaden, zwei Positivmerkmale (Status + Frankfurtflyer Rate) zu haben.

Daten
Buchungskanal: Marriott.com
Aufenthaltsdauer:: Eine Nacht
Status: Platinum
Zimmerrate: Members Flexible
Preis: 373 SGD (ca. 256 EUR)
Gebuchte Kategorie: Erhaltene Kategorie: King Guest Room
King Courtyard Access Room
Punktegutschrift Programm: Summe: 5.341 Punkte
  • Basispunkte: 2.894
  • Platinum 50% Bonus: 1.447
  • Welcome Punkte: 1.000

Vagabond Club Singapore | Lage

Das Hotel liegt in Jalan Besar, einem alten und durchmischten Stadtteil von Singapur. Hier gibt es keine Hochhäuser, dafür viele kleine Häuser aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In den Straßen geht es multikulturell zu, chinesische, indische und muslimische Einflüsse sind allenthalben zu sehen. 

Das Schöne ist, dass das Hotel nur jeweils ca. 500m von Stationen der NW Line (Lavender), Central Line (Jalan Besar) entfernt liegt. Mit ca. 1km Fußweg erreicht man mit Rochor (Downtown Line) bzw. Nicoll Highway (Cicle Line) weitere Bahnlinien. 

Gegenüber vom Hotel befindet sich mit „Anytime Fitness“ ein Fitnessstudio, dass man als Hotelgast gratis nutzen darf. An der Straßenecke ist ein 7eleven, an dem man schnell und unkompliziert einkaufen kann. 

Von außen fallen am Hotel lediglich die roten Markisen und die vielen geöffneten Fensterläden auf. Ansonsten ist die Fassade schon wieder so unspektakulär grau, dass es fast wieder Charme hat.

Vagabond Club Singapore | Check-In

Ungefähr 48 Stunden vor Ankunft im Hotel konnte ich bereits online einchecken. Ich verstehe so einen Check-In eher als Bekräftigung gegenüber dem Hotel, die Reservierung in Anspruch zu nehmen als einen wirklichen Check-in durchzuführen. 

Allerdings zeigte sich ca. 24 Stunden vor Ankunft ein Upgrade. Und zwar aus der günstigsten Zimmerkategorie (King Room) in ein Zimmer mit Zugang zum Hof. Eine der höchsten Zimmerkategorien des Hotels. 

Im Hotel ist die Rezeption gar nicht so leicht auszumachen, denn bei ihr handelt es sich um einen Tisch in Form eines goldenen Nashorns.

Beim tatsächlichen Check-In wurde mir dann ein „Deluxe“-Zimmer als Upgrade angeboten. Ich fragte, warum ich das Upgrade „verloren“ hätte. Die Mitarbeiterin an der Rezeption sagte, dass ich das Upgrade nicht „verloren“ hätte, sondern der andere Raum besser zu mir passen würde. Und dass der Hof gar nicht so attraktiv sei, da man dort von allen Seiten beobachtet werden könnte. Ich antwortete, dass ich mir das gerne selbst ansehen würde und mich schon auf das Feature gefreut hätte. Sie war so freundlich und buchte mich wieder in den Raum mit dem Hofzugang.

Ich erhielt eine Zimmerkarte und die Dame begleitete mich zum Aufzug, fuhr mit mir in den zweiten Stock und begleitete mich bis zur Zimmertür.

Vagabond Club Singapore | Statusanerkennung

Ich empfand die Statusanerkennung im Hotels als hervorragend. Ab der Stufe Platinum bei Marriott Bonvoy erhält man nicht nur ein Zimmerupgrade (nach Verfügbarkeit), sondern auch einen Freibetrag beim Frühstück und die Möglichkeit, abends im Restaurant kleine Speisen und ausgewählte Getränke gratis zu ordern. Für das Frühstück müsst Ihr jedoch die 1.000 Willkommenspunkte opfern. Für mich meist eine leichte Entscheidung. (Wer über Frankfurtflyer Hotels bucht, bekommt die Punkte, da in der Rate das Frühstück bereits inkludiert ist.)

