Review: Finnair Helsinki-London | Neue Business Class im Airbus A350!

So sieht der neue Sitz in der Business Class bei Finnair aus. Foto: Robert

Finnair hat in diesem Jahr mit einer neu entwickelten Business Class für Aufsehen gesorgt. Das Design ist ungewöhnlich, entsprechend gab es neben lobenden Worten auch viele Skeptiker. Der Sitz und die Anordnung ist auf jeden Fall etwas anderes, mit dem Platzangebot waren die Finnen jedenfalls nicht sparsam.

Ganz unverhofft kam ich zu meinem ersten Erlebnis mit dem neuen Produkt des oneworld Carrier. Ich hatte einen Flug von Dubai via Helsinki nach London gebucht, auf dem kürzeren Teilstück innerhalb von Europa kam ein Airbus A350 mit dem künftigen Kabinenprodukt zum Einsatz.

Finnair Helsinki-London | Check-In & Boarding

Zwischen beiden Flügen hatten wir 10 Stunden Transit, die Ankunft am Flughafen Helsinki Vantaa war morgens. Um die Umsteigezeit etwas komfortabler zu verbringen und richtig ausschlafen zu können, habe ich ein Tageszimmer im Hilton Helsinki Airport gebucht. Die Raten ohne dort zu übernachten sind deutlich niedriger, für unseren Zweck war die Buchung eine gute Entscheidung.

Review: Hilton Helsinki Airport Hotel im Executive Room mit privater Sauna

Sebastian hat das Hotel bereits hier vorgestellt und mir ein Zimmer mit Sauna schmackhaft gemacht. Genau dieses war heute auch verfügbar und zusätzlich zu dem Upgrade konnten wir bereits zwei Stunden früher den Raum beziehen (Tageszimmer gibt es in der Regel ab 9 Uhr). Der Status wird übrigens auch in diesem Fall angerechnet, wir hätten frühstücken und die Lounge benutzen können, nach dem Check-Out am Nachmittag landeten auch die entsprechenden Punkte auf dem Konto.

Ausgeruht und ausgeschwitzt ging es in das Terminal, Finnair bietet am eigenen Hub einen eigenen Bereich für Statuskunden und Business Passagiere. Dort ist auch eine eigener Zugang zur Sicherheitskontrolle angeschlossen, diese lief unglaublich schnell und effizient ab ohne dass man Flüssigkeiten, Laptops oder sonst etwas aus den Taschen entfernen muss.

Nach einen angenehmen Aufenthalt in der non Schengen Lounge ging es zum Gate wo das Boarding überpünktlich startete. Der Vorgang war mit der geplanten Startzeit beendet und wir verließen die Position leicht verspätet.

Finnair Helsinki-London | Kabine & Sitz

Der erste Eindruck der Kabine war sehr gut, das Raumgefühl ist ausgesprochen großzügig. Die typischen Finnair Farben findet man schon am Boden in der Lounge, es dominieren ein tiefes blau, Holztöne und weiß. Das Design ist alles andere als prunkvoll und wirkt auf mich sehr angenehm.

Am Sitz kann man nur wenige Dinge elektrisch verstellen, was ich ebenfalls positiv werte. Hier muss jeder selbst entscheiden ob und wie sehr eine verstellbare Rückenlehne fehlt- ich habe auf dem etwas dreistündigen Flug mehrfach die Position gewechselt und fand es immer bequem.

Die ziemlich nahegelegene Beinauflage ist ein riesiger Vorteil, ich habe diese schon in aufrechter Position sitzend beim Start genutzt. Paaren empfehle ich unbedingt die Mittelsitze, wobei sich Alleinreisende hier auch gut abschirmen können.

Die Ablageflächen sind riesig, dort sind auch kabellose Ladestationen integriert.

Der Self-Service Bereich wurde auf dem kürzeren Flug nicht genutzt.

