Review: United Airlines Boeing 737-800 Economy Class Los Angeles nach Las Vegas

Ein Flug in Coach in den USA. Was vor 6 oder 7 Jahren noch der blanke Horror sein konnte, hat sich inzwischen stark gewandelt. Denn die US Airlines haben erkannt, dass viele Kunden keine Lust auf immer weitere Zumutungen haben und dass man mit den höchst preissensiblen Billigbuchern langfristig keine positiven Margen generieren kann. Daher beschreibe ich in dieser kurzen Review, was alles möglich sein kann. Sogar, ohne dass man mit Glitzer und Glamour Airlines fliegen muss und wie entwöhnt wir vom Flugkomfort in Europa inzwischen sind.

United Airlines Boeing 737-800 Economy Class | Flugdaten

Flugzeug: Boeing 737-824 (738)
Konfiguration: 102 Economy Class
48 Economy+
16 First Class
Registrierung: N-12218
Alter: 24 Jahre
Flugnr.: UA1398
Abflug Ist (Plan): 19:27 (19:41)
Ankunft Ist (Plan): 20:25 (20:44)
Reisezeit: 0:44 h
Reiseklasse: Economy Class
Sitz: Reihe 29 Gang
Ticketpreis: 56.000 Miles & More Meilen (inkl. Business Class Weiterflug nach Deutschland)
Vielfliegerprogramm & Status: Miles & More statuslos
Gesammelte Meilen:
Champagner:

United Airlines Boeing 737-800 Economy Class | Check-In

Den Check-In konnte ich problemlos online erledigen. Den Sitzplatz durfte ich schon direkt nach der Buchung wählen, jedoch nur innerhalb der kostenfreien Kategorie. Je weiter man im Flugzeug vorne sitzen möchte, desto teurer werden bei United die Sitzplatzreservierungen. Zuerst werden dann die Mittelsitze kostengünstiger und kostenfrei, bis ganz hinten im Flugzeug alle Sitze kostenlos zu reservieren sind. Für einen Flug mit einer Dauer von ungefähr einer Stunde ist das aus meiner Sicht jedoch eher irrelevant.

United Airlines Boeing 737-800 Economy Class | Boarding

Das Boarding begann leicht verspätet. United lässt Passagiere dabei streng in Gruppen eingeteilt an Bord. Grundsätzlich gilt, dass United das Flugzeug von vorne nach hinten boarden lässt. Das hat den ganz angenehmen Nebeneffekt, dass die Gepäckfächer ebenfalls von vorne nach hinten gefüllt werden und nicht die Passagiere, die ganz hinten sitzen, ihr Gepäck bereits vorne verstauen. Dementsprechend effizient und zügig gelang das Boarding.

Nicht alles ist an Bord perfekt

United Airlines Boeing 737-800 Economy Class | Kabine und Sitz

In der Boeing 737-800, mit der ich unterwegs war, hatte insgesamt 166 Sitze. Davon 16 Sitze in der Domestic First Class in 2-2 Konfiguration. Der Sitzabstand beträgt dort 93cm bei 51cm Sitzbreite. Die 48 Sitze in Economy Plus (E+) bieten Passagieren ca. 88cm Sitzabstand (an den Notausgängen sogar noch mehr) und 44,5cm Sitzbreite. In der normalen Economy Class (Coach) gibt es dann nur noch 76cm Sitzabstand, wobei die Sitzbreite ebenfalls 44,5cm beträgt. In beiden Economysektionen ist die Konfiguration 3-3.

Der Sitz lässt sich leicht nach hinten verstellen und ist für einen kurzen Flug bequem genug.

United Airlines Boeing 737-800 Economy Class | Entertainment

Alle Sitze hatten einen eigenen Monitor, der am Vordersitz befestigt war. Darauf konnte man Filme und Serien sehen. Fernsehsendungen und weitere Inhalte waren über Directv auszuwählen. Die Crew verteilte ganz am Anfang (billige) Kopfhörer, so dass alle die Chance hatten, das Entertainmentprogramm auch zu nutzen. Auf den Tütchen von den Kopfhörern werden Passagiere ermuntert, die Kopfhörer mitzunehmen und wieder zu verwenden.