Vagabond Club Singapore | Erdgeschoss

So langweilig das Hotel von außen aussehen mag, so aufregend ist es von innen. Bereits im Eingang sieht man Büsche, die als herumtollende Hunde getrimmt sind. Sobald man einen Schritt ins Hotel macht, wird es dunkel. Die dominierende Farbe ist dann Schwarz. Mit ein paar goldenen und roten Akzenten. Wie bereits erwähnt, ist der „Front Desk“ ein goldenes Rhinozeros. Gegenüber ist der Aufzugschacht mit zwei goldenen Elefanten verkleidet.

Im Aufzug selbst herrscht Aufregung. Ein atemlos zusammengeschnittenes Video aus bekannten Filmen, Theater- und Opernaufführungen läuft dort in Dauerschleife – begleitet vom Säbeltanz aus dem Ballett Gayaneh von Aram Khachaturian. (Man möchte nicht in dem Aufzug stecken bleiben.)

Säulen im Erdgeschoss sind als bewucherte Bäume verkleidet – mit jeweils hunderten goldenen Blättern an der Decke.

Hinter einem roten Vorhand liegt das Restaurant (bzw. der Club aka die Lounge) verborgen. Geht Ihr hindurch, fällt Euer Blick zwangsläufig auf die Vitrinen voller Whisky(e)y. Der Vagabond Club rühmt sich mit Singapurs umfangreichster Whisky/Whiskeysammlung. Sie soll mehrere hundert verschiedene Sorten umfassen. In einer weiteren Vitrine befinden sich die Schätze der regelmäßigen Clubmitglieder, die hier ihre Lieblingssorten in privaten Flaschen verwahren lassen.

Geht Ihr im Restaurant links herum, erreicht Ihr bald die Bar. Diese liegt unter einem goldenen Baum und wird von einer goldenen Statue des ägyptischen Gottes Thot.

Vagabond Club Singapore | Zimmer

Das Upgrade hat sich spürbar ausgezahlt. Das Zimmer war überraschend geräumig. Wobei der Begriff  „Zimmer“ nicht zutreffend ist, denn es handelte sich um mehrere kleine Räume. Zum einen den Mini-Eingangsbereich, der so klein ist, dass man schon fast im Schlafraum steht. Im Schlafraum dominiert das große King Size Bett. Hinter dem Schlafraum ging es durch einen schmalen Gang mit Schreibtisch und Kofferablage in ein kleines Bad und dann weiter in jeweils einen eigenen Raum für die Toilette bzw. Dusche. Zum Innenhof ging es durch eine Schiebetür aus dem Durchgang mit Schreibtisch.

Dabei fiel eines auf: Wer in dem Zimmer wohnt, muss entweder penibel darauf achten, die Fenster in der Toilette, der Dusche und im Bad durch Rollos zu schützen oder darf nicht schüchtern sein. Der kleine Innenhof ist eine Gemeinschaftsfläche und von dort bzw. einer Treppe kann man problemlos ins Zimmer sehen. Die Fenster selbst haben keinen verzerrenden Effekt o.ä.

Der Boden ist mit dunklen Fliesen in Holzoptik eingerichtet, die Wände mit den vielen gerahmten Fotos sind gelb, die Decken weiß. Holzgegenstände sind in dunklen Tönen gehalten. Teppiche und Polster sind dunkelrot.

Als ich auf dem Zimmer war, erkannte ich, warum ich nicht mehr in das Zimmer einchecken sollte. Ein „Mr. Tom“ (nicht der Erdnussriegel) hätte das Zimmer bekommen sollen. Freundlich wie ich bin, brachte ich die Karte zur Rezeption und bedauerte die entstandene Unannehmlichkeit. Meinen Willkommensbrief erhielt ich kurze Zeit später.

Auf dem Zimmer gibt es im Kleiderschrank eine exzellent gefüllte Minibar. So gibt es Single Malt Whisky, drei verschiedene Gins (in gar nicht mal so kleinen Flaschen) usw. Allerdings alles zu Preisen, die sich gewaschen haben. Eine Dose Pepsi Cola kostet inkl. Steuern und Service Charge ca. 10 Euro. Unter der Minibar befinden sich noch eine Nespresso Kaffeemaschine und ein Wasserkocher mit dem jeweils notwendigen Zubehör. Noch weiter darunter gibt es einen kleinen Safe. Bei meiner Ankunft war die Batterie des Safes leer, sodass ich ihn nicht verwenden konnte. Der Tausch der Batterie hat mich dann ca. 20 Minuten ans Zimmer gefesselt, da der Hausmeister immer wieder rein und raus musste. Allerdings erschien er wenige Augenblicke nach meinem Anruf an der Rezeption.