Finnair Helsinki-London | Service

Das Flugzeug weckte gleich das Fernweh, auf dem Sitz hätte ich gerne 10 Stunden und mehr verbringen können. Ganz so ausgedehnt ist der Service auf dem Flug nach London aber nicht, ein Serviceblock ist auch vollkommen ausreichend. Zusätzlich verzichtet man auf einige Bestandteile wie Welcome Drink, Amenity Kit und leider auch Kopfhörer.

Diese werden auf dem Flug nach London durch Einwegartikel ersetzt. Bedenkt man dass es auf den anderen Fluggeräten gar kein Entertainment gibt und man seine eigenen Kopfhörer nutzen kann, kann man sich nicht wirklich beschweren. Nach dem Start gab es zunächst heiße Tücher, im Anschluß wurde ein Aperitif serviert.

Auf den Mahlzeitentabletts sind Vorspeise und Dessert mit dem Hauptgang angerichtet. Eine Auswahl gab es nicht, alle Passagiere erhielten ein Rindergulasch. Zwei Mitreisende fanden das gar nicht okay und haben es geschafft dadurch die ganze Business Class Crew aus dem Konzept zu bringen.

Wer also auf Nummer sicher gehen möchte: Finnair bietet auf dieser Strecke Sondermahlzeiten auf Vorbestellung. Die Getränkewagen sind reich bestückt, neben den üblichen Drinks serviert man auch den beliebten Blaubeersaft sowie Champagner. Eine dritte Getränkerunde gab es nach dem Mahlzeitenservice inklusive Kaffee & Digestif.

Finnair Helsinki-London | Frankfurtflyer Kommentar

Die neue Finnair Business Class macht Lust auf mehr und hat schon nach dem kürzeren Flug bei mir gepunktet. Mit dem Sitz kommt vielleicht nicht jeder gut zurecht und findet die Funktionalität etwas gewöhnungsbedürftig. Die große Liegefläche und die Beinauflage sind auf jeden Fall von Vorteil.

Die Sitze sind mit ihren breiten Schalen bzw. Rückenlehnen sehr wuchtig, durch die Farbtöne wirken diese allerdings nicht wirklich protzig sondern eher unaufgeregt. Man könnte die fehlende Essensauswahl oder den Kopfhörer kritisieren, aber es handelt sich hier um einen Kurzstreckenflug und man versucht sicherlich den Servicestandard zu halten.

 

Weitere Teile des Tripreports:

4 Kommentare

  1. Bin letztens mit der neuen Finnair Business über den Teich geflogen. Ich muss ehrlich gestehen, dass mir der Sitz echt gut gefallen hat. Als würde man zuhause bequem auf der couch sitzen. Das highlight ist aber das Bett, bequem und viel platz im Schulterbereich.

    Da er elektrisch kaum verstellbar ist, hört man keine Leute die ständig ihre Sitzposition mitten in der Nacht ändern.

    Den Sitz sollten mehrere Airlines verbauen!

    • Mir ist da noch die laute Sitzverstellung der alten Thai-Sitze in Erinnerung. Aber solche Geräusche hört man in den neueren Produkten nicht mehr.

      Ein Vorteil in meinen Augen ist die Stabilität- weniger Elektronik kann weniger ausfallen

  2. Erinnert mich ein wenig an die SQ Business Class im A 350. Auch hier wird wg. des Umlegens des Sitzes oft genörgelt. Ich liebe diesen Sitz. So breit, dass man die großen Kissen bequem neben sich legen kann. Und auch die (alten) SQ sitze sind extrem breit, auch in der Schulder. Man liegt schief beim Schlafen, aber für Seitschläfer kein Problem.
    Bin auf den Sitz gespannt!!

  3. Ich mag den Sitz bisher nicht so sehr. Er ist mir zu hart. Ich habe keine so harte Couch. Und ich sitze auch nicht stundenlang darauf. Und schon gar nicht lege ich meinen Kopf gerne dorthin, wo alle mit dem Hintern sitzen.

    Jeden Tag lieber die Club Suite.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.