WiFi ist ebenfalls an Bord und kann in der United Airlines App gekauft werden und kostet 8USD für MileagePlus Mitglieder, ansonsten 10 USD.

United Airlines Boeing 737-800 Economy Class | Catering

Vor dem Start des Flugs wurden Wasserflaschen verteilt (ca. 250ml). Das ist nicht viel, aber bei einer Stunde Flug aus meiner Sicht vollkommen in Ordnung. Mir wurden auch mehrere Flaschen angeboten, welche ich gerne annahm.

United Airlines Boeing 737-800 Economy Class Los Angeles nach Las Vegas | Frankfurtflyer Kommentar

Das ist schon unglaublich. United bietet auf der Kurzstrecke in der Economy Class denselben Sitzabstand wie ein bekannter Ferienflieger der Lufthansagruppe auf der Langstrecke. Darüber hinaus hat United ein umfangreicheres Unterhaltungsprogramm und stellt (In-Ear) Kopfhörer gratis zur Verfügung. Dagegen hat auch die Lufthansa Economy Class auf europäischen Kurz- und Mittelstrecken (74cm Sitzabstand, kein Entertainment, zumeist kein WiFi) kaum noch eine Chance. Da der Flug überpünktlich in Las Vegas ankam, hat er meine Erwartungen sogar ein wenig übertroffen.

 

Weitere Beiträge des Tripreports

Air France La Premiere mit Meilen | Planung

Air France La Premiere | Buchung

Review: Air France La Premiere | Erfahrung vor dem Flug

Review: Air France Lounge Frankfurt als La Premiere Passagier

Review: Air France Business Class Embraer 190 Frankfurt nach Paris als La Premiere Passagier

Review: Courtyard Paris Charles de Gaulle Central Airport

Review: Air France La Premiere Lounge Paris Charles de Gaulle

Review: Air France La Premiere Boeing 777-300ER Paris nach Los Angeles

Review: United Airlines Boeing 737-800 Economy Class Los Angeles nach Las Vegas

Review: Delano Hotel Las Vegas (MGM)

Review: Aria Resort & Casino Las Vegas (MGM)

Review: United Club Las Vegas (Lounge)

Review: American Express Centurion Lounge Las Vegas

Review: Eurowings Discover Business Class Finnair Wetlease A350 Las Vegas nach Frankfurt

10 Kommentare

  1. Aus Umweltschutzsicht geht es in Deutschland aber in die richtige Richtung – Fliegen auf Kurzstrecken so unbequem machen, dass sie keiner nehmen will. 🙂

    Außerdem vergleichst du in deiner Review einen völlig anderen Markt mit einer anderen Konkurrenzsituation; so fliegen auf deiner Strecke neben United+Delta auch Spirit, JetBlue und Alaska nonstop. Erkläre mir bitte eine inner-deutsche Strecke, wo das der Fall ist. Das sich UA da von den Mitbewerbern bei oft eigenen höheren Preisen absetzen muss, ist irgendwie einfach Marktwirtschaft. Und dass LH das nicht muss, und am liebsten auf politisch wie gesellschaftlich gewollte Kooperationen mit der Bahn setzt, auch.

    • Hallo Max,
      eine Innerdeutsche Strecke, auf der United, Delta, Spirit, JetBlue und Alaska nonstop fliegen, ist mir nicht bekannt. Auch keine außerhalb der USA.
      Interessanterweise bietet Lufthansa neben „Zug zum Flug“ Tickets auch Flüge mit innerdeutschen Zubringerflügen an. Diese sind dann meist günstiger als der nonstop Flug von Frankfurt oder München. Und gerade bei diesen Umsteigeverbindungen erhöht sich der Komfort durch das Einchecken vor dem Zubringerflug enorm. Oft sinkt dadurch auch die Reisezeit.

