Zwischen Startbahn und Schlaf | TWA Hotel, New York (JFK)

Airport Hotels gibt es wie Sand am Meer, die meisten Gäste bleiben nur für eine Nacht und diese ist oft kurz. Also Kunde eines Flughafenhotels hat man dennoch Bedürfnisse, dazu gehören Ruhe und die Nähe zum Terminal. Einige Häuser bieten auch etwas für Luftfahrtfans oder sind durch andere Eigenschaften außergewöhnlich und interessant. Wir haben schon oft am Airport übernachtet und stellen Euch einige der Übernachtungsmöglichkeiten in Reviews vor.

Zwischen Startbahn und Schlaf | Interessante Flughafenhotels

Das TWA Hotel ist aus dem Flight Center der ehemaligen Fluglinie Trans World Airlines entstanden und wurde 2019 eröffnet. Das markante Gebäude aus den 1960er Jahren wurde mit über 500 Hotelzimmern ausgestattet und bietet den Übernachtungsgästen u.a. mehrere Cafés, Bars und Restaurants sowie Konferenzräume, ein Fitnessstudio sowie einen Pool mit Vorfeldblick.

Das Design und die Einrichtung wurden akribisch und detailliert ausgearbeitet und umgesetzt. Für viele Luftfahrtfans und Vielflieger steht daher ein Besuch des einzigartigen TWA Hotels auf der Wunschliste. Ich habe mir diesen Traum vor einem guten Jahr erfüllt und im einzigen Hotel direkt am riesigen Flughafen JFK in New York übernachtet.

TWA Hotel, New York JFK | Buchung

Eine Begegnung mit dem Stil und Design des TWA Hotel haben Hotelgäste bereits auf der stylischen Homepage. Dort kann man die Zimmer für eine Übernachtung oder zur Nutzung tagsüber reservieren. Die Preise sind nicht ohne und betragen pro Nacht mit Steuern gerne 350$ und mehr.

Alle Extras wie Early Check-in, Late Check-Out oder die Nutzung des Pools (im Sommer) müssen gebucht und zusätzlich bezahlt werden. Das TWA ist selbst an kein Reward Programm angeschlossen.

Buchungskanal: TWA Homepage
Reservierung: 1 Nacht / 1 Zimmer
Zimmer: 673
Gebuchte Kategorie (Erhalten): Standard King

(Standard King)

Punktegutschrift: Keine

TWA Hotel, New York JFK | Lage & Check-In

Das einzige Hotel auf dem Flughafenareal ist mit dem jetBlue Terminal 5 verbunden und per Airtrain von allen anderen Terminals erreichbar. Der Zugang ist sehr gut ausgeschildert, in allen Bereichen findet man Wegweiser oder richtungsweisende Sticker auf Fußböden und Wänden.

Das Gebäude ist unverkennbar, in der Lobby angekommen fühlt man sich dank dem Design, der Einrichtung und der Swing-Musik in Dauerschleife schnell in die Sechziger Jahre versetzt.

Offizielle Check-In Zeit ist erst um 16 Uhr, ich war eine gute Stunde früher da und erhielt innerhalb von zwei Minuten meine Schlüsselkarte (ohne Aufpreis).

TWA Hotel, New York JFK | Lobby

Auf dem Weg zum Zimmer musste ich mehrfach stoppen und die vielen Details bewundern.

Absoluter Blickfang ist die restaurierte Abflugtafel.

Die Haupthalle war dank des strahlenden Wetters von Licht durchflutet.

Gegenüber der Rezeption ist die rund um die Uhr geöffnete Food Hall, wobei man hier außer den nicht gerade günstigen Preisen nicht allzu viel erwarten darf. Es gibt auch einen Souvenirladen.

In der oberen Etage sind die Uniformen der ehemaligen Besatzungen ausgestellt.

An vielen Ecken laden verschiedene Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein.

Der Sitzbereich in der Foodhall ist nicht besonders attraktiv, Kaffee oder Cocktail lassen sich woanders schöner schlürfen. Hier einige weitere Eindrücke:

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TWA Hotel, New York JFK | Zimmer

Die Zimmer liegen in zwei langen Flügeln, die von der Lobbyhalle abgehen.

TWA bietet mehrere Kategorien, die von Standard über Deluxe, Executive bis hin zu verschiedenen Suiten reichen.

Je nach Ausrichtung hat man einen Ausblick auf das Hotelgebäude, Terminal oder Vorfeld.

Der Stil und der Charme des Hauses ist auch in den Zimmern wahrnehmbar.

Der Raum war nicht sonderlich groß, alleine hatte ich aber genug Platz. Die Einrichtung ist stylisch und funktionell, es gibt zahlreiche Lademöglichkeiten, gutes WiFi, ein Wählscheibentelefon sowie einen großen Fernseher (leider kein Röhrenmonitor).

Die Standardzimmer haben statt einem Schrank eine Garderobe und nur wenig Raum für das Gepäck. Safe und Dampfglätter sind dennoch vorhanden.

Das Bad ist etwas unspektakulär, ein paar TWA-Designmerkmale findet man auch hier.

TWA Hotel, New York JFK | Pool

Der Rooftop Pool ist ein Muss für die Besucher, von hier ist man hautnah am Vorfeld des Airports und kann sich währenddessen sonnen, plantschen oder etwas essen und trinken.

In der Wintersaison (November bis Ende Mai) ist der Eintritt für Hotelgäste frei, im Sommer müssen diese 25$ bezahlen, externen Besuchern werden 50$ abgenommen.

Die Poolbar verbreitet Skihütten-Flair und bietet die passenden Cocktails bzw. kleine Gerichte zu relativ normalen Preisen.

Der Pool ist beheizt, im Zelt steht ein Kamin, dadurch kann man es auch bei kühlerem Wetter ganz gut aushalten.

Am nächsten Vormittag hatte ich dann den Pool für mich alleine.

TWA Hotel, New York JFK | Weitere Einrichtungen

Neben der Food Hall können hungrige & durstige Gäste auch andere Restaurants und Bars nutzen. Außer der Pool Bar im oberen Stock gibt es in der Lobby eine Kaffeebar, das Paris Cafe oder die Sunken Lounge.

Aus einer Lockheed Constellation wurde die Connie Cocktail Lounge. Es gibt auch ein riesiges Fitnessstudio, hier können auch Nicht-Hotelgäste einen Vertrag abschließen und trainieren.

Natürlich dominiert auch hier das Branding TWA an diversen Stellen.

TWA Hotel, New York JFK | Impressionen

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TWA Hotel, New York JFK | Frankfurtflyer Kommentar

Das hat viel Spaß gemacht! Meine Erwartungen waren aber auch nicht gerade hoch, ich habe eher mit einer relativ gewöhnlichen US-Hotel-Erfahrung gerechnet. Die Wandlung des TWA Flight Center zum Hotel ist den Machern sehr gut gelungen, diese haben viel Liebe zum Detail bewiesen. Der Charme der Sixties springt schnell über, ein Gang durch die Lobby hat etwas von einer kleinen Zeitreise.

Auf der Schattenseite steht der hohe Preis für die Übernachtung sowie Nebenkosten und Zusatzleistungen. Die Food Hall ist zwar jeden Tag 24 Stunden verfügbar, eine gute Qualität darf man dort aber nicht erwarten. Das Positive ist geblieben, meinen Aufenthalt werde ich so schnell nicht vergessen. Vorteil ist auch die unmittelbare Nähe zu den Terminals, das Hotel eignet sich als ganz gut für einen Stopover.

Man sollte aber schon etwas Zeit mitbringen um das Feeling genießen zu können, wobei eine einzelne  Übernachtung vollkommen ausreicht. Ein zweites Mal würde ich wohl auch nicht mehr hingehen wollen, ich habe Sorge dass dies meine Erinnerungen trüben würde.

Der Besuch war damals Teil eines Tripreports:

7 Kommentare

  1. Ich habe neulich erst ein Review zum Hotel gelesen und einiges vermisst. Jetzt muss ich doch mal fragen:
    Ist die Lounge im Flieger nicht mehr offen? Das fand ich gerade cool. Und wie sieht es mit den zwei kleinen Museen aus? Dem Büro von Howard Hughes und dem Wohnzimmer aus den 60ern? Übrigens mit Röhrenfernseher. 😉
    PS: günstiger erkunden geht mit dem Tageszimmer. Sehr praktisch bei längerem Aufenthalt am JFK. Oder einfach so, denn fast alles ist eh öffentlich zugänglich.
    Die Preise sind seit Corona leider total abgehoben. Leider.

    • Ein Foto des Büros ist in den Impressionen zu sehen. Einmalig schön!

      Die Tageszimmer sind leider noch unverhältnismäßiger. 150$ plus tax… Für 4 Stunden fand ich die 200$ noch übertriebener 🙁

  2. Ohne selbst dort gewesen zu sein: Es wirkt in Reviews immer wie eine riesige Influencer/ Social Media Fliegenfalle (provokant formuliert). Hat man das Gefühl vor Ort? Ist es mehr ein Platz für Aviation Geeks? Oder muss man das alles schön reden, um den Preis zu rechtfertigen? Natürlich alles Individuelle Kriterien, welche du im Kommentar mit „Für mich ein Erlebnis und es Wert“ zusammengefasst hast

    • Diese Sorge hatte ich auch. Aber ich kam mir vor als ob ich der Einzige bin der da alles fotografiert 😛
      Ich finde schon daß es ein Muss für Geeks ist- die Details, das Feeling und der Vorfeldblick…es war schon toll.

    • Ich fand es schon total toll. Einfach so dort zu sein. Ich kann es nur empfehlen.

      @Robert: ich hatte das für $99+tax für 9-17 Uhr bekommen. Das war damals schon ok.

      Momentan sind die Preise am JFK eh verrückt. Und klar, das Hotel im Terminal nimmt dann noch ein Premium dafür, dass man kein Shuttle braucht.
      Das sind momentan eh Phantasiepreise. Selbst das Hampton will da $250 und mehr.

  3. Da will ich auch hin!!

    Ich bin in den 90ern bestimmt über 200 Mal durch das Gebäude gelaufen, war damals Gold und „Royal Ambassador Red Card Holder“bei TWA, kannte einige der (recht vielen) Deutsch-Amerikaner, die dort arbeiteten. Bei PanAm und TWA arbeiteten die besten Piloten, sehr viele mit AirForce Ausbildung und entsprechender Erfahrung, hab mich dort immer sicher gefühlt (zumindest bis zum 17.7.1996). Flogen viele US Strecken im Großraumjet (747, L-1011 „Tristar“, 767), gerade auch JFK-LAX, JFK-SFO, JFK-STL, LAX-HNL, JFK-SDQ usw., das war damals für mich ein großer Vorteil, da bei rd. 95% Upgradequote ein bequemer Sitz nahezu garantiert war.
    Aber, Sorry, ich drifte ab und komm wieder ins schwärmen…..es geht ja hier um das Hotel.
    So begann aber mein Meilensammel- und HotelbonusprogrammsammelWahn.

    Noch heute (01.2023) zehre ich von den damals sehr viel erfolgenden TWA Meilen, die später in das AA Bonusprogramm übertragen wurden.

    Jetzt aber zum Hotel: Ich habe in der Bauphase den Ablauf mitverfolgt wollte unbedingt dorthin, allerdings hab ich die USA doch etliche Jahre gemieden und war auf anderen Kontinenten unterwegs, hab es aber immer noch nicht geschafft dort mal aufzuschlagen. Wenn der Preis nicht ganz astronomisch ist, werd ich das aber demnächst mal machen. Beim Preis bin ich schon recht „leidensfähig“.

    Vielleicht gibt es ja mit meiner alten TWA Statuskarte ein (kleines) Upgrade!

    • Das Upgrade mit der alten Statuskarte wäre sogar mal ein echtes Gimmick. Erinnert mich so ein bisschen an die Band (Name fällt mir leider nicht mehr ein), deren Konzert ausfiel und Jahrzehnte danach durften dann alle auf ein Konzert kostenlos, die noch Tickets von damals aufbewahrt hatten.

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