Neben der Minibar standen noch Bügeleisen und Bügelbrett bereit. Ein Paar Slipper in Schwarzgold wurden ebenfalls zur Verfügung gestellt.

Die Pflegeprodukte im Zimmer sind von der französischen Marke Diptyque. Das ist dieselbe Marke, die gegenwärtig bei Qatar Airways in den Amenity Kits und den Lounges am Flughafen steckt. Scheinbar hat sie ETRO abgelöst, von denen noch das Nähset war. Vielleicht kennt Ihr ETRO aus den First Class Lounges von Lufthansa.

Vagabond Club Singapore | Standardzimmer

Da ich vor der Fahrt zum Flughafen noch etwas Zeit hatte bat ich darum, einmal ein Standardzimmer zu sehen. Das war überhaupt kein Problem und die freundliche Dame von der Rezeption begleitete mich zu einem freien Zimmer und ließ mich ein paar Fotos schießen.

Die Standardzimmer sind deutlich kleiner, jeder Quadratzentimeter wird hier dringend benötigt. Bei der grundsätzlichen Ausstattung müsst Ihr dort jedoch keine Abstriche hinnehmen. Auch das Design ist nahezu identisch. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich die Fotos in den Zimmer immer wiederholen. Einigen wird man also immer wieder begegnen, wenn man öfter in diesem Hotel übernachtet.

Vagabond Club Singapore | Executive Lounge Menü

Im Restaurant erhalten Bonvoy Mitglieder ab der Stufe Platinum Zugriff auf das Executive Lounge Menü. Da es keine Lounge gibt, könnt Ihr dann verschiedene Dinge bestellen. Offiziell sind es zwei oder drei. Mir wurde jedoch angeboten, dass ich so viele bestellen könnte, wie ich wollte. Dazu gibt es dann auch Getränke von der reduzierten Karte.

Qualitativ und geschmacklich war das Essen hervorragend. Das hatte nichts mit dem Loungeeinerlei gemein. Das war bemerkenswert gutes und abwechslungsreiches Essen.

Vagabond Club Singapore | Frühstück

Beim Frühstück sieht es ähnlich aus wie bei der „Lounge“. Man darf sich ein paar Gerichte vom Menü gratis aussuchen. Ich entschied mich für das Continental Breakfast. Das war alles, nur nicht „Continental“ im amerikanischen Sinne. Hier gab es dann Spiegelei, Speck und einen ganzen Brotkorb. Lecker war es obendrein noch. Allerdings war der Lassi nicht verfügbar, so dass ich einen Orangensaft als Ausweuchgetränk gewählt habe.

Vagabond Club Singapore | Sonstiges

Das Hotel verleiht Regenschirme. Das kann in Singapur ganz hilfreich sein. Ein Pfand o.ä. muss man nicht hinterlegen.

Das Hotel gehört dem Ehepaar Satinder Garcha und Harpreet Bedi. Das Design wurde von Jacques Garcia entworfen. Damit gehört das Hotel zur Garcha-Gruppe, die mehrere Hotels in Singapur umfasst. Die weiteren Hotels könnt Ihr ebenfalls bei Frankfurtflyer Hotels buchen.

Das Hotel hat kein Fitnessstudio. Jedoch kann man das Fitnessstudio gegenüber nutzen, wenn man sich vorher an der Rezeption des Hotels dafür anmeldet.

Vagabond Club Singapore | Frankfurtflyer Kommentar

Ein erfrischendes Boutique Hotel in einem wunderbar lebhaften Viertel von Singapur. Ich kann Euch das Hotel wärmstens empfehlen, wenn Ihr mit tendenziell kleinen Zimmern leben könnt. Der Charme, die Gastfreundlichkeit und die Lage machen das aus meiner Sicht mehr als wett. Für mich ist der Vagabond Club ein Hotel, das ich in Zukunft gerne einmal wieder besuchen möchte.

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