Gebucht: Oneworld Status Run

Im September 2019 gab es interessante USA-Angebote von British Airways und deren oneworld-Partner ab Deutschland. So konnte man Flüge in der Business Class um die 1.000€ buchen, zahlreiche spannende Routings waren möglich. Damals wurde noch der Flug BA 1 von London City nach New York mit einem kleinen Airbus A318 mit reiner Business Bestuhlung durchgeführt, auch dieses Teilstück konnte man im Rahmen des Sale integrieren.

Zwischen dem Start an einem deutschen Airport und dem Ziel in den USA konnte quasi jede beliebige Streckenführung ausgewählt werden. Neben British Airways waren Flüge mit American Airlines oder auch Iberia und Finnair buchbar. Routings über deren Hubs in Madrid oder Helsinki inklusive. Der Weg ist das Ziel und die Vorfreude stieg von Tag zu Tag, doch kurz vor dem gebuchten Abflugtermin Ende März 2020 kam alles anders.

Der US-Travel Ban wurde verhängt und dauerte gut 1,5 Jahre, mein Trip von Frankfurt über London City, New York, Boston und Helsinki wurde storniert. Knapp zwei Jahre später sind die Flugpläne vieler Airlines wieder auf einem hohen Niveau, die angebotenen Frequenzen im Sommer 2022 gehen wieder in Richtung Rekordjahr 2019. Flüge mit der Boeing 747 oder dem A318 „Baby-Airbus“ von BA gibt es jedoch nicht mehr, die Maschinen wurden ausgeflottet.

Trotzdem sind weiterhin interessante und neue Produkte auf dem Markt. British bietet inzwischen verstärkt die Club World Suite an, Finnair und American Airlines investieren ebenfalls in Neuerungen und sind mir auf der Langstrecke noch gänzlich unbekannt. Insbesondere der Transcontinental Airbus A321 von AA mit drei Klassen-Bestuhlung reizt mich, dieser wird nach wie vor auf einigen Coast to Coast-Verbindungen in den USA eingesetzt. Meinen Vielfliegerstatus im BA Executive Club und das entsprechende Level bei der oneworld-Allianz würde ich gerne halten, daher hielt ich immer wieder Ausschau nach neuen Gelegenheiten.

Great Circle Mapper

Nach der Suche mit Hilfe von Google Flights und der telefonischen Unterstützung des BA Executive Club Team in Deutschland konnte ich dieses Routing für etwa 1.200€ in der Business Class buchen. Hier die wichtigsten Anreize für diesen Trip:

  • viele Statuspunkte generieren
  • neue Airlines kennenlernen
  • A321 Transcontinental von AA fliegen
  • British Airways Business Class auf Langstrecke
  • viele Lounges besuchen
  • Zeit für Aktivitäten vor Ort

Günstige Angebote bei Start in Sofia

Vergleichbare Tarife mit Start in Deutschland wie 2019 gibt es (aktuell) zwar nicht, dafür gab und gibt es günstige Angebote bei Reisebeginn in anderen EU-Ländern wie Frankreich oder Bulgarien. In den vergangenen Monaten habe ich immer wieder besonders Reisen Flüge aus Sofia in Richtung Nordamerika gefunden. Darunter nicht nur Flüge in die Metropolen, sondern dank der Partnerschaft mit AA auch zu vielen kleineren Airports in dem US-Streckennetz.

Die einfachste und direkte Streckenführung ab Sofia ist dabei mit nur einem einzigen Zwischenstopp möglich, Destinationen wie New York, Boston, Miami, Chicago, Los Angeles usw. werden von London mit American Airlines oder British Airways zum Teil mehrmals täglich bedient. Dank einer Kooperation mit Bulgaria Air sind an manchen Tagen auch Verbindungen über Madrid buchbar. Wer bereit ist mehrere Zwischenstopps einzulegen, bekommt eine deutlich bessere Auswahl.

