Oman Air bietet viele Verbindungen über Muskat an, die aus einer Tag-/Nachtflugkombination bestehen. Dieser Flug führte mich in der Business Class von Muskat nach Bangkok. Ausgeführt wurde er in einer Boeing 787-9 und zwar in der Variante ohne First Class. Nachdem mein erster Flug mit Oman Air auf dieser Reise so angenehm war, hatte ich entsprechend hohe Erwartungen, zumal der Flug am Hub von Oman Air in Muscat startete.
Oman Air Business Class Boeing 787-9 Muscat-Bangkok | Boarding
Der Flughafen Muskat bietet inzwischen die Möglichkeit, die allermeisten Flüge direkt vom Terminal aus zu boarden. Bevor man allerdings an Bord der Flugzeuge geht, versammelt man sich in einem abgetrennten Gatebereich. Bei Betreten des Bereichs erfolgen noch einmal eine Pass und Bordkartenkontrolle. Der Beginn des Boardings wurde dann nicht angesagt, nur die Türen in Richtung Flugzeug wurden geöffnet.
Beim Betreten des Flugzeugs wurde mir noch knapp gesagt, wo sich mein Platz befindet und dann war ich mal erst auf mich alleine gestellt. Die Crew war mit sich selbst beschäftigt und da dann zunächst keine weiteren Passagiere zustiegen, hatte ich den Eindruck, als wäre der Boardingprozess zwischen den Mitarbeitern im Flughafen und denen im Flugzeug nicht abgestimmt gewesen.
Flugnr.: | WY817 |
Sitz: | 11K (Fenster) |
Reiseklasse: | Business Class |
Konfiguration: | 30 Apex Suites 258 Economy |
Buchungsart: | Etihad Guest Hotline |
Abflug (Tatsächlich): | 21:10 (21:15) |
Ankunft (Tatsächlich): | 06:20 (05:50) |
Reisezeit: | 06:18 |
Vielfliegerprogramm & Status: | – |
Gesammelte Meilen: | – |
Flugzeug: | Boeing 787-9 |
Registrierung: | |
Champagner: | Lallier Blanc de Blancs Brut NV |
Oman Air Business Class Boeing 787-9 Muscat nach Bangkok | Service
Nach fünf Minuten an Bord durfte ich zwischen einem heißen oder kalten Tuch wählen. Ich entschied mich für das heiße Tuch, das sich als lauwarm entpuppte. Aber vielleicht hing das auch mit dem wahrscheinlich zu frühen Boardingbeginn zusammen, so dass die Crew im Flugzeug die Erhitzung der Handtücher kurzerhand abgebrochen hat, um diese verteilen zu können.
Kurz darauf wurde ich nach meinem bevorzugten Pre-Departure Drink gefragt, ohne dass mir eine Auswahl genannt wurde. Ich bat um ein Glas Champagner und um ein Glas Sprudel. Ungefähr drei Minuten später wurden sie an den Platz gebracht. Im anderen Gang begann die Crew, Schlafanzüge zu verteilen. Das verleitete mich dazu, ebenfalls nach einem Schlafanzug und Slippern zu fragen. Slipper waren nicht geladen, Schlafanzüge gab es nur in L oder XL. Für mich passte das optimal und viele andere Passagiere wollten gar keinen Schlafanzug haben. Und qualitativ sind die Schlafanzüge bei Oman Air richtig gut und schön weich. Das stellte ich fest, als ich mich sofort nach Erhalt des Schlafanzugs umzog. Ein Mitglied der Crew war so freundlich, meine Kleidung auf einen Bügel zu hängen und knittersicher zu verstauen.
Das Boarding war nach ca. 25 Minuten abgeschlossen.
Ungefähr zehn Minuten später als die Passagiere am anderen Gang erhielt ich meine Menükarten (Speien und Wein). Einen spürbaren Unterschied machte die Verzögerung bei der Verteilung der Karten nicht, die Speisewünsche wurden erst 45 Minuten nach dem Start abgefragt. Dabei erkundigte ich mich nach Allergenen in den Speisen, erntete vom Flugbegleiter nur ungläubige Blicke. Plötzlich gab er vor, zu verstehen und bewegte sich in die Galley aus der er kurz darauf mit ein paar Zetteln wiederkam. Ein kurzer Blick verriet mir, dass er mir die Ladeliste gebracht hatte. Sicherlich auch interessant, aber nicht zielführend.