      • Hallo Alexander, auch wenn du grammatikalisch Recht haben magst und ich das „das“ durch „eine vergleichbare Konkurrenzsituation“ ersetzt haben könnte –> interessant, dass du als Autor inhaltlich so gar nicht auf den Kommentar eingehst. Entweder, weil du nicht willst oder vielleicht auch, anders als etwa Christoph, einfach vom ökonomischen Verständnis her nicht kannst. Was völlig ok ist und nicht anstachelnd gemeint ist.
        Einen schönen Tag noch! 🙂

        • LOL. Wenn Du Dich einlesen möchtest: Delta hat als First Mover Kabinenupgrades vorgenommen und damit AA und UA unter Druck gesetzt. Wenn der Zusammenhang zwischen Preissetzung und Kabinenprodukt tatsächlich konstant gegeben wäre (Prämisse Deines Arguments), dann müsste z.B. Lufthansa auf der Strecke FRA-JFK z.B. günstigere Preise anbieten als SQ. Sonst würden ja alle homini oeconomici (inzwischen wiederlegte Grundannahme vieler ökonomischer Theorien) bei SQ buchen.
          Dein Argument unterstellt weiterhin, dass Lufthansa die „Inlandsflugzeuge“ nur/zumeist/überwiegend auf „konkurrenzlosen/kooperativ aufgeteilten Strecken“ einsetzt. Das ist jedoch überwiegend nicht der Fall, da viele Flugzeuge auch im grenzüberschreitenden Flugverkehr eingesetzt werden. Und dort konkurriert Lufthansa mit anderen europäischen Fluglinien. Alleine Deinem selektiv gültigen Argument folgend, könnte Lufthansa hier durch Verbesserung des Produkts ggf. höhere Preise durchsetzen oder die Auslastung der Flugzeuge erhöhen usw.
          Daher ein ganz großes Lob an Dich, dass Du Dich mit der Konkurrenz auf der Stecke LAX-LAS auseinandergesetzt hast und fast alle Fluglinien, die die Strecke nonstop bedienen, herausgefunden hast.
          Und wenn Du Sparringspartner für BWL suchst, suche Sie nicht unbedingt in einem Reiseblog.

      • Vergesst nie, deine/Eure Bubble oder Blase(n) sind genauso Blasen wie meine Welt. Ansonsten würde Deutschland ja schon lange ne rechtskonservative Mehrheit haben, wenn man euch so anhört. Was für euch ein „Aufzwängen“ ist, scheint immer noch die politische Mehrheit in diesem Land widerzuspiegeln – und damit die breite Gesellschaft.

        • Rechtskonservativ ist doppeltgemoppelt wie eine tote Leiche. Die Einteilung recht und links beruht auf der Sitzordnung im Parlament. Recht saßen die Konservativen, links die Sozialisten. Die Aussagen zu den angeblichen politischen Mehrheiten möchte ich hier nicht kommentieren, weil dies kein politische Blog ist

  2. Ich bin vergangene Woche mit UA von Houston nach Atlanta geflogen. Im zweiten Versuch hat es dann auch geklappt, der erste A319 musste aufgrund von Elektronikproblemen nach 20 min. eine Sicherheitslandung am Ausgangspunkt Houston absolvieren und rollte von diversen Feuerwehrfahrzeugen begleitet zurück zum Terminal. Nun gut, der eingesetzte Airbus war ein wenig älter, wirkte ziemlich abgerockt und rollte zum meinem Erstaunen nicht etwa anschließend auf den Schrott, sondern war zwei Tage später wieder im Einsatz. Im zweiten Versuch haben wir dann auch tatsächlich Atlanta mit rund 3 Stunden Verspätung in 95 min. mit einem anderen (etwas weniger ranzigen) A319 erreicht. Von den im Beitrag geschilderten Goddies gab es auf dieser Route an Bord fast nichts, lediglich kostenlose alkoholfreie Getränke und Snacks, was es in dieser Form in Europa kaum noch gibt. Der Sitzabstand war jenem der LH vergleichbar und es gab weder Entertainment, noch sonstige Gimmicks, obwohl auf dieser Route neben UA auch Frontier, Spirit und Southwest aktiv sind.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.