Als Fan von Kalifornien hatte ich bei der Suche verstärkt Flüge nach San Francisco, Los Angeles und San Diego gesucht und eine gute Verfügbarkeit gefunden. Wichtige Parameter waren bei meiner Buchung Dinge wie ein Zwischenstopp in New York, ein Weiterflug mit dem A321T von American und mindestens eine Langstrecke mit British Airways, die möglicherweise auf First Class upgegraded werden kann.

Keine Einschränkungen bei Zwischenstopps

Mehrere Zwischenstopps sind dabei sehr willkommen, geben sie doch die Gelegenheit noch einen Ort zu besuchen, neue Lounges zu entdecken und zusätzliche Statuspunkte mitzunehmen. Im Executive Club von BA gibt es feste Werte für die Vergabe der Punkte, diese orientieren sich nach einer Entfernungstabelle. Mitglieder erhalten in der Business Class mindestens 40 Tier Points auf kurzen Strecken, bei dem Flug von Sofia nach London sind es bereits 80 Punkte.

Auch Helsinki ist so weit von London entfernt, dass es die erhöhte Gutschrift gibt. Daher habe ich versucht eine Wegstrecke aus Sofia sowohl über UK als auch über Finnland zu führen. Dies war an vielen Terminen machbar, die Preise haben sich durch die veränderten Steuern und Gebühren meist nur leicht erhöht. Das erste Teilstück wird also SOF-LHR-HEL-JFK mit Übernachtung in Helsinki sein. Teilweise kann man auch längere Stopover einbauen, dauern diese länger als 24 Stunden, so steigt der Preis.

Bei dem Routing bleibt viel Zeit für einen Besuch der zahlreichen Lounges in Heathrow sowie einem Flug mit Finnair auf der Langstrecke nach New York. Selbst zwischen LHR und HEL wird nach jetziger Planung von Finnair ein Airbus A350 Langstreckenjet eingesetzt. In Helsinki geht es erst am nächsten Tag weiter in die USA, Zeit zum Ausschlafen und einem Besuch der non Schengen Lounge am Hub des finnischen Carrier.

Über den Teich geht es dann ebenfalls mit Finnair, geplant ist ein Airbus A330. Der Weiterflug nach San Francisco wäre theoretisch nach der Ankunft buchbar gewesen, am Kennedy-Airport gibt es allerdings zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten wie das TWA Hotel. Vielleicht werden wir dieses besuchen, in jedem Fall eine Gelegenheit sich etwas zu regenerieren und ausgeruht das letzte Teilstück des Hinflugs anzutreten.

Airbus A321T von American

Der Markt auf den US-Rennstrecken von Küste zu Küste ist umkämpft, insbesondere die drei großen Carrier United, Delta und AA bemühen sich bei Angebot und Service. Teilweise kommen Langstreckenmaschinen mit richtiger Business Class zum Einsatz. Da die Flüge mindestens fünf Stunden dauern und in Richtung Ostküste häufig durch die Nacht gehen, sind entsprechende Sitze gefragt.

Vor fast 10 Jahren führte American bereits den A321 Trancontinental mit 3 Klassen in der Kabine ein. Insgesamt können nur 102 Gäste befördert werden, 10 davon in First. Normalerweise ist der Jet für mehr als doppelt so viele Passagiere zugelassen.

Flagship First Transcontinental A321T
Foto: AA

Während die Economy Class über eine klassische 3-3 Anordnung verfügt, sind die Premiumklassen entsprechend großzügiger bestuhlt. Dort sind 20 Liegesitze in der Business Class in einer 2-2 Konfiguration installiert, in der First gibt es auf jeder Seite Einzelsessel.

Foto: Seatguru

Alle Passagiere haben einen individuellen Sitzbildschirm und Steckdosen, weitere Annehmlichkeiten wie eigene Loungezugangsregeln oder höhere Meilengutschriften machen das Produkt noch attraktiver. Der Jet wird durchgängig auf diesen Rennstrecken eingesetzt:

  • Los Angeles (LAX) – New York (JFK)
  • San Francisco (SFO) – New York (JFK)

und kommt zum Teil auch hier zum Einsatz:

  • New York (JFK) – Orange County (SNA)
  • Los Angeles – Boston (BOS)
  • Los Angeles – Miami (MIA)
Foto: AA