Ungefähr 20 Minuten nach dem Start kam die Purserin vorbei, um sich vorzustellen. Bis zur Verabschiedung kurz vor Ende des Flugs sah ich sie nicht mehr.
Ungefähr eine Stunde nach dem Start wurde dann mein Tisch gedeckt.
Knapp 2,5 Stunden nach dem Start wurden das Abendessen dann abgeräumt und das Licht gedimmt. Es folgten gute 2,5 Stunden Dunkelheit zum Schlafen. Dann ging das Licht wieder an. Auf meine Bitte wurde mir meine Kleidung auf dem Bügel wieder ausgehändigt und ich konnte mich schnell umziehen. Der Purser verabschiedete sich von den Fluggästen und heiße Tücher wurden verteilt. Ungefähr 45 Minuten nach dem Wecken landeten wir früh morgens am Flughafen Suvarnabhumi in Bangkok.
Oman Air Business Class Boeing 787-9 Muscat nach Bangkok | Catering
Das Essen begann mit einem Amuse Bouche – diesmal eine Riesengarnele auf Artischockenpüree. Zum Essen wurden dann drei verschiedene warme Brötchen, Butter sowie Olivenöl mit Balsamicoessig gereicht. Erst danach erreichten mich die Getränke zum Essen.
Meine gewählte Vorspeise war die Makrele auf allerhand und auch Kartoffelsalat. Sie schmeckte super und hätte von der Menge her leicht eine Hauptspeise sein können. Ungefähr zehn Minuten nachdem ich fertig war, wurde die Vorspeise abgeräumt. An meine leeren Gläser wurde nicht registriert. Als kurz darauf die Hauptspeise kommentarlos auf meine Tisch abgestellt wurde, waren die Gläser immer noch leer und blieben es auch. Bis ich die Klingel betätigte und um mehr Getränke bat. Die Reaktion auf das Klingeln erfolgte innerhalb von einer Minute, zwei Minuten später wurden meine Gläser kommentarlos wiedergefüllt bzw. auch ein Glas Wein gebracht.
Das Eis zum Nachtisch war lecker, aber hatte eine bemerkenswerte Eigenschaft. Die obere Kugel war weich wie ein Sorbet, die untere Kugel so hart wie ein Stein.
Oman Air Business Class Boeing 787-9 Muscat nach Bangkok | Sitz
Auf diesem Flug brauche ich vor allem die Betteinstellung des Sitzes. Da praktisch der gesamte Fußraum der Suite dann als Bett benötigt wird, ist es ganz schön, den Sitz am Fenster zu haben. Dann kann man z.B. die Schuhe in dem kurzen Durchgang, der am anderen Sitz vorbeiführt, stehen lassen.
Durch die hohe Verschalung schützt die Apex Suite relativ gut vor Lichtquellen im Flugzeug.
Was einigermaßen überrascht: Beide Personen einer Zweiergruppe können die Sichtblende verstellen. Das bedeutet, dass wenn z.B. einer der beiden die Barriere hochfahren lässt, kann der andere sie einfach wieder herunterfahren. Aus meiner Sicht ist das nicht unbedingt die beste Einstellung, da es je nach sozialer Konfiguration der beteiligten Personen zu schwierigen Konstellationen führen kann.
Oman Air Business Class Boeing 787-9 Muscat nach Bangkok | Waschräume
Ein Thema, über das ich mich in Reviews nur selten auslasse. Hier scheint mir allerdings bemerkenswert, dass die Toiletten in dem Flugzeug über eine Bidet-Funktion verfügten.
Oman Air Business Class Boeing 787-9 Muscat nach Bangkok | Entertainment und WiFi
Auf diesem Flug gab es wieder das überteuerte WiFi. 4 USD für 30 Minuten Messaging sind happig.
