Review: British Airways | Riesige Business Class im Airbus A320

Auf geht’s zum British Airways Mileage Run, den ersten Flug des Trips führte BA selbst aus. Die Airline kommt nur 1x täglich nach Sofia und verbindet Bulgarien mit dem Hub in Heathrow. Das Flugzeug war ausgebucht, die Business Class verhältnismäßig riesig.

British Airways | Check-In & Boarding

Der Online Check in funktionierte problemlos, ich hatte bereits am Abend zuvor die Bordkarte auf dem Telefon. Schon Wochen vor Abflug ist mir die Größe der Business Class aufgefallen, diese ging bis hinter die mittleren Notausgänge des Flugzeugs, der damals vorderste freie Sitzplatz war in der sechsten Reihe.

Eingeplant war ein Airbus A320, auch British bietet in beiden Klassen den gleichen Sitz an und blockiert vor dem Vorhang den Mittelplatz. Die Größe der Klasse hängt von der Nachfrage ab und ist entsprechend variabel.

Sofia Airport, Foto: Robert

Nach einer Nacht im Ibis Sofia Airport bin ich frühzeitig am Flughafen angekommen, etwa drei Stunden vor Abflug waren die Check-In Schalter noch verwaist. Da ich nur mit Handgepäck unterwegs war, konnte ich direkt in den Sicherheitsbereich und in der Aspire Lounge frühstücken.

Das Boarding ging frühzeitig los, am Schalter lief der Vorgang geordnet und effizient ab. Am Schluss waren es dann doch „nur“ zehn Reihen bis zum Vorhang der als Klassenteiler dient. Immerhin mussten 40 Business Passagiere versorgt werden, was auf einem Schmalrumpfflugzeug anspruchsvoll sein kann.

British Airways | Kabine & Sitz

Der erste Eindruck der Maschine war sehr gut: neue Sitze, farbige Beleuchtung und fest installierte Mitteltische sind schon ein wenig mehr als bei so manchen Mitbewerbern.

Auf diesem Flugzeug waren auch Stromanschlüsse installiert, über den Router gab es zusätzliche Informationen oder die Möglichkeit ein WiFi Paket zu kaufen. App und Homepage von British funktionieren kostenfrei.

Die Kopfstützen der Sitze sind verstellbar, am Platz lagen bereits Kissen und Decke. Ein Amenity Kit wurde für den dreistündigen Flug nicht verteilt, in den Waschräumen standen aber Pflegeprodukte bereit.

British Airways | Der Flug

Zum Einsteigen hat die Crew Desinfektionstücher verteilt, nach dem Start gab es heiße Tücher. Tapfer und geduldig kämpfte sich die erste Flugbegleiterin durch die Kabine und servierte Getränke, die Gäste waren durstig und anspruchsvoll aber der Profi hat sich nicht stressen lassen.

Entsprechend lange hat es gedauert bis ich in Reihe 6 etwas bekommen habe, der Champagner hat mich aber sofort besänftigt. Nur wenige Airlines bieten das Getränk auf Kurzstreckenflügen an, umso mehr weiß ich Air France, Swiss oder Edelweiss in diesem Punkt zu schätzen.

Zeitgleich haben zwei weitere Flugbegleiter die Gäste mit den Mahlzeiten versorgt, dabei standen drei verschiedene Hauptgänge zur Auswahl. Speisekarten gab es keine, der Mitarbeiter hat mir aber die Auswahl geduldig erläutert. Ich habe ein vegetarisches Curry mit Reis bestellt und war nicht enttäuscht. Eine weitere Getränkerunde gab es mit den Mahlzeiten und als alle Passagiere versorgt waren, wurden Kaffeewünsche erfüllt.

Eine so große Konfiguration hat den Nachteil daß der Kabinengang sehr frequentiert ist und der Service schnell zum stocken geraten kann. Die „Toilettenschlange“ war nach dem Abräumen des Geschirrs entsprechend lange, die Crew hatte sich aber nicht verkrochen- im Gegenteil: Fleißig wurde weiterhin jedes Einzelteil eingesammelt, die Stewardessen und Stewards hatten dabei fast immer eine Flasche zum Auffüllen der Getränke in der Hand.

Hätte ich nicht stetig abgelehnt, hätte ich eine ganze Flasche Champagner trinken können. Insgesamt sechs Mal (!) hat man mir einen Refill angeboten! Vor der Ankunft gab es noch verschiedene Snacks aus einem Korb, darin Popcorn, Cracker und Shortbread. Obwohl wir nach der Landung etwa 20 Minuten gerollt sind, kamen wir pünktlich am Gate an.

British Airways | Frankfurtflyer Kommentar

Mir war bekannt, dass auch British in der Business Class des Airbus A320 keinen besonderen Sitz anbietet. Mit niedrigen Erwartungen ging es also an Bord, die Maschine habe ich aber begeistert verlassen. Der Sitz war auch nach drei Stunden nicht zu unbequem, dank einer Steckdose kann man arbeiten oder Filme auf den eigenen Gerätschaften ansehen.

Die Flugbegleiter waren unglaublich präsent, geduldig und gut drauf. Airlines, die Do&Co auftischen, haben in Sachen Catering meist eh die Nase vorn.

Natürlich ist der Sitz ab einer gewissen Flugzeit nicht mehr Business Class würdig, spätestens auf (langen) Nachtflügen will man sich einfach nur zurücklehnen können.

 

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5 Kommentare

  1. 10 Reihen Business sind aus meiner Erfahrung bei LH keine Seltenheit, der geschilderte Service nebst 3 (warmen?) Gerichten zur Auswahl sowie Kissen und Decken jedoch schon. Insofern ein ordentliches Soft-Product.

    Sitz und fehlendes IFE sind natürlich einer Business unwürdig, der Europäer ist dahingehen aber gut erzogen.

  2. Hallo Robert. Wieder ein spannender Trip. Werde wohl jede Review lesen und bin schon jetzt auf den letzten Artikel gespannt, Klassensturz und Meilen.
    Der Trip mit den Flügen ist schon cool, aber ist auch nur für den Status und kein Aufenthalt groß geplant oder?
    Viele Grüße

  3. Wenn ich das schöne Essen hier mit den 3 Shrimps und 2 Salatblättchen von der LH vergleichte…
    Und dann wirklichen Champagner mit dem Sekt der LH…
    Ich habe mit dem Service der BA auch nur sehr gute Erfahrungen gemacht.

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