Rückreise

Nach einer Woche in San Francisco und dem Napa Valley sollte es mit dem Mietwagen nach Los Angeles gehen, Gabelfüge sind bei dem Angebot auch kein Problem. Ein Hinflug nach San Francisco und den Start der Rückreise in Los Angeles waren also machbar, das Teilstück SFO-LAX war allerdings im Preis inklusive. Dieses gibt weitere Tier Points und wird teilweise in kleineren Embraer-Maschinen mit Business-Bestuhlung durchgeführt. Grund genug die Strecke nicht mit dem Mietwagen abzufahren und den Flieger zu nehmen, obwohl die Fahrt reizvoll ist.

Die Rückreise nach Europa war ebenfalls mit mehreren Airlines möglich, der Fokus lag diesmal auf British Airways um endlich in den Genuss einer längeren Flugstrecke zu kommen. Ich kenne BA bereits von zahlreichen Flügen innerhalb von Europa, diese wurden zum Teil mit dem Airbus A350-1000 oder dem Boeing 787 Dreamliner durchgeführt. British bietet zudem attraktive Upgrade-Optionen an, ich werde zu einem späteren Zeitpunkt die First Class mit Avios anfragen, der Trip findet erst im Herbst 2022 statt.

Neben dem Flug in der First könnte man auch die Flagship Lounges von AA oder den Concorde Room in London besuchen. Neben einem Direktflug von L.A. nach London wurde mir auch eine Umsteigeverbindung über Dallas vorgeschlagen. Der Zubringer erfolgt mit einem Dreamliner von AA, weiter geht es dann mit dem Airbus A350-1000 von BA. Dies war meine bevorzugte Verbindung, auch wenn sich die Reisezeit dadurch deutlich erhöht. Das letzte Teilstück nach Sofia wird dann wieder von einem A320 übernommen.

Buchung

Über Google Flights bzw. die Matrix kann man solche Routings gut gestalten und immer den Preis im Auge behalten. Wo bucht man aber einen solchen Tarif mit acht einzelnen Strecken und bestimmten Stopps? Auf der Homepage von American Airlines war vieles möglich, bei BA wurde es online etwas haarig. Alleine die Eingabe dauert lange, sobald ein Flug oder eine bestimmte Codeshare Verbindung nicht passte, erhöhte sich der Preis auf ein vielfaches. Die Änderung war nicht möglich, man musste wieder von vorne anfangen.

Ein von BA ausgestelltes Ticket war mir aber lieber, da ein Upgrade mit Avios nur dann möglich ist und ich mit deren deutschsprachigem Kundenservice beste Erfahrungen gemacht habe. So auch diesmal, denn eine Dame der Hotline hat sich für die Buchung viel zeit genommen und mich sogar zwei Mal zurückgerufen um die letzten Details zu klären.

Gebucht: Oneworld Status Run | Frankfurtflyer Kommentar

Im November soll es dann soweit sein. Bis dahin dauert es zwar noch über ein halbes Jahr, die Freude ist allerdings schon groß. Leider sind auch die Befürchtungen da, dass uns erneut etwas dazwischen kommen könnte. Zum Glück stehen noch einige weitere Reisepläne an und sorgen für noch mehr Vorfreude.

Was haltet Ihr von solchen Trips? Habt Ihr schon Erfahrungen auf ähnlichen Routings gemacht oder die Reisen weiter perfektioniert?

 

Weitere Teile des Tripreports:

4 Kommentare

  1. Wieviele Avios bzw. BA Status points würde es für dein Routing geben? Bei BA gibt es dieses Jahr auch noch reduzierte Statusanforderungen, oder?

  2. Club Suite. Ohne World. 😉

    Sonst nicht schlecht. Ich brauche sowas auch noch bis Dezember. Der Trend geht ja zur Doppelgold re-Quali. 😀 Nettes Routing. Flagship First Dining in JFK war klasse. Krug in Strömen und unglaublich gute Lammkeule hatten die. Hoffe nal, die anderen sind auch so. 😀 A321T will ich auch nochmal machen. Habe ich damals zugunsten von Cathay First gelassen.

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