Beim Entertainment war die Auswahl aus Filmen, Serien und Musik für mich vollkommen ausreichend. Aktuelle Blockbuster gab es jedoch nicht und auch keine kompletten Staffeln. Von einigen Künstlern gab es BBC-Livekonzerte, die jedoch nur aus einem Track bestanden. Da kann die Suche nach der Live-Version des Lieblingshits zum zeitintensiven Unterfangen werden.
Oman Air Business Class Boeing 787-9 Muscat nach Bangkok | Weitere Informationen
Hier erhaltet Ihr noch einen Blick in die Economy Class, die überraschende Leere im Flughafen Muscat sowie die Jedermannlounges dort.
Zum Vergleich noch einmal die APEX Suite der Business Class:
Oman Air Business Class Boeing 787-9 Muscat nach Bangkok | Frankfurtflyer Kommentar
Die mangelnde Konsistenz im Service ist frappierend. Anscheinend gibt es für die Crews wenig brauchbare Anweisungen oder sie werden nicht gut ausgebildet, den Vorgaben zu folgen. Vieles erscheint zufällig und improvisiert. Das ist schade, denn Oman Air scheint den Crews Top-Möglichkeiten an die Hand zu geben, aber wenig Hilfe dabei, aus den ganzen tollen Möglichkeiten auch ein konsistent gutes Ergebnis zu formen.
Das Servicekonzept für Nachtflüge ab Muskat ist nicht nachvollziehbar. Gerade für kurze Nachtflüge braucht die Airline ein Express-Dinner Option. Die Präferenz dafür müsste beim Boarding abgefragt werden, so dass die Passagiere ca. 20 Minuten nach dem Start ihr Essen erhalten und ca. 45 Minuten nach dem Start zur Ruhe kommen können.
Der Zwang zu einem kompletten Dinner, das auch noch zwei Stunden dauert, ist bei mittellangen Nachtflügen kein Dienst am Kunden. Ebenso wenig ist es der Verzicht auf eine zweite Mahlzeit. Es gibt noch nicht einmal ein Breakfast To-Go, das man dann von Bord mitnehmen könnte. Daher kann der Tipp nur lauten, vor Abflug in Muskat in der Lounge das Abendessen zu sich zu nehmen und ein wenig gegen die Etikette zu verstoßen und Obst o.ä. mit an Bord zu nehmen, falls einem ein kleines Frühstück in den Morgenstunden wichtig ist.
Im Vergleich zu anderen Airlines sind die Englischkenntnisse der Crews bei OMAN AIR durchaus ausbaufähig.
Das soll jedoch nicht davon ablenken, dass Oman Air ein tolles Business Class Erlebnis bieten kann. Die Apex Suite ist für eine 2-2-2 Business Class das Top-Produkt. Schlafanzüge – auch auf Mittelstrecken – sind weltweit eine Seltenheit. Das arabische Essen ist lecker und die kleinen Aufmerksamkeiten wie arabischer Kaffee und Datteln sind super und geben der Erlebnis einen gewissen Touch. Wenn Servicekonzept und dessen Umsetzung dabei Schritt halten könnten, wäre Oman Air in ganz anderen Sphären unterwegs.
Nach dem Flug bin ich mir jedenfalls sehr sicher, dass meine „Enttarnung“ als Blogger auf dem ersten Flug nicht zu einer Vorzugsbehandlung bei der Reise geführt hat.
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- Al Mourjan Garden Business Class Lounge Qatar
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Was mich stören würde, wäre die 2-2-2 Sitzkonfiguration. Das Prinzip ist sehr unpraktische! Wenn man am Fenster sitzt und über den Gast am Gang steigen muss. So etwas ist bei Lufthansa leider auch noch immer das Prinzip. Umso unverständlicher für mich bei Oman Air, die ansonsten recht zeitgemäß und modern bei ihrer Flugzeugausstattung sind.
Die Fensterplätze haben einen eigenen Zugang, ohne den Nachbarn zu